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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 38/​39.1923/​1924(1924)

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Krischen, Fritz: Das hellenistische Gymnasion von Priene
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Lippold, Georg: Zur griechischen Künstlergeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.44819#0169
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Georg Lippold, Zur griechischen Künstlergeschichte.

150

Soll man nun statt des fehlenden oberen Architravstückes gleich ein ganzes
Geschoß ergänzen und zwischen die erhaltenen Ober- und Unterglieder einschieben,
oder einfach nur das nehmen, was man hat ? Hierbei bekommt man ein einge-
schossiges Gebäude, dessen Höhe durch eine jonische Ordnung, den architektonischen
Schmuck des wichtigsten Raumes, bestimmt ist. Auch das Gesamtmaß, das sich
für das Gebälk herstellt, paßt gut zu der oben bestimmten Höhe der Säulen (13 Ellen);
es beträgt 3 Ellen, mithin die Gebäudehöhe 16 Ellen oder 24 Fuß. Beim Propylon
haben sich 21 Fuß ergeben; diese Abmessungen stehen also auch in klarem Ver-
hältnis zueinander — von 8 zu 7.
Die anschließende und wahrscheinlich gleichzeitige Halle des Stadions steht
gleichfalls in einem angemessenen Verhältnis zu dem eben geschilderten Bauwerk
(sie ist etwa 2 Ellen niedriger), s. Beilage II. Ihre Profile sind in Abb. 7 denen der
Gymnasionhalle zum Vergleich beigegeben. Gebälk und Kapitell zeigt Abb. 8,
zu beachten ist die Kannelierung des Säulenhalses (im Prienebuch vergessen); wir
fügen zum Material dieser Veröffentlichung auch das Antenkapitell und die Ge-
simsecke hinzu. Es ist bemerkenswert, daß die Architektur der Halle sich tot-
läuft auf einem glatten Mauerstreifen, der eben durch die Ante und die Gesimsecke
nachweisbar ist, Abb. 8. Diese Lösung wäre nicht erforderlich, wenn die Gebälke
der beiden aneinanderstoßenden Gebäude nicht in eine gefährliche Nähe vonein-
ander kämen; so wurde aber einem ungünstigen Verschnitt aus dem Wege gegangen.
Der geschichtlichen Einordnung der Baugruppe, wie sie das Prienebuch bietet,
habe ich nichts hinzuzufügen. Die Ergebnisse unserer Untersuchung sind in
Abbildung 9 und Beilage IV zu Seite 133 veranschaulicht.
Aachen. F. Krischen.

ZUR GRIECHISCHEN KÜNSTLERGESCHICHTE.
I. Panainos.
Wolters *) scheidet richtig Pleistainetos, den Bruder des Phidias, von Panainos,
seinem Bruderssohn. Da aber Pfuhl 2) die beiden Künstler wieder zusammenwirft,
lohnt es sich, die Überlieferung nochmals zu befragen.
StrabonVIH 354 (Overbeck SQ 1094 [698]) Πολλά δέ σονέπραςε τω Φειδία [beim
Zeus von Olympia] ΙΙάναινος ό ζωγράφος άδελφιδοΰς ων αύτου και συνεργολάβος, προς την
του ςοάνου διά των χρωμάτων κόσμησιν και μάλιστα της έσίίητος.

*) Springer-Michaelis, Kunstgesch. I11 250, Ι3264· 2) Malerei und Zeichn, der Griechen 669.
 
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