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Fr. W. Frhr. v. Bissing, Untersuchungen über die »phoinikischen« Metallschalen.
9. Oberster Streifen rechts. In der Mitte Scheibe, zwei Palmettenbogcnfriese
zwischen Flechtbändcrn, breiterer Randfries: geflügelte Skarabäen zwischen Flügel-
sphingen. Dum.-Chapl. Nr. 26.
10. Unterster Streifen Mitte. In der Mitte Rosette mit sphärischem Fünfeck,
vier durch glatte Streifen getrennte Ornamentstreifen, zwei ebenso getrennte und
gleichfalls schmale Friese, 1. sich umschauendc Rehe durch Papyri getrennt, 2. schrei-
tende Rehe (?) im Wechsel mit ägyptischen Ägiden (?). Anscheinend nirgends
erwähnt. Oder ist cs c 5?
11. Unterster Streifen links. Sphärisches Viereck in der Mitte um eine Rosette,
die Spitzen des Vierecks sind von assyrischen Palmetten besetzt, weiterhin zwei
Palmettenfriese.
Aus Perrots Notizen bei Dum.-Chapl. ergibt sich, daß Flügelskarabäen, Flügel-
sphingen und Flügclgrcifen noch mehrhaft auftreten, ebenso »cerfs« (Rehe?) im
Wechsel mit Pflanzen, Rosetten, und allerhand nicht sicher bestimmbare Ornamente.
Auch das Motiv des von Raubvögeln zerfleischten Hasen, in getriebener Arbeit, kehrt
noch einmal wieder. Man sollte meinen, es müßte zu den Ehrenpflichten des British
Museums gehören, endlich die Layardschen Kleiniunde in einer dem Stand der heu-
tigen Wissenschaft angemessenen Weise herauszugeben. Nicht einmal der neuste
Führer hält es für notwendig, bei diesen in den verschlossenen Glaskästen schwer
studierbaren Gegenständen länger zu verweilen.
d) Tassen.
17 Näpfe oder Tassen wurden nach Layard gefunden, aber nur drei davon
trugen Ornamente. Der eine von ihnen ist Layard, Monuments II Taf. 68 unten
links und im ersten Streifen abgebildet. In der Mitte am Boden ist ein Stern in
getriebener Arbeit, der von einer Rosette umgeben ist. Die Jagdszene umschließt
ihn in hohem Relief. Ganz ähnlich ist die Mitte des zweiten, Layard a. a. 0. Taf. 68
unten rechts und zweiter Streifen, veröffentlichten Napfes. Layard hebt das sehr
hohe Relief hervor, und für beide Tassen die besonders altertümliche Behandlung
der Figuren, in welcher Beziehung sie den früher in Nimrud entdeckten Elfenbein-
arbeiten gleichen. Ferner fühlt er sich an die ältesten griechischen Kunstwerke
und die bemalten Tongeschirre aus etruskischen Gräbern erinnert, so sehr, daß er
beiden ein und denselben Ursprung glaubt beilegen zu müssen, auch an die Funde
von Cerveteri erinnert er.
Als Nr. 3 zählt Layard das a. a. 0. Taf. 57 C veröffentlichte Gefäß, Dum.-
Chapl. Nr. 15, Poulsen A 1, überwiegend ägyptisch. Es ist weniger tief wie die
beiden anderen. Im Zentrum hat es nach Layard einen Stern, der durch den
ägyptischen Sonnenfalken gebildet wird, welcher die Sonnenscheibe trägt (die Zeich-
nung, läßt das ungefähr ahnen)1), neben diesem, zwischen zwei Strahlen, die in
Lotosblumen endigen (es sind wohl Papyri), ist eine Geißel; an den Seiten sind in
’) Perrot beschreibt die Mitte wie folgt: Cercle cen-
tral autour duquel rayonnent divers motifs qui
paraissent etre empruntes a des statuettes egyp-
tiennes et ä des representations v£getales; cf.
la coupe de Palestrina, Perrot-Chip, ui 97-
Fr. W. Frhr. v. Bissing, Untersuchungen über die »phoinikischen« Metallschalen.
