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Karl-und-Faber-Kunst- und -Literaturantiquariat <München> [Hrsg.]
Kulturgeschichte in Wort und Bild: Mss. u. Einzelminiaturen, Einbände, Inkunabeln (vielfach in Orig.-Ebdn. aus Kloster St. Mang, Füssen), Bibeln und liturgische Drucke, illustrierte Drucke 15. - 19. Jahrhunderts (deutsche, englische, italienische u. französische Holzschnitt- u. Kupferstich-Werke ...): 24. - 26. November 1936 (Katalog Nr. 13) — München, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.6795#0008
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2

I. Manuskripte-Miniaturen — II, Einbände

6 Wappenbuch. [Sicille, Herault d'armes d'Alphonse V roi d'Aragon.] Le blason des
armes. Ms. auf Pergament, 2. Hälfte 15. Jhdts. 12°. 30 BI1., 1 Miniatur m. Bordüre,
72 Wappen in Farben, Gold u. Silber u. 31 kleinere Initialen. Gelb. Maroquin
(„Simier").

Bl. 1/2 Inhaltsangabe. Bl. 3 hübsche Miniatur: Alexander der Große und Julius Cäsar zu Pferde in
einer Landschaft. Textbeginn: „Le tres uaiilent et uictorieux roy alexandre de macedoine le tres
prudefnjt et eloquent anpereur iules cesar et plusieurs aultres nobles princes . . . ." Ende Bl. 27 vo:
.... traictie fin et complissement lequel soit a l'honneur et Iouenge de dieu tout puissant et de sa tres
glorieuse mere."

Unser Ms. enthält zweifellos den ursprünglichen Text des Sicille'schen Werkes, das er um 1450 fertigte.

7 Miniaturen. Der Engel tröstet Joseph. Aquarell-Federzeichnung süddeutsch-schwä-
bisch. Ca. 1450. 14:16 cm.

Bruchstück aus einem Papiermanuskript, mit Text („XXVI / Also ain Engel joseph tröste in seinen grossen
nötten").

In Schreibers Manuel unter Nr. 624 eingehend als Einblatt-Holzschnitt beschrieben, in der neuen Aus-
gabe des Schreiber'schen Handbuchs dagegen als Federzeichnung erkannt und daher gestrichen.

8 — Gregoriiis IX. Decretalium libri V cum glossa. 1 Bl. auf Pgt, aus einer französ.
Hs. 13. Jhdt. Fol. M. 2 kleinen in Farben ausgemalten u. gold-gehöhten figürl. Initialen.

9 — Jagdszene. Blatt aus dem Anfang eines auf Pgt. geschriebenen Psalteriums,
Tirol, um 1520. Fol. Oben große Bildinitiale B (Beatus) mit dem Harfe spielenden
König David in Gebirgslandschaft. Unten interessante Jagddarstellung: Jäger mit er-
legtem Hasen über der Schulter, führt einen Hund an der Leine. Drei andere Hunde
verfolgen einen fliehenden Hirsch, im Hintergrund Burg auf einem Felsen u. Berge.
— An den übrigen Seitenrändern Blumen- u. Früchteranken u. Kandelaberbordüren.
Etwas beschnitten.

Interessantes Werk der Tiroler Miniaturmalerei um 1520. Man könnte an S. Stetner denken, der das
Neustifter Missale (Innsbruck, Univ.-Bibl., cod. 100) ausgemalt hat.

Die Miniaturen, insbesondere die große Bildinitiale B. haben durch Bereibung etwas gelitten.

10 — Petrus u. Paulus, Miniatur auf Pgt. Bayr.-österr., um 1480. 7:10 cm. (Blatt aus
einem Gebetbuch, m. rot. u. schwarzer Schrift auf Rückseite.)

Sehr sorgfältig in leuchtenden Farben ausgemalte Miniatur, die wahrscheinlich in der Gegend von
Salzburg entstanden ist.

10a — St. Stephanus. Initiale S mit Steinigung des hl. Stephanus. Miniatur auf Pgt. Flo-
rentinisch, Anf. 15. Jhdt. 9:10 cm.

Schöne, mit Blau, Grün, Rot und Rosa ausgemalte u. mit Gold gehöhte Miniatur In der Art des Lorenzo
Monaco (vergl. d'Ancona, Miniatura fiorentina Taf. XLIX u. L).

Miniaturen. Siehe auch Nr. 130—134.

II.

EINBÄNDE

WIDMUNGEXEMPLARE

11 England. — Horatii Opera. 2 Bde. Londini, aeneis tabulis incidit Johannes Pine,
1733—37. 8°. Durchaus gestochen, mit 2 Frontisp. u. 2 Fleurons, 324 Vignet-
ten, 27 Kopfstücken u. 164 Initialen. Engl, rote Maroquin-Bde. d. Zt., mit
Spitzenbordüre u. Spitzen-Mittelstück. Reich vergold. Rücken m. zwei Schildchen.
Stehkantenvergoldg., Goldschnitt.

Brunet III, 320; Cohen 497 f.; Dibdin, Introd. to Classics II, 108.

Ausgabe auf großem Papier im ersten Abdruck (Bd. II, S. 108 „POST EST" statt POTEST).
Von vorzüglicher Erhaltung in schönen englischen Maroqu.-Bdn. d. Zt.

12 Frankreich. — Almanach de Paris, contenant la demeure, les noms et qualites
des personnes de condition dans la ville et fauxbourgs de Paris. Paris 1772. 24°. Rot.
Maroquin m. reich. Vergoldung, Goldschnitt.

Prachtvoller Einband, mit reicher Vergoldung. Als Mittelstück auf beiden Deckeln ein gräfl. Wappen
in hübscher Rocaille. — Titelbl. gestempelt.

— s. Taf. V —

Auktion XIII
 
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