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Tönning

*/. Große Petglocke 1719 : Ihr Gewicht betrug ungefähr 2000 kg, 1918 abgeliefert. In-
schrift (laut Kirchenchronik): „DIESE GLOCKE IST ANNO 1712 KURTZ VOR DER
FATALEN UNRUHE GEBORSTEN UND DARAUF ANNO 1719 VON NEUEM
UMGEGOSSEN, WOZU DENN ZUM BESTÄNDIGEN NACHRUHM SIND GE-
GEBEN WORDEN: EIN TAUSEND MARK LÜB: VON H. LORENTZ HANSEN
UND H. HANS JÜRGENS, BEIDE KIRCHEN ELTERLEUTE.“ — Gegenüber das
Tönninger Wappen und darunter: „AUFS NEUE THONT ICH WIEDER, DA TÖN-
NING LAG GANZ NIEDER“. Außerdem Umschrift: „GLORIA IN EXCELSIS
DEO. JOHANN ASMUSSEN IN HUSUM HAT MICH GEGOSSEN. 1719.“
*<f. Ehemalige Pingelglocke 1727: Von Asmus Asmussen in Husum, wurde schon 1909
umgegossen und als solche dann im Weltkrieg abgeliefert.
P astorenbilder: 1. Moldenit 1633 : An der Südwand des Chores auf der Lettnerempore
hängt gegenüber dem „Riffelbild“ ein Bildnis des Pastors Moldenit, öl auf Leinwand
(H. 100, Br. 80 cm). Der Geistliche ist in Amtstracht mit schwarzer Kappe und Mühlstein-
krause. Die Hände halten ein Buch vor dem Leibe. Bild stark gedunkelt; der Dänische Atlas
(VII, S. 824) erwähnt als Merkwürdigkeit an der Hand des Pastors den besonders großen Ring
mit Kette daran. Wappen neben dem Kopf: Schild geteilt in schwarz und rot. Im oberen
Felde auf schwarz zwei goldene Sterne, beide Felder gemeinsam belegt mit einem Anker,
aus dem unten zwei Blüten entsprießen. Im Helm zwei Hörner und eine Blüte. — In-
schrift (Kapitale): „M. JOHANNES MOLDENIT — PASTOR PRIMUM COT-
ZENB. AN. VIII PAST. INDE TÖNNING. AN. XXIII PRAEPOS. EIDERST,
AN. XX. NAT. MDXCIII. OB. MDCLIII. AET. LX.“
2. Eich ar di 1693 ■' Än derNordwand des Chores in vergoldetem Holzrahmen ovales Ge-
141 mälde, öl auf Leinwand (H. 80, Br. 64 cm) des Pastors Richardi. — Großer, üppig ge-
schnitzter Akanthusrahmen (H. ca. 220, Br. 138 cm), in dem verteilt Putten mit Todes-
und Lebenssymbolen sitzen. Der Geistliche ist dargestellt in schwarzem Talar mit breiter
Halskrause und mit Buch in der rechten Hand. Unten im Rahmen Kartusche mit Inschrift
(Kapitale): „M. JACOBUS RICHARDI NATUS ANNO 1638 d. 21. JUN. TÖNNING.
DENATUS ANNO 1693 d. 17. AUG. AETATIS 55. MINISTERY 31.“
3. Salchow 1738: An der Südwand des Chores ebenfalls ein Ölgemälde in vergoldetem
142 Holzrahmen (H. 142, Br. 83 cm). ImÖlgemälde das Brustbild des Pastors in Talar mit Hals-
krause und Perücke. Im Regencerahmen oben und unten je eine Kartusche, darin oben
Inschrift: „Symb: Gratia salvatoris certissima rupes.“ Das Bild trägt unten links Sig-
natur: „Rimers1 pins 1758“.
Unten: „Georg Salchow natus Casnewitzii in insula Rügen MDCCXIII d. XXIII
Aprill. primum in paroecia Horstiensi Diaconus MDCCLV. Deinde Rendsburgi Compastor
MDCCLVIII. tandem Tonningae pastor primär: MDCCLXVIII. obiit d. XXX Januar
MDCCLXXII aet. LIV ministerii XVII.“
Epitaphien. 1. Epitaph Ovens 1691: An der Südwand hängt das große Bildnis-Epi-
150 taph für die Eltern des Malers JürgenOvens mit eigenhändigen Bildern? Im vorzüglich
geschnitzten Holzrahmen von der Hand des Schnitzer Hinrich Röhlke, Hamburg, sind
1 Wohl identisch mit Joachim Balthassar Reimers aus Rendsburg (tätig seit 1728 bis um 1764), der
1743 auch das Pastorenbild Melchior Krafft in Husum fertigte.
a Vgl. Harry Schmidt, S. 144.
 
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