9. Oberster Streifen rechts. In der Mitte Scheibe, zwei Palmettenbogcnfriese
zwischen Flechtbändcrn, breiterer Randfries: geflügelte Skarabäen zwischen Flügel-
sphingen. Dum.-Chapl. Nr. 26.
10. Unterster Streifen Mitte. In der Mitte Rosette mit sphärischem Fünfeck,
vier durch glatte Streifen getrennte Ornamentstreifen, zwei ebenso getrennte und
gleichfalls schmale Friese, 1. sich umschauendc Rehe durch Papyri getrennt, 2. schrei-
tende Rehe (?) im Wechsel mit ägyptischen Ägiden (?). Anscheinend nirgends
erwähnt. Oder ist cs c 5?
11. Unterster Streifen links. Sphärisches Viereck in der Mitte um eine Rosette,
die Spitzen des Vierecks sind von assyrischen Palmetten besetzt, weiterhin zwei
Palmettenfriese.
Aus Perrots Notizen bei Dum.-Chapl. ergibt sich, daß Flügelskarabäen, Flügel-
sphingen und Flügclgrcifen noch mehrhaft auftreten, ebenso »cerfs« (Rehe?) im
Wechsel mit Pflanzen, Rosetten, und allerhand nicht sicher bestimmbare Ornamente.
Auch das Motiv des von Raubvögeln zerfleischten Hasen, in getriebener Arbeit, kehrt
noch einmal wieder. Man sollte meinen, es müßte zu den Ehrenpflichten des British
Museums gehören, endlich die Layardschen Kleiniunde in einer dem Stand der heu-
tigen Wissenschaft angemessenen Weise herauszugeben. Nicht einmal der neuste
Führer hält es für notwendig, bei diesen in den verschlossenen Glaskästen schwer
studierbaren Gegenständen länger zu verweilen.
d) Tassen.
17 Näpfe oder Tassen wurden nach Layard gefunden, aber nur drei davon
trugen Ornamente. Der eine von ihnen ist Layard, Monuments II Taf. 68 unten
links und im ersten Streifen abgebildet. In der Mitte am Boden ist ein Stern in
getriebener Arbeit, der von einer Rosette umgeben ist. Die Jagdszene umschließt
ihn in hohem Relief. Ganz ähnlich ist die Mitte des zweiten, Layard a. a. 0. Taf. 68
unten rechts und zweiter Streifen, veröffentlichten Napfes. Layard hebt das sehr
hohe Relief hervor, und für beide Tassen die besonders altertümliche Behandlung
der Figuren, in welcher Beziehung sie den früher in Nimrud entdeckten Elfenbein-
arbeiten gleichen. Ferner fühlt er sich an die ältesten griechischen Kunstwerke
und die bemalten Tongeschirre aus etruskischen Gräbern erinnert, so sehr, daß er
beiden ein und denselben Ursprung glaubt beilegen zu müssen, auch an die Funde
von Cerveteri erinnert er.
Als Nr. 3 zählt Layard das a. a. 0. Taf. 57 C veröffentlichte Gefäß, Dum.-
Chapl. Nr. 15, Poulsen A 1, überwiegend ägyptisch. Es ist weniger tief wie die
beiden anderen. Im Zentrum hat es nach Layard einen Stern, der durch den
ägyptischen Sonnenfalken gebildet wird, welcher die Sonnenscheibe trägt (die Zeich-
nung, läßt das ungefähr ahnen)1), neben diesem, zwischen zwei Strahlen, die in
Lotosblumen endigen (es sind wohl Papyri), ist eine Geißel; an den Seiten sind in
’) Perrot beschreibt die Mitte wie folgt: Cercle cen-
tral autour duquel rayonnent divers motifs qui
paraissent etre empruntes a des statuettes egyp-
tiennes et ä des representations v£getales; cf.
la coupe de Palestrina, Perrot-Chip, ui 97-