Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
die Urkundenbücher des Klosters Schönau, das in Handschuhsheim reich begütert
war. Genannt werden darin 1326 Philipp Müntzer, 1348 Darin Metza, 1454 Hans El-
saßer der Jung, Peter Martin, Hensel Baumann, Veit Cuntz und Nikolaus Baumann,
1490 Jakob Baumann, Adam Anthoni, Andreas Müller und Kunz Schmied, 1545 Jakob
Rumer, 1550 Geret Hornig, 1520 Hans Eißenhauer, 1593 Christoph Baus und Balthasar
Forstner, 1596 Hans Wagner und Hans Köhler, 1597 Hans Anthoni (Schultheiß), 1598
Nikel Schneider, Theobald Karch, Sebastian Schlicksupp, 1599 Nikel Heß, Balthasar
Selzer, Ludwig Schmidt, Paul Albrecht, 1605 Hans Martin Wagner, Simon Schmidt,
Jörg Herdt, Ludwig Schmidt, Peter Vogt, Martin Huber und Konrad Schlicksupp,
1612 Bastian Schlicksupp, Heinrich Wagner, Simon Schmidt, Cunz (oder) Heinrich
Hornig, Mathes Schlicksupp und Bastian Mutschier.

Das Heidelberger Zinsbuch von 1487 nennt Leonhard Koler und Nikolaus Bender.
Im Zinsregister, Amt und Stadt Heidelberg um das Jahr 1550 finden wir Augustin
Schmidt, Heinrich Bender, Peter Schmidt, Adam Schneider, Hans Bechtel, Wendel
Dett, Martin Rummer, Hans Eisenhauer, Hans Hoffmann, Thoma Müller und Fritz
Schmidt.

Im Lagerbuch des Klosters Lobenfeld aus dem Jahre 1567 werden gemeldet: Georg
Facius (Schultheiß), Peter Gerich, Hans Michel Elfner und Veit Kürbelen (Körbel).

Eine reiche Fundgrube von Alt-Handschuhsheimer Namen ist das Stift Neuburger
Zinsbuch von 1716/17. Da finden wir Ulrich Schmitt, Peter Rieß, Michael Müller
(Leineweber), Hans Martin Huber, Johannes Volk, Hans Philipp Rupp, Peter Gerlach,
Martin Pfeiffer, Jakob Pfeiffer, Ulrich Schmitt, Leonhard Gerlach, Jakob und Abraham
Mack, Michael Lorentz, Wendel und Ulrich Eichler, Hans Jakob Mutschier, Lorenz
Schmitt, Daniel Lentz, Johann Georg Häuser, Jakob Weber, Michel Scherer, Johannes
Beitinger, Rupert Lorentz, Georg Rummer, Peter Brandel, Simon Arnold, Hannes
Erni, Hans Kaspar Heß, Philipp Kohler.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg und dem Krieg um die Pfalz (1689) hatte Hand-
schuhsheim nur noch 428 Einwohner. Die Kurfürsten von der Pfalz lockten deshalb
Schweizer in das Dorf. Sie wurden hauptsächlich in der Handschuhsheimer Land-
straße, die zeitweise nach ihnen Schweizer Gasse hieß, angesiedelt.

In den evangelischen Kirchenbüchern werden genannt: Joh. Friedrich Haug, ge-
boren 1679, dessen Frau Susanne, Margarete Tschißli aus Biel stammte, ferner Josef,
Jakob Nägele, geboren 1668 in Altenau (Schweiz), ein Pollich, geboren 1701 wahr-
scheinlich im Berner Oberland, und Joh. Peter Apfel, geb. 1685 in Biel (Schweiz).
Auch die Familie Lenz (Bachlenz) stammt aus der Schweiz.

In der Zeit der Gegenreformation durch die Kurfürsten aus dem Hause Pfalz-
Neuburg kamen Neubürger aus den katholischen Alpenländern (Bayern, Tirol,
Österreich) nach Handschuhsheim. Die katholische Familie Neureither stammt nach
einer Urkunde im Besitze von Rechtsanwalt Dr. G. Neureither aus Neurieth bei
Roveredo (Tirol) und ist 1697 eingewandert. In einem Kaufbrief vom 14. September
1797 über den Verkauf des dem „Churpfalz-Zent-Hauptmann" Herrn Georg Caspar
Neureither gehörigen Hauses an der Schweizer Gass' (später Gasthaus „Zur Krone",
Handschuhsheimer Landstraße 90), werden als Mitglieder des Handschuhsheimer
Gerichts genannt Henricus Matias Neureither, Schultheiß, ferner Friedrich Stoll.
Johannes Apfel, Friedrich Fischer und Conrad Eberhard Hübsch.

Zu den reichsten und angesehensten Bürgern gehören die Müller in den neun
Mühlen im Siebenmühlental. Von ihnen sollen hier genannt werden: Andreas Mack
(1595), Hans Martin Wagner (1608), Simon Rupp (1650), Peter Reber (1653), Adam
Albrecht (1674), Joh. Theobald Baumann (1691), Joh. Michael Hübsch (1700), Hart-
mann Mutschier (1755), Konrad Eberhard (1770), Lorenz Hübsch (1804—1864), Justus
Henrich Mutschier (1801), Fr. W. Frauenfeld (1866), Georg Schröder (1834), Philipp
Friedrich Lenz (1898), Hermann Leitz (1869), Jakob Grün (1877), Chr. Friedrich
Hübsch (1854).

Die Namen der Bürgermeister, Geistlichen, Lehrer, Waisenhausschaffner (im
Atzelhof) und der Bürger nach dem Dreißigjährigen Krieg hat Dr. Derwein in seinem
Buche „Handschuhsheim" im Anhang Seite 269—275 und Seite 247—249 aufge-
zeichnet. Unter ihnen verdienen drei besonderer Erwähnung: Michael Rummer
(1747—1812), der berühmte Ebenist (Meister der Intarsienkunst), Stephan Gugenmus
(1776), der Pionier der Handschuhsheimer Landwirtschaft und Philipp Lenz (1926),
der Germanist und Erforscher der Handschuhsheimer Mundart.
 
Annotationen