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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 29.1914

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Schröder, Bruno: Mikon und Paionios
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https://doi.org/10.11588/diglit.44616#0150
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MIKON UND PAIONIOS.
Mit Tafel 8—10.
I.

Die Nereiden des nach ihnen
benannten Nereidendenkmals
von Xanthos T) zeigen einen Ge-
wandstil, der an diesem Werk
zum erstenmal in der griechischen
Kunstgeschichte auftritt. Der
Stoff, der die Gestalten bekleidet,
preßt sich bei der eiligen Be-
wegung eng an die Körper, hebt
sich von ihnen nur in einzelnen
dickeren Falten ab und bildet
hinter den Körpern eine reich-
bewegte Masse (Abb. i—3). Eins
der Mädchen 2) ist vor den Ge-
nossinnen durch einen besonders
feinen ionischen Chiton ausge-
zeichnet. Nur über der Brust
ist der Leib von einer stärkeren
Stoffmasse, dem Überschlag, be-
deckt. Der Stoff ist als dünnes
Gewebe dadurch gekennzeichnet,
daß über die ganze Fläche des
Gewandes zart modellierte Falten
und dünne Ritzlinien hinlaufen,
leicht gewellt und einander oft
berührend. Der untere Teil des
Rockes aber weht auch hier in
großen, geschwungenen Falten
zurück (Abb. 3).


Abb. 1. Nereide von Xanthos.

*) Catalogue of sculptures in the British Museum
II 909 ff., Friederichs-Wolters 987 ff. Mon.
Inst. X Taf. 11 ff. Reinach, Repertoire de la
statuaire II S. 382 ff. Unsere Abbildungen 1—3
nach Brunn-Bruckmann 211—213 mit gütiger
Jahrbuch des archäologischen Instituts XXIX.

Erlaubnis des Bruckmannschen Verlags. Ebenso
die später anzuführenden nach Furtwängler-
Reichhold, Gr. Vasenmalerei und Arndt-Amelung,
Einzel-Verkauf.
2) Cat. sc. II PI. IV.
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