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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 29.1914

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Schröder, Bruno: Mikon und Paionios
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Robert, Carl: Chrysippos und Antigone auf apulischen Vasen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44616#0199
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ι68

C. Robert, Chrysippos und Antigone auf apulischen Vasen.

behandelten Skulpturen verbindet, ist der Stil sowohl des Rumpfes wie der Gewandung,
in der ich meine, weniger ein Abbild der natürlichen Erscheinung als Nachahmung
zeichnerischer Technik zu erkennen. Man verfolge mit dem Auge oder mit dem
Stift die langen, gewellten Faltenstriche und sehe, wie die Striche so willkürlich an-
setzen, ausweichen und verlaufen (vgl. die Iliupersis, Froehner, Verkaufskatalog
Paris 1878, Collection Μ. de Albert B(arre), hier Abb. 29); das ist nicht am Modell
studiert, sondern Nachahmung einer nicht plastischen Technik, die das Erinnerungs-
bild bewegten Stoffs mit zeichnerischen Mitteln festhielt. Wenn dann dieser Torso
ebendaher stammt, wo wir den Stil der stilistisch verwandten Skulpturen entstanden
glaubten, so meinen wir in ihm eine wertvolle Bestätigung der Theorie zu erkennen,
die die Skulpturen aus dem Kreise des Paionios mit der nordionischen Malerei
und mit der Stadt Kyzikos als Sitz dieser Schule in Zusammenhang bringt.
Berlin. B. Schröder.

CHRYSIPPOS UND ANTIGONE AUF APULISCHEN
VASEN.
Mit Taf. 11—13.
Drei viel besprochene Vasenbilder findet der Leser auf Taf. 11—13 nach neuen
Zeichnungen Lübkes zum ersten Male stilgctreu abgebildet. Über den Anlaß zu ihrer
Publikation an dieser Stelle, der ein rein zufälliger ist, habe ich zunächst ein Wort zu
sagen. Einer im Druck befindlichen mythologischen Monographie wollte ich diese
Vasenbilder in kleinen, anspruchslosen Textabbildungen beigeben und wandte mich
deshalb an meine verehrten Freunde V. Spinazzola und R. Zahn mit der Bitte um
geeignete Vorlagen. Da traf es sich denn, daß die beiden Berliner, bisher nur in Ger-
hards Apulischen Vasenbildern veröffentlichten Amphoren gerade gereinigt und von
den modernen Übermalungen befreit wurden, eine vortreffliche Gelegenheit, um
wenigstens ihre gegenständlich wichtigsten Bilder, die Chrysippszene und die
Antigoneszene, von Lübkes geschickter und erfahrener Hand neu zeichnen zu lassen.
Von der Neapler Chrysippdarstellung aber, die bisher nur in Overbecks Heroischer
Gallerie I 2, man kann nur sagen, karikiert abgebildet war, hat mir Spinazzola mit
gewohnter Liebenswürdigkeit vier Teilphotographien anfertigen lassen. Auf diesen
hat Lübke die ganze Komposition wieder so hergestellt, wie sie auf Taf. II erscheint.
Aber auch von jenen Teilphotographien wenigstens die beiden schönsten hier in den
Text zu setzen, habe ich mir nicht versagen können (Abb. I, 2). Daß aber jene drei,
unter dem ständigen Beirat von Zahn und Rodenwaldt mit so großer Mühe und
schönem Gelingen geschaffenen Zeichnungen Lübkes ihren Zweck schon erfüllt haben
sollten, wenn sie als Vorlagen für die erwähnten Textabbildungen gedient hatten,
 
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