Nachträge.
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Zu S. 597, Z. 3. 4. Komburg, 2. Thor: Die steiuere Wappentafel von 1588 an der
Hiuterwand mit den Wappen des Stists und des Propsts Neustetter ist schön ausgeführt, aber
fchlecht erhalten. Ein Engel hält die beiden Wappenfchilde. Die Tafel ist eingefaßt von zwei
Karyatiden.
Zu S. 599, Abs. 2, Komburg, Kleiner Vikarienbau: Das Wappenfchild des Abts v. Vell-
berg (wohl Ernfrieds II, um 1470) ist außerordentlich sein und meisterlich geschasft. Man sieht
am Rande noch Überreste von dem Figürchen eines Engels, der als Wappenhalter diente.
Zu S. 612. Komburg. Jm Chor: Ehemaliges Altargemälde aus der Kirche von St.
Gilaen, darstellend die Benediktion des Klosters von St. Gilgen, gemalt um 1713, wohl von einem
der Würzburger Hofmaler; nicht signiert. 1907 restauriert.
Zu S. 651. Tüngenthal. Das „Pfarrhaus", vielmehr Schulhaus, ist vor kurzem
abgebrochen worden.
Zu S. 662. llttenhofen; ehem. Kapelle: 1 Glocke mit Jnschrift: Jn Gottes Namen/Gos
mich Johann / Georg Rohr in Heilbronn / 1710. llttenhofen.
Ebenda. Tullau, Kirche: 3 Glocken: 1) 1489. 1e8U8 maria bobül nn8; 2) 1478. i68N8
maria; 3) bill Z'ott nnä mariu iolmnr>68.
Zu S. 673 fs. Schloß Vellberg: Die altertümliche Ausstattung des Schlosfes beschreibt Gräter
eingehend in „Jduna und Hermode", Jahrg. 1812. Die Schloßkapelle hatte einen Altarschrein mit
einem Muttergottesbild und einem Votivbild der Familie v. V., auf den Flügelchen der Predella.
Neben dem Altar stand die hölzerne Kanzel aus der Zeit des evangelifchen Gottesdienstes. An der
rechten Seite eine Art von Chorgestühl sür Männer, an der linken Bänke für die Weiber. Unter
der Empore ein Beichtstuhl. Die eine Empore war von außen zugänglich, die andere, ursprünglich
für die Herrschaft bestimmte, nur vom Schlosse aus. Von der gewölbten Halle im Erdgefchoß des
Schlosfes, die man als Dirnitz bezeichnen darf, waren drei besondere „Gewölbe" zugänglich, deren
kleinstes, mit einer eisernen Thür verwahrt, als Archiv diente. Es enthielt noch Schriften und eine
feidene Fahne, blau und gelb viermal gestreift und bestickt mit einem großen schwarzen Reichsadler;
auch einem Schwörstab. Der große Ern im oberen Stockwerck war an den Wänden gemalt mit
Jagdstücken; einige lebensgroße Hirsche hatten plastische Köpfe von Holz mit natürlichem Geweih.
Ebenso der anstoßende Saal; dazu die Fensterleibungen mit Schnörkeln und dazwischen Frauen-
zimmern, die in grünen Lauben saßen. Zwifchen den Fenstern stand allemal ein Hauptstück, in
Lebensgröße gemalt, ein Menfch oder ein Tier. Die Thüren der anstoßenden Stuben und Kammern
fowie ein Handfaßkästchen waren zierlich eingelegt. An der Ofenwand war eine weite Landschaft
gemalt, darin ein Wagen, auf dem Mannsleute sitzeu, während andere ihn ziehen und wieder
andere unter dem Wagen liegen; Unterschrift: Es faßen neun Narren Auf einem Karren; Da
brach der Karren, Da fielen die Narren. Was Narren, was Narren! Weiterhin ein Mannsbild,
vor dem allerlei zerbrochene Sachen liegen; ein daruntergeschriebener Vers nannte den Mann
Niemand. Jn einer Kammer standen zwei alte Himmelbettladen in einein Verschlag. Daneben
war eine Fallthür, die zu einem versteckten Gang führte, der ungefähr 8 Schuh lang und hoch
war, mit Luftlöchern und eiserner Thür. Auf dem großeu Herd der Schloßküche war noch ein
felbstthütiger Bratenwender, dessen Zuggewicht in der kleinen Speisekammer ablief. Das zweite Ober-
gefchoß hatte einen hackenförmigen Ern und einen Saal mit Wandbänken und Vertäferungen,
auch eingelegten Thüren. Jn der Kammer stand die berühmte große geschnitzte Bettlade des Ritters
Konrad, die übrigens die Ehe-Wappen Wolfs v. V. trug; gemalt mitsamt Schildhaltern. An beiden
Seiten der Bettlade waren lange Stufentruhen. Zwei Thürflügel waren bemalt mit Harnischfiguren
und dem Wappen v. V. und v. Butlar. Jn einer auderen Kammer war ein Alkoven mit hölzerner
Portalarchitektur. Eine Thür mit großem alten Vorhängefchloß führte vom oberen Ern in die
ehemalige Rüstkammer, die aber nur mehr wenige Wasfen barg.
