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https://doi.org/10.11588/diglit.15156#0019
eine ist in einen Sack gehüllt, der andere hat den Rock verkehrt an, andere haben
sich in Frauenkleider gesteckt, und noch andere haben wunderliches Pelzwerk an-
gelegt, und in diesem karnevalistischen Aufpuh preist man mit markerschütterndem
Gekreisch das Glück des Fauvel, des Meisters der Welt mit dem leichten Äirn.
Das Mittelalter und die französische Karikatur.
Callot und Bosse.
Die Karikatur des Mittelalters ist häufig politisch, aber nicht das allein; nur
sind zweifellos die politischen Erzeugnisse von den Äolzschneidern in mehr Exem-
plaren abgezogen worden, als die nur jovialen oder sittenschildernden, und deshalb
ist uns mehr davon erhalten geblieben. Die Resormation wurde ein vortreff-
liches Gebiet sür die Kunst der Karikatur. Die vorhandenen Striche zeugen von
Leftigkeit und von 5oaß auf beiden Seiten uyd sind zugleich belustigend, aber ihr
Charakter schließt sie von unserm Gegenstande aus. Dafür entsteht, sobald die
religiösen Leidenschaften sich einigermaßen beruhigt haben, eine herrliche Blütezeit
von prächtigen, mit Ausdauer gearbeiteten 5>olzschnitten, welche
alle dem Vergnügen der üblen Nachrede des lieben Nächsten und
besonders den Frauen gewidmet
sind. Die schönsten Vorlagen
siir die Karikatur sind durch die
Schlemmerei, die Anzucht und
die Äahnreischast gegeben. Diese
letztere war das bewegende Ele-
ment der Komik der klassischen
und mittelalterlichen Epochen.
Wie Arnolphe und Georges
Daudin, um nur die berühmtesten
zu nennen, hatte ein jeder unserer
alten Karikaturisten seine Eigen-
art der Darstellung, die er uns
ost vorsührt. Die Stiche sind
nicht immer bezeichnet, aber ein
Mittel, sie zu erkennen, fie in das
Werk desselben Meisters zu ver-
einigen, ist ohne Zweifel durch
einen Vergleich der weiblichen Ge- ^ch bin nicht schön, aber . . .
sichter und des zerknirschten Aus- S.CHarlesHuart. KarikaturaufdieProstitutionbeidenKascrnen.
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sich in Frauenkleider gesteckt, und noch andere haben wunderliches Pelzwerk an-
gelegt, und in diesem karnevalistischen Aufpuh preist man mit markerschütterndem
Gekreisch das Glück des Fauvel, des Meisters der Welt mit dem leichten Äirn.
Das Mittelalter und die französische Karikatur.
Callot und Bosse.
Die Karikatur des Mittelalters ist häufig politisch, aber nicht das allein; nur
sind zweifellos die politischen Erzeugnisse von den Äolzschneidern in mehr Exem-
plaren abgezogen worden, als die nur jovialen oder sittenschildernden, und deshalb
ist uns mehr davon erhalten geblieben. Die Resormation wurde ein vortreff-
liches Gebiet sür die Kunst der Karikatur. Die vorhandenen Striche zeugen von
Leftigkeit und von 5oaß auf beiden Seiten uyd sind zugleich belustigend, aber ihr
Charakter schließt sie von unserm Gegenstande aus. Dafür entsteht, sobald die
religiösen Leidenschaften sich einigermaßen beruhigt haben, eine herrliche Blütezeit
von prächtigen, mit Ausdauer gearbeiteten 5>olzschnitten, welche
alle dem Vergnügen der üblen Nachrede des lieben Nächsten und
besonders den Frauen gewidmet
sind. Die schönsten Vorlagen
siir die Karikatur sind durch die
Schlemmerei, die Anzucht und
die Äahnreischast gegeben. Diese
letztere war das bewegende Ele-
ment der Komik der klassischen
und mittelalterlichen Epochen.
Wie Arnolphe und Georges
Daudin, um nur die berühmtesten
zu nennen, hatte ein jeder unserer
alten Karikaturisten seine Eigen-
art der Darstellung, die er uns
ost vorsührt. Die Stiche sind
nicht immer bezeichnet, aber ein
Mittel, sie zu erkennen, fie in das
Werk desselben Meisters zu ver-
einigen, ist ohne Zweifel durch
einen Vergleich der weiblichen Ge- ^ch bin nicht schön, aber . . .
sichter und des zerknirschten Aus- S.CHarlesHuart. KarikaturaufdieProstitutionbeidenKascrnen.
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