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Tönning

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verteilt: das große Mittelbild der „Hl. Familie“, zwei ovale Porträts in der Bekrönung,
und eine herzförmige Inschriftkartusche im Unterschwung. Das Mittelbild, Öl auf Lein-
wand (H. 145, Br. 126 cm), war nach der Beschießung Tönnings im Jahre 1700 stark
beschädigt und — besonders der Madonnenkopf — von Barthold Conrad übermalt wor-
den; es wurde 1887 von Hans Hampke wiederhergestellt. — Diebeiden ovalen Porträts
stellen den Maler Jürgen Ovens selbst und seine Gattin Maria Ovens dar (H. ca. 50,
Br. ca. 40 cm). Auch sie hatten ähnliche Schicksale wie das Hauptbild. Sie sind nach H.
Schmidt schon um 1652 entstanden. — Die Inschrift in der Kartusche lautet (Kapitale):
„IN MEMORIAM BEATE DEFUNCTORUM PARENTUM GEORGII & MARIAE
OVENS MONUMENTUM HOC POSUERE HAEREDES. ANNO 1691.“
2. Epitaph Claus Reyer 1704: An der Südwand das Epitaph Claus Reyer, Holz (H. ca.
450, Br. ca. 210 cm). Ein ovales Mittelgemälde, Öl auf Leinwand, „Auferstehung
Christi“, wird von einem architektonischen Aufbau gerahmt. Zur Seite Pilaster (mit
plastischen Girlanden aus Blumen und Schnüren), die das Gebälk tragen. Seitlich davon
stehen große freiplastische Figuren der Tugenden (Hoffnung und Glaube); am Postament
der rechten steht „A. D. 1903 test.“ Im reichen Unterschwung aus Akanthus steht in einer
von schwebenden Putten getragenen Kartusche die Inschrift (Fraktur): „a. (Alpha) o.
(Omega) Dem Heyligsten Gott zu Ehren -— dieser Kirchen zur Zierde — und ihm Selb-
sten zum guten andencken — hat dieses Epitaphium setzen lassen — Herr CLAUS
REYER Ehester Bürgermeister hieselbst. Anno 1704.“ Im Gebälk ein von sitzenden
Putten gehaltenes Wappen (goldener Reiher auf rotem Grund). Auf dem Giebel (im
Segmentbogen) seitlich je eine freiplastische Figur: liegender Engel mit Marterwerk-
zeugen. Als Bekrönung die Figur des Auferstehenden Christus.
7. Epitaph Hans Jürgens 1707: An der Südwand über dem Südportal das Epitaph
Hans Jürgens, Holzrahmen mit Ölbild auf Leinewand (Gesamth. 400, Br. ca. 300 cm).
Das etwa quadratische gute Gemälde „Jüngstes Gericht“ von der Hand des Barthold
Conrad ist umrahmt von einem Schnitzrahmen aus schwerem Blattwerk und dicken, ge-
schuppten Bändern. Oben eine von zwei weiblichen Sitzgestalten gehaltene Kartusche mit
biblischer Inschrift. In den seitlichen Anschwüngen je ein Putto mit Inschriftschild. Im
unteren Rahmenwerk breitovale Inschriftkartusche mit Text: „Gott zu Ehren, der Kirchen
zur Zierde und zum andencken des letzten Gerichts hat dieses Epitaphium setzen lassen
HANS JÜRGENS, Rathsverwandter und Kirchen-Elterman. Anno 1707.“ Auf dem
Gemälde unten links die Signatur: „Barthold Conrath pinx.“
*4. Epitaph Philip Ernst Gutacker 1729: Ein Epitaph für Philip Ernst Gutacker von 1729
befand sich (nach Dän. Atl. VII, S. 825) ehemals neben der Kanzel.
Grabsteine. 1. Tiesen-Horn 1672)49: Auf der Südseite der Kirche an der über-
springenden Ostwand des Turmes ist eine Grabplatte eingemauert, die einzige von den
wahrscheinlich ehemals zahlreichen, die an der Kirche erhalten ist. Gelber Sandstein
(H. 200, Br. 143 cm). Eine umlaufende Inschrift (Kapitale) lautet: ANNO 1652 DEN
31 JULEIS IST DER EHRBAHR UNT WOLVORNEMEN JOHAN TIESEN IN
GODT DEM HEREN SELICH EINGESLAFEN. SEIN ALTER 35 JAHR 7 WOCHEN.
SEINE SELEN WOLT GODT GEGEDICH SIN. Das Mittelfeld ist ebenfalls mit In-
schriftengefüllt, und zwar: DN. PETRUS HORN DABERA POMERANUS CANTOR
TONNINGENSIS... DENATUS ANNO 1659 3. MAIL AETATIS SUAE40 JAHR *
 
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