Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Einige humoristische Karikaturisten.

Philippon, Beaumont.

Es wird nicht uninteressant sein, einige Zeichner der mit dem Iahre 1830
beginnenden Periode und der Zeit von Louis Philippe, die weder Romantiker,
noch Realisten und auch nur in geringem Maße Mißgestalter sind, hier näher zu
kennzeichnen. Unter ihnen soll uns besonders Philippon eingehender beschästigen.
Man kann über die Karikatur von 1830 eigentlich gar nicht sprechen, ohne Phi-
lippon anzuführen. Denn nach einigen intereffanten Versuchen in der bürgerlichen
Satire, in der Modezeichnung und in der Parodie der Modezeichnung wurde
Philippon sozusagen der Manager der französischen Karikatur, indem er, vor-
nehmlich zu politischen Zwecken, das Iournal Ua OLricuture begründete, welches,
bevor der Charivari entstanden war und sich die wertvolle regelmäßige Mit-
arbeit Daumiers gesichert hatte, das schönste humoristische Iournal Frankreichs war.
Man kann übrigens sagen, daß dieser schöne Versuch, wenn sich ihm auch Gleich-
wertiges an die Seite stellen läßt, nie übertroffen worden ist, und daß die Samm-
lung der Curicuture. des Iournals von Philippon, auch heute noch, wo die

Leidenschasten, welche seine
Zeichnerangefeuerthaben, be-
reits erloschen sind, ein unver-
gleichliches Interesse bietet.

Jn Wahrheit waren
die Künstler, besonders aber
die Karikaturisten nahezu
sämtlich Demokraten, der
größte Teil von ihnen Pariser
aus Paris, voll dcr Erinne-
rungen an die Zeit der Ncvo-
lution, von der ihnen ihre
Eltern erzählt hatten, be-
geistert von der Epoche des
Kaiserreichs, deffen letzte
Pracht und pathetischen
Kntergang sie noch mit er-
lebten, fast alle Kinder des
Volkes, das heißt antiklerikal
gesinnt. Cs ivar also für
Philippon nicht schwer, eine

Geh, sei doch vcrnünftig! es gcht ja in acht Tagen!
220. Salante Kankatur van Fvrain.

244
 
Annotationen