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Schmidt, Richard [Bearb.]; Buchheit, Hans [Bearb.]; Paulus, Eduard [Bearb.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg ((Rave)Donaukreis ; Halbbd. 4): Oberamt Ravensburg — Stuttgart, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.41581#0022
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Einleitung

kennen wir folgenden Bildhauer bzw. Schreiner: Dionys Stecker, Bildhauer von Eßlingen
(1526) und Hans Waldner von Ravensburg, der 1562 nach Innsbruck zur Anfertigung
des Chorgestühls in der dortigen Hofkirche berufen wurde. Aus dem 17. Jahrhundert sind
der kleine Altar in der Kapelle in Untereschach, die Altäre in den Kapellen in Hasenweiler
und Briach und vor allem der Hochaltar der Klosterkirche in Weißenau erhalten, der 1631
in Auftrag gegeben wurde und von Jakob Hornung aus Engstetten als Schreiner, Zacha-
rias Binder aus Ehingen als Bildhauer, Christian Steinmüller von Augsburg als Maler
des Altarblattes und Johann Christian Weigel aus Ravensburg als Faßmaler (1685)
verfertigt ist. In diesen Zusammenhang gehört auch das mit reichster Schnitzarbeit verzierte
Chorgestühl, das die Jahreszahl 1635 trägt.
Die Mehrzahl der Altäre des Bezirks entstammt aber dem 18. Jahrhundert. Genannt
seien folgende Altäre in Weißenau: der Marien- und Josephs-Altar (1739), dessen
Schreinerarbeit Christoph Hildebrand von Ravensburg, dessen Plastiken Franz Joseph Erb
von Ravensburg verfertigt hat. Ferner der Altar der schmerzhaften Muttergottes (drittes
Viertel des 18. Jahrhunderts) und der Kreuzaltar (1783), der Norbertus- und Saturninus-
Altar (1727) „von dem Bildhauer in Wurzach", der Michaels- und Ursula-Altar (1767).
Die Kanzel wurde von Bruder Anton Hecht mit Plastiken von Erb und Prestel aus
Ravensburg gefertigt. In Mariatal wurden die Seitenaltäre 1763, der Hochaltar 1757
aufgestellt. Die Altäre im Kloster W eingarten haben folgende Urheber: Franz Schmuzer
verfertigte die sechs kleineren Seitenaltäre, Antonio Corbellini nach D. G. Frisonis Entwurf
den Hochaltar und die zwei großen Seitenaltäre in den Kreuzarmen, die mit Statuen von
Diego Carlone geschmückt wurden; die Kanzel hat Fidel Sporer aus Altdorf (1762), das
Chorgestühl (1720) Josef Anton Feuchtmayer aus Salem und dem Klosterschreiner Josef
Koch gefertigt. InBaindt stammt der Hochaltar von Johann Georg Dürr von Mimmen-
hausen. In Hör genzell werden folgende Bildhauer genannt: Benedikt Erhard (1757),
Hans Georg Zeusch aus Waldsee (1736), Bruder Ursus aus Kloster Weingarten (1716),
Lorenz Engel von Ravensburg (1713), Christoph Hildebrand, Spitalschreiner in Ravensburg
(1716), Hans Georg Schreiber von Weingarten (1721), Hildebrand aus Türkheim (1737),
Andreas Wald, Schreiner in Obersiggen (1738), Joseph Ölhafen, Schreiner in Hasen-
weiler (1763), Joachim Freiholz (auch Frühholz) in Weingarten (1750), in Wilhelms-
kirch Saturninus Hildebrand, Schreiner in Ravensburg, in Berg Josef Koch von
Weingarten (1725), inNavensburg Georg Grüßender von Wäldsee (1645), David Weiß
(1615) und Lorenz Engel (1780).
Bei der Malerei ist es ähnlich wie bei der Bildhauerkunst. Frühe Werke fehlen fast
vollständig (die Buchillustration in Kloster Weingarten, wo die Mönche Chonradus,
Hainricus und Rufillus als Illustratoren im 12. Jahrhundert genannt werden, und
in Weißenau soll hier außer Betracht bleiben. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts soll
ein Laienbruder Heinrich den Chor der Klosterkirche in Weingarten ausgemalt haben.
Selbst die spätgotische Wandmalerei ist nur in einigen wenig umfangreichen oder wert-
vollen Beispielen in der Kapelle in Untereschach, außen am Chor der Frauenkirche und
im Landgericht in Ravensburg und vollständig restauriert in der Kapelle des Spitals
und am Seelhaus in Ravensburg vertreten, nachdem das anscheinend noch gut erhaltene
Triumphbogenbild in St. Jodokus in Ravensburg und die Reste der Wandbilder in der
ehemaligen Karmeliterkirche nach ihrer Aufdeckung wieder übertüncht wurden, und die

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