Römische Spieltafeln.
Von
Max Jhm.
I.
Von den Brettspielen der Römer sind uns nur zwei genauer bekannt,
der luclus latrunculorum und der Indus duodeclm scriptorum J). Beide wurden
mit calculi gespielt, Steinen, welche gerückt wurden2). Bei dem ladus der
duodeclm scripta wurde das Rücken der Steine auf den zwölf Linien, mit.
denen das Spielbrett (tabula lusoria, aieatoria, calculatoria)'6) bezeichnet war,
durch die Würfel bestimmt. Man hat dies Spiel mit unserem Puffspiel
verglichen, während der ludus latrunculorum in mancher Hinsicht dem
Schachspiel ähnelt *). Daneben gab es noch eine Anzahl anderer Brettspiele,
die mit tesserae und calculi gespielt wurden. Ovid Trist. II 471 ff. zählt
verschiedene Arten auf, über die wir nicht näher unterrichtet sind8). Auch
spätere, besonders christliche Schriftsteller sprechen mehrfach von. solchen
Spielen, deren Gattung wir nicht mehr zu unterscheiden vermögen. Es ist
immer nur von der tabulae). iem.pi/rgus, den tesserae und calculi die Rede7).
') Martial. XIV 17 (tabula lusoria) mit Priedländers Anmerkung.
2) Isidor. Etym. 18, 67 (de calculorum motu).
3) Schol. Juv. VII 73 alveolum, tabulam calculatoriam, lusoriam. Paul, ex Pest. p. 8
alveolum, tabula aieatoria. Martial. XIV 17.
4) Näheres über die Würfel- und Brettspiele der Alten bei Ficoroni, I tali, in
Beckers Gallus Bd. III u. a. Die ältere Litteratur ist bei Marquardt, Privatleben der
Römer p. 847, verzeichnet. Becq de Fouquieres, Les jeux des anciens2 p. 302 ff.
r') Er schliesst die Aufzählung V. 483 mit den Worten
quique alii lusus — neque enim nunc persequar omnes —
perdere rem caram, tempora nostra »dient.
c) Daher das spätere griech. taßXi£eiv.
') Isidor. Etym. 18, 60 tabula luditur pyrgo, calculis tesserisque. Vgl. die Stellen
bei Sidon. Apoll. Ep. T 2, 7 (die besonders anschaulich ist). V 17. 6 und VIII 12. 5;
besonders auch den pseudocyprianisehen Traktat de aleatoribus.
Von
Max Jhm.
I.
Von den Brettspielen der Römer sind uns nur zwei genauer bekannt,
der luclus latrunculorum und der Indus duodeclm scriptorum J). Beide wurden
mit calculi gespielt, Steinen, welche gerückt wurden2). Bei dem ladus der
duodeclm scripta wurde das Rücken der Steine auf den zwölf Linien, mit.
denen das Spielbrett (tabula lusoria, aieatoria, calculatoria)'6) bezeichnet war,
durch die Würfel bestimmt. Man hat dies Spiel mit unserem Puffspiel
verglichen, während der ludus latrunculorum in mancher Hinsicht dem
Schachspiel ähnelt *). Daneben gab es noch eine Anzahl anderer Brettspiele,
die mit tesserae und calculi gespielt wurden. Ovid Trist. II 471 ff. zählt
verschiedene Arten auf, über die wir nicht näher unterrichtet sind8). Auch
spätere, besonders christliche Schriftsteller sprechen mehrfach von. solchen
Spielen, deren Gattung wir nicht mehr zu unterscheiden vermögen. Es ist
immer nur von der tabulae). iem.pi/rgus, den tesserae und calculi die Rede7).
') Martial. XIV 17 (tabula lusoria) mit Priedländers Anmerkung.
2) Isidor. Etym. 18, 67 (de calculorum motu).
3) Schol. Juv. VII 73 alveolum, tabulam calculatoriam, lusoriam. Paul, ex Pest. p. 8
alveolum, tabula aieatoria. Martial. XIV 17.
4) Näheres über die Würfel- und Brettspiele der Alten bei Ficoroni, I tali, in
Beckers Gallus Bd. III u. a. Die ältere Litteratur ist bei Marquardt, Privatleben der
Römer p. 847, verzeichnet. Becq de Fouquieres, Les jeux des anciens2 p. 302 ff.
r') Er schliesst die Aufzählung V. 483 mit den Worten
quique alii lusus — neque enim nunc persequar omnes —
perdere rem caram, tempora nostra »dient.
c) Daher das spätere griech. taßXi£eiv.
') Isidor. Etym. 18, 60 tabula luditur pyrgo, calculis tesserisque. Vgl. die Stellen
bei Sidon. Apoll. Ep. T 2, 7 (die besonders anschaulich ist). V 17. 6 und VIII 12. 5;
besonders auch den pseudocyprianisehen Traktat de aleatoribus.