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Kekulé von Stradonitz, Reinhard [Gefeierte Pers.]
Bonner Studien: Aufsätze aus der Altertumswissenschaft, Reinhard Kekulé zur Erinnerung an seine Lehrthätigkeit in Bonn gewidmet von seinen Schülern — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.15956#0136
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Butes und Koronis.

Von

Johannes Boehlau.

Der folgende Aufsatz beschäftigt sich mit den göttlichen Stammältern
des Eteobutadengeschlechts. Bisher nur gelegentlich behandelt, ist dies
Götterpaar, das in der ältesten griechischen Mythologie eine bedeutende
Rolle gespielt zu haben scheint, noch nicht mit wünschenswerter Klarheit
in seinem Wesen erkannt. Die erneute Untersuchung ist auch wegen seines
Zusammenhangs mit der attischen Sagengeschichte dringlich.

Als die Argonauten, so erzählt Apolloniusx), auf der Heimkehr an
der Insel der Sirenen vorüber fahren müssen, übertönt Orpheus durch sein
Spiel den gefährlichen Gesang und rettet so die Gefährten von dem drohenden
Verderben. Nur einen duldet es nicht im Schiffe, Butes, des Teleon Sohn,
den Athener (V. 914):

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Dass dies Geschick des Butes nicht eine freie Erfindung des Dichters
ist, geht aus der Verknüpfung mit dem Kulte der erycinischen Aphrodite
hervor. Die dortige Legende kennt nun zwar die Rettung durch die
Göttin nicht, aber sie kennt den Butes als mythischen Oikisten. Er ist
Gemahl der Aphrodite und Vater des Eryx 2). Daraus folgt, dass er nicht

') Apollod. Rhod. Argon. IV. v. 891 ff. Vgl. Apollod. I. 9. 25. Hygin. f'ab. 14
(p. 48. 16 Schmidt). Die Stellen am vollständigsten gesammelt bei Töpffer, Att. Geneiii.
und in Roschers Mytholog. Wörterbuch u. d. W.

-) Diod. IV. 23. 83. Serv. ad Vergil. Aen. I. v. 570. Mythogr. Vatic. I. 53, II. 150.
 
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