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Ording
und Nonnendeckung“ über dem Chor. — Einfaches Kehlbalkendach (Föhre) mit ge-
nagelten Diagonalstreben und einbezogener Tonne.
Innen: Im Westen quer durchlaufender, eingebauter Windfang. Die Wände durch drei
überkantgelegte, profilierte Balken quer verbunden. Den ganzen Raum überwölbt eine über
Segmentbogen errichtete Tonnendecke aus genuteten Längsbrettern, im Osten durch drei
Felder polygonal abgeschlossen.
Deckenmalerei: Bemalung in himmelblauem Grundton mit goldenen Sternen und
Wolken. Im Kämpfersims Akanthus ranken und Engelköpfe, darüber im Nordwesten von
zwei Engeln gehaltene Tuchkartusche mit Gesangbuchvers und Stifterinschrift (Kapitale):
„TETE JASPER PETERS LEHNSMANN KIRCHEN- UND ARMENVORSTEHER
WIE AUCH KÖNIGLICHER STRANDVOGT IN ORDING UND DESSEN FRAU
EHELIEBSTE CATHARINA JASPER PETERS GEBOHRNE TETENS IM JAHR
1758.“ Darüber Spiegelmonogramme T. I. P. und C. I. P. und Krone. Gegenüber im
Südwesten von Wilden Männern gehaltenes Inschrifttuch mit Spiegelmonogramm F 5
(Friedrich V. von Dänemark) nebst Königskrone. Im Nordosten Fides über Reichs-
insignien, im Südosten Spes mit Bibel, Anker und brennendem Herz; weiter östlich
Engel mit Abendmahlssymbolen (Getreide, Traube); im östlichen Mittelfeld halten zwei
Engel ein Schrifttuch mit Jesaja 6, Kap. 5, 3. — Bauernmalerei von 1758. 1908 von Maler
Wilhelm Jensen in Garding erneuert.
AUSSTATTUNG. Altar: Geschnitzter Schreinaltar1 mit Mensa, Predella und Schrein
mit zwei festgestellten Flügeln. Mensa (H. 118, Br. 180, T. 118 cm), ziegelgemauert
verputzt, holzverkleidet. — Darauf die gemalte Predella von 1729 mit Bild „Abendmahl“
im Oval und seitlicher Inschrift (Kursive) bezgl. auf die Stiftung durch den Rathmann
und Pfennigmeister Jacob Johanns, 1729.
„Gott zu Ehren der Kirchen
zur Zierde und zum Ge-
dächtniß der Einsetzung des
Hoch-heil: Abendmahls, hat
dieses entwerffen laßen
Anno MDCCXXIX.
Der Wohledle und Wohlweiße
Herr Jacob Johanns. Rath-
mann des Everschop: & Utholm:
sehen Land Gerichts, wie auch
Pfenningmeister der Land-
schaft Eyderstedt, und Lehns-
mah des Kirchsp: S. Peter.“
Schrein: In der Mitte geschnitzte Kreuzigung, derbes, volkstümliches Werk der Schnitz-
kunst, noch im späten 16. Jhdt. aus gotischer Tradition zehrend. Unter den Schächer-
kreuzen Heilige: links ein Bischof, rechts St. Antonius (?). In den Seitenflügeln die zwölf
Apostel in Nischen mit groben Baldachinen. Unter dem Mittelfeld: „Zur Zierde der Kirche
hat diesen Altar erneuern und verschön. lassen der Lehnsm. P. Stöhrmann hieselbst.
An.2 1843.“ — Ausgesägte Bekrönung mit Akanthusbemalung, 18. Jhdt. (Jetzt auf dem
Boden über dem Eingang).
Taufe: An der Nordwand, Sandstein (H. 97, Dm. 96 cm). Auf achteckigem Sockel
die oktogonale Kuppe mit sechs schweren, spätgotischen Krabben besetzt. Sehr schönes,
trotz der vielfältigen Schicksale gut erhaltenes Stück. 16. Jhdt. Eingebleite Eisenreste am
Rand.
