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Schmidt, Richard [Oth.]; Buchheit, Hans [Oth.]; Paulus, Eduard [Oth.]
Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg ((Rave)Donaukreis ; Halbbd. 4): Oberamt Ravensburg — Stuttgart, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.41581#0146
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Schmalegg. Eschau. Taldorf

Schmalegg
(1171 Smalunegge.)
Die katholische Kirche zum hl. Nikolaus wurde 1861 neu erbaut. Ausstattung aus
dieser Zeit. Damals wurde die 1702 auf Kosten der Nikolai-Pflege zu Ravensburg er-
baute alte Kirche abgebrochen. 3 Gußstahlglocken (1861).
Abgegangene Burg der Schenken von Schmalegg. Die Burg lag auf dem westlichen
Ausläufer der Bergzunge, auf dem das Dorf Schmalegg sich befindet. 1836 waren noch
Reste der Mauern erhalten (Oberamtsbeschreibung). Die Burgstelle (Schloßhalde) ist durch
einen Abschnittsgraben von der Bergzunge getrennt, ein zweiter Graben befindet sich
unmittelbar westlich des Dorfes, so daß auzunehmen ist, daß das Dorf die ehemalige Vor-
burg einnimmt. 1646 von den Schweden zerstört.
Rinkenburg, unmittelbar nördlich, jenseits des Tobels bei dem Hof Schmucker ge-
legen, abgegangen, drei Abschnittsgräben erkennbar.

Eschau (Gde. Schmalegg)
(1191 Ashowe, 1275 Aschowe.)
Filialkapelle zum hl. Gallus, früher (1191) Pfarrkirche, welche 1353 die Priorin
des Klosters Löwental vergab. Kleiner Bau in erhöhtem, von Mauer umgebenem Kirch-
hof. Oblonges Schiff, eingezogener, dreiseitig geschlossener Chor. Fenster des Chors mit
plumpem Maßwerk (Fischblasen und Kleeblattformen) versehen. Chor und Schiff spät-
gotisch, letzteres im 17. Jahrhundert umgebaut. Holzgezimmertes Vorzeichen vor dem
spitzgotischen Westportal. Über dem Westgiebel Türmchen, blechverkleidet, aus dem Jahr
1840. Das Türmchen hat Vorgesetzte Pilaster und geschweift pyramidenförmiges Dach
in klassizistischen Formen.
Inneres: Im Chor rechteckiges gotisches Wandtabernakel mit profilierten Haustein-
gewänden und eisernem Barockgitter. Westempore mit Holzbrüstung, spätbiedermeier.
Skulpturen sämtlich mit neuen Fassungen: Im Hochaltar Maria mit dem Kind auf
Mondsichel, Standfigur, Anfang 16. Jahrhundert, links hl. Johannes Evangelista, den
Kelch segnend, rechts hl. Gallus, dem Bären ein Brot reichend. Anfang 16. Jahrhundert. —
Engel, erste Hälfte 17. Jahrhundert, die Heiligen Johannes Evangelista, Franziskus,
Agathe, 18. Jahrhundert, einfache Arbeiten. Kruzifixus mit Maria und Johannes, zweite
Hälfte 18. Jahrhundert.
Glocke mit Umschrift: ave rnarra gracia plena üorninus lecurn, 15. Jahr-
hundert.
Vortragekreuz, einfache Kreuzwegstationen, Ol aus Holz, 18. Jahrhundert.

Taldorf
(1191 Taldorf, 1494 ff. an Weißenau.)
Katholische Pfarrkirche zum hl. Petrus, besteht schon 1263. Die Kirche ist vollständig umgebaut.
Erste Vergrößerung angeblich 1746, 1753 Weihe der Kirche und ihrer Altäre, zweite Vergrößerung
um die Hälfte 1870—1872. Aus dieser Zeit vollständige Neuausstattung des Kirchenraumes.

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