Das Notwendigste was eine Gärtnerei braucht, ist Wasser
Vor einem halben Jahrhundert gab der Mühlbach den wenigen angrenzenden
Gärtnern die Möglichkeit zur Bodenbewässerung. Gärtnereien aber, die sich außer-
halb dieses Bereichs niederließen, mußten sich Tiefbrunnen anlegen. Man entschloß
sich daher eine Rohrleitung zu legen, die das Mühlbachwasser aus einem Reservoir
bei der Leitzschen Mühle zu drei günstig gelegenen Zapfstellen fühlte.
Nach dem ersten Weltkrieg war man sich darüber klar, daß für die Nutzwasser-
versorgung in Handschuhsheim eine ganz neue Grundlage geschaffen werden mußte.
Diese wurde auch mit der größten Unterstützung unseres sehr verehrten Oberbürger-
meisters Dr. Neinhaus dadurch geschaffen, daß im Jahre 1934 in Handschuhsheim
eine Nutzwasser-Anlage gebaut wurde, deren Gleiches nur wenige Erzeugungs-
gebiete aufzuweisen haben. Uber 13 000 Meter Rohrleitungen, außer den Zuleitungen
zur Erweiterung der Nutzwasseranlage, wurden verlegt in der Hoffnung, daß die
Wasserversorgung der Handschuhsheimer Gemüse- und Obstanlagen für alle Zu-
kunft gesichert sei. Doch das vergangene Jahr 1952 hat mit seinem höchsten Ver-
brauch seit Bestehen der Nutzwasseranlage bewiesen, daß wohl durch den Neckar-
kanal ständig eine große Wasserreserve vorhanden war, aber die Leitungsrohre zu
den bebauten Grundstücken nicht mehr diese Wassermengen aufnehmen konnten,
welche notwendig gewesen wären, um alle Kulturen mit Wasser versorgen zu
können. Der Durchschnittsverbrauch in den Monaten August und September war an
einem Tage 5500 cbm.
Zur Zeit ist man in Unterhandlung um eine Möglichkeit zu finden, wie die Nutz-
wasseranlage in Handschuhsheim noch einmal verbessert werden kann, denn die
Zukunft des gärtnerischen Handschuhsheims hängt in der Tat vom Wasser ab.
Heiniich Bechtel jun.
Die Großmarlithalle in Handschubsheim
Da der früher übliche Verkauf auf den städtischen Kleinmärkten nur Zeitverlust
und Vernachlässigung der Arbeiten im Betriebe bedeutete, drängten die in immer
größeren Mengen erzeugten edlen Produkte zur Schaffung eines eigenen Absatz-
marktes. Unter Beteiligung von Stadt- und Landkreis Heidelberg schlössen sich
daher die Erzeugerverbände des Obst- und Gemüsebaus im Jahre 1930 zur Groß-
marktgesellschaft mbH. Heidelberg-Handschuhsheim zusammen, die den Absatz der
Erzeugnisse durch Versteigerung nach dem holländischen Vorbild der Veilinge zu
übernehmen hatte.
Für ein weites Gebiet im nordbadischen Raum ist heute die Handschuhsheimer
Großmarkthalle zum Absatzzentrum für zehntausende von Betrieben geworden. Es
sind Millionenwerte, die von hier aus als Sendboten gartenbaulichen Fleißes nach
allen Großstädten unseres Bundesgebietes strömen. Erfreulich ist die Tatsache, daß
sich seit kurzem wieder die deutschen Ostgebiete in unseren Kundenkreis ein-
bezogen haben, was die Hoffnung aufkeimen läßt, daß sich die Wiedervereinigung
von Ost- und Westdeutschland segensreich für die weitere Förderung des Güter-
austausches auswirken würde. Dr. Kaltschmidt
Vor einem halben Jahrhundert gab der Mühlbach den wenigen angrenzenden
Gärtnern die Möglichkeit zur Bodenbewässerung. Gärtnereien aber, die sich außer-
halb dieses Bereichs niederließen, mußten sich Tiefbrunnen anlegen. Man entschloß
sich daher eine Rohrleitung zu legen, die das Mühlbachwasser aus einem Reservoir
bei der Leitzschen Mühle zu drei günstig gelegenen Zapfstellen fühlte.
Nach dem ersten Weltkrieg war man sich darüber klar, daß für die Nutzwasser-
versorgung in Handschuhsheim eine ganz neue Grundlage geschaffen werden mußte.
Diese wurde auch mit der größten Unterstützung unseres sehr verehrten Oberbürger-
meisters Dr. Neinhaus dadurch geschaffen, daß im Jahre 1934 in Handschuhsheim
eine Nutzwasser-Anlage gebaut wurde, deren Gleiches nur wenige Erzeugungs-
gebiete aufzuweisen haben. Uber 13 000 Meter Rohrleitungen, außer den Zuleitungen
zur Erweiterung der Nutzwasseranlage, wurden verlegt in der Hoffnung, daß die
Wasserversorgung der Handschuhsheimer Gemüse- und Obstanlagen für alle Zu-
kunft gesichert sei. Doch das vergangene Jahr 1952 hat mit seinem höchsten Ver-
brauch seit Bestehen der Nutzwasseranlage bewiesen, daß wohl durch den Neckar-
kanal ständig eine große Wasserreserve vorhanden war, aber die Leitungsrohre zu
den bebauten Grundstücken nicht mehr diese Wassermengen aufnehmen konnten,
welche notwendig gewesen wären, um alle Kulturen mit Wasser versorgen zu
können. Der Durchschnittsverbrauch in den Monaten August und September war an
einem Tage 5500 cbm.
Zur Zeit ist man in Unterhandlung um eine Möglichkeit zu finden, wie die Nutz-
wasseranlage in Handschuhsheim noch einmal verbessert werden kann, denn die
Zukunft des gärtnerischen Handschuhsheims hängt in der Tat vom Wasser ab.
Heiniich Bechtel jun.
Die Großmarlithalle in Handschubsheim
Da der früher übliche Verkauf auf den städtischen Kleinmärkten nur Zeitverlust
und Vernachlässigung der Arbeiten im Betriebe bedeutete, drängten die in immer
größeren Mengen erzeugten edlen Produkte zur Schaffung eines eigenen Absatz-
marktes. Unter Beteiligung von Stadt- und Landkreis Heidelberg schlössen sich
daher die Erzeugerverbände des Obst- und Gemüsebaus im Jahre 1930 zur Groß-
marktgesellschaft mbH. Heidelberg-Handschuhsheim zusammen, die den Absatz der
Erzeugnisse durch Versteigerung nach dem holländischen Vorbild der Veilinge zu
übernehmen hatte.
Für ein weites Gebiet im nordbadischen Raum ist heute die Handschuhsheimer
Großmarkthalle zum Absatzzentrum für zehntausende von Betrieben geworden. Es
sind Millionenwerte, die von hier aus als Sendboten gartenbaulichen Fleißes nach
allen Großstädten unseres Bundesgebietes strömen. Erfreulich ist die Tatsache, daß
sich seit kurzem wieder die deutschen Ostgebiete in unseren Kundenkreis ein-
bezogen haben, was die Hoffnung aufkeimen läßt, daß sich die Wiedervereinigung
von Ost- und Westdeutschland segensreich für die weitere Förderung des Güter-
austausches auswirken würde. Dr. Kaltschmidt