1 Vergl. Matthaei I Nr. 64., S. 103
Ording
und Nonnendeckung“ über dem Chor. — Einfaches Kehlbalkendach (Föhre) mit ge-
nagelten Diagonalstreben und einbezogener Tonne.
Innen: Im Westen quer durchlaufender, eingebauter Windfang. Die Wände durch drei
überkantgelegte, profilierte Balken quer verbunden. Den ganzen Raum überwölbt eine über
Segmentbogen errichtete Tonnendecke aus genuteten Längsbrettern, im Osten durch drei
Felder polygonal abgeschlossen.
Deckenmalerei: Bemalung in himmelblauem Grundton mit goldenen Sternen und
Wolken. Im Kämpfersims Akanthus ranken und Engelköpfe, darüber im Nordwesten von
zwei Engeln gehaltene Tuchkartusche mit Gesangbuchvers und Stifterinschrift (Kapitale):
„TETE JASPER PETERS LEHNSMANN KIRCHEN- UND ARMENVORSTEHER
WIE AUCH KÖNIGLICHER STRANDVOGT IN ORDING UND DESSEN FRAU
EHELIEBSTE CATHARINA JASPER PETERS GEBOHRNE TETENS IM JAHR
1758.“ Darüber Spiegelmonogramme T. I. P. und C. I. P. und Krone. Gegenüber im
Südwesten von Wilden Männern gehaltenes Inschrifttuch mit Spiegelmonogramm F 5
(Friedrich V. von Dänemark) nebst Königskrone. Im Nordosten Fides über Reichs-
insignien, im Südosten Spes mit Bibel, Anker und brennendem Herz; weiter östlich
Engel mit Abendmahlssymbolen (Getreide, Traube); im östlichen Mittelfeld halten zwei
Engel ein Schrifttuch mit Jesaja 6, Kap. 5, 3. — Bauernmalerei von 1758. 1908 von Maler
Wilhelm Jensen in Garding erneuert.
AUSSTATTUNG. Altar: Geschnitzter Schreinaltar1 mit Mensa, Predella und Schrein
mit zwei festgestellten Flügeln. Mensa (H. 118, Br. 180, T. 118 cm), ziegelgemauert
verputzt, holzverkleidet. — Darauf die gemalte Predella von 1729 mit Bild „Abendmahl“
im Oval und seitlicher Inschrift (Kursive) bezgl. auf die Stiftung durch den Rathmann
und Pfennigmeister Jacob Johanns, 1729.
„Gott zu Ehren der Kirchen
zur Zierde und zum Ge-
dächtniß der Einsetzung des
Hoch-heil: Abendmahls, hat
dieses entwerffen laßen
Anno MDCCXXIX.
Der Wohledle und Wohlweiße
Herr Jacob Johanns. Rath-
mann des Everschop: & Utholm:
sehen Land Gerichts, wie auch
Pfenningmeister der Land-
schaft Eyderstedt, und Lehns-
mah des Kirchsp: S. Peter.“
Schrein: In der Mitte geschnitzte Kreuzigung, derbes, volkstümliches Werk der Schnitz-
kunst, noch im späten 16. Jhdt. aus gotischer Tradition zehrend. Unter den Schächer-
kreuzen Heilige: links ein Bischof, rechts St. Antonius (?). In den Seitenflügeln die zwölf
Apostel in Nischen mit groben Baldachinen. Unter dem Mittelfeld: „Zur Zierde der Kirche
hat diesen Altar erneuern und verschön. lassen der Lehnsm. P. Stöhrmann hieselbst.
An.2 1843.“ — Ausgesägte Bekrönung mit Akanthusbemalung, 18. Jhdt. (Jetzt auf dem
Boden über dem Eingang).
Taufe: An der Nordwand, Sandstein (H. 97, Dm. 96 cm). Auf achteckigem Sockel
die oktogonale Kuppe mit sechs schweren, spätgotischen Krabben besetzt. Sehr schönes,
trotz der vielfältigen Schicksale gut erhaltenes Stück. 16. Jhdt. Eingebleite Eisenreste am
Rand.
1 Vergl. Matthaei I Nr. 64., S. 103