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Zu S. 597, Z. 3. 4. Komburg, 2. Thor: Die steiuere Wappentafel von 1588 an der
Hiuterwand mit den Wappen des Stists und des Propsts Neustetter ist schön ausgeführt, aber
fchlecht erhalten. Ein Engel hält die beiden Wappenfchilde. Die Tafel ist eingefaßt von zwei
Karyatiden.
Zu S. 599, Abs. 2, Komburg, Kleiner Vikarienbau: Das Wappenfchild des Abts v. Vell-
berg (wohl Ernfrieds II, um 1470) ist außerordentlich sein und meisterlich geschasft. Man sieht
am Rande noch Überreste von dem Figürchen eines Engels, der als Wappenhalter diente.
Zu S. 612. Komburg. Jm Chor: Ehemaliges Altargemälde aus der Kirche von St.
Gilaen, darstellend die Benediktion des Klosters von St. Gilgen, gemalt um 1713, wohl von einem
der Würzburger Hofmaler; nicht signiert. 1907 restauriert.
Zu S. 651. Tüngenthal. Das „Pfarrhaus", vielmehr Schulhaus, ist vor kurzem
abgebrochen worden.
Zu S. 662. llttenhofen; ehem. Kapelle: 1 Glocke mit Jnschrift: Jn Gottes Namen/Gos
mich Johann / Georg Rohr in Heilbronn / 1710. llttenhofen.
Ebenda. Tullau, Kirche: 3 Glocken: 1) 1489. 1e8U8 maria bobül nn8; 2) 1478. i68N8
maria; 3) bill Z'ott nnä mariu iolmnr>68.
Zu S. 673 fs. Schloß Vellberg: Die altertümliche Ausstattung des Schlosfes beschreibt Gräter
eingehend in „Jduna und Hermode", Jahrg. 1812. Die Schloßkapelle hatte einen Altarschrein mit
einem Muttergottesbild und einem Votivbild der Familie v. V., auf den Flügelchen der Predella.
Neben dem Altar stand die hölzerne Kanzel aus der Zeit des evangelifchen Gottesdienstes. An der
rechten Seite eine Art von Chorgestühl sür Männer, an der linken Bänke für die Weiber. Unter
der Empore ein Beichtstuhl. Die eine Empore war von außen zugänglich, die andere, ursprünglich
für die Herrschaft bestimmte, nur vom Schlosse aus. Von der gewölbten Halle im Erdgefchoß des
Schlosfes, die man als Dirnitz bezeichnen darf, waren drei besondere „Gewölbe" zugänglich, deren
kleinstes, mit einer eisernen Thür verwahrt, als Archiv diente. Es enthielt noch Schriften und eine
feidene Fahne, blau und gelb viermal gestreift und bestickt mit einem großen schwarzen Reichsadler;
auch einem Schwörstab. Der große Ern im oberen Stockwerck war an den Wänden gemalt mit
Jagdstücken; einige lebensgroße Hirsche hatten plastische Köpfe von Holz mit natürlichem Geweih.
Ebenso der anstoßende Saal; dazu die Fensterleibungen mit Schnörkeln und dazwischen Frauen-
zimmern, die in grünen Lauben saßen. Zwifchen den Fenstern stand allemal ein Hauptstück, in
Lebensgröße gemalt, ein Menfch oder ein Tier. Die Thüren der anstoßenden Stuben und Kammern
fowie ein Handfaßkästchen waren zierlich eingelegt. An der Ofenwand war eine weite Landschaft
gemalt, darin ein Wagen, auf dem Mannsleute sitzeu, während andere ihn ziehen und wieder
andere unter dem Wagen liegen; Unterschrift: Es faßen neun Narren Auf einem Karren; Da
brach der Karren, Da fielen die Narren. Was Narren, was Narren! Weiterhin ein Mannsbild,
vor dem allerlei zerbrochene Sachen liegen; ein daruntergeschriebener Vers nannte den Mann
Niemand. Jn einer Kammer standen zwei alte Himmelbettladen in einein Verschlag. Daneben
war eine Fallthür, die zu einem versteckten Gang führte, der ungefähr 8 Schuh lang und hoch
war, mit Luftlöchern und eiserner Thür. Auf dem großeu Herd der Schloßküche war noch ein
felbstthütiger Bratenwender, dessen Zuggewicht in der kleinen Speisekammer ablief. Das zweite Ober-
gefchoß hatte einen hackenförmigen Ern und einen Saal mit Wandbänken und Vertäferungen,
auch eingelegten Thüren. Jn der Kammer stand die berühmte große geschnitzte Bettlade des Ritters
Konrad, die übrigens die Ehe-Wappen Wolfs v. V. trug; gemalt mitsamt Schildhaltern. An beiden
Seiten der Bettlade waren lange Stufentruhen. Zwei Thürflügel waren bemalt mit Harnischfiguren
und dem Wappen v. V. und v. Butlar. Jn einer auderen Kammer war ein Alkoven mit hölzerner
Portalarchitektur. Eine Thür mit großem alten Vorhängefchloß führte vom oberen Ern in die
ehemalige Rüstkammer, die aber nur mehr wenige Wasfen barg.
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