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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Sievers, Johannes: Berliner Ausstellungen
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Fortlage, Arnold: Kunst unserer Zeit in Kölner Privatbesitz: (Ausstellung des Kölnischen Kunstvereins)
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0162

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f) KUNST UNSERER ZEIT IN KOLNER PRIVATBESITZ g

ß ein ansprechendes Weiherbild und Interieurs, die 1er und einem Besitzer nicht mehr als höchstens u

y\ farbig nicht übel sind. Sehr sauber, aber wenig fünf Werke; auch wurden die aus Köln gebürtigen oder

W geistvollsindWlLHELMBECKMANNSParetzerSchloß- in Köln lebenden Künstler ausgeschieden, weil sie M

f) gemacher, aus denen Hübner doch erheblich mehr jederzeitgenug Gelegenheit zu Ausstellungen hierorts 5)

M zu machen gewußt hat. Einen sehr sympathischen haben. Ueberhaupt, es liegt System in der Sache: N|

() Eindruck hinterläßt Linde-Walther, vor allem zwar sind die deutschen Impressionisten gut vertreten (]

i$ mit seinem famosen Selbstporträt. Die in Beardsleys und einzelne europäische Großmeister der Malerei £\

(i Sinn gehaltenen, grotesken Zeichnungen von Ala- mit ausgezeichneten Werken, — aberals einzige ge- («

t\ stair sind an dieser Stelle schon gelegentlich ihrer schlossene und ziemlich vollständige Gruppe tritt ►)

{4 Ausstellung in München besprochen worden. — Der hier die Jung-Pariser Schule der „Expressionisten" m

n Verein der Künstlerinnen zu Berlin veranstaltet zur vor die Oeffentlichkeit. 5)

M Feier der Eröffnung seines neuen Hauses am Schöne- Der großen Toten sei zuerst gedacht, die mit ihren

/) berger Ufer eine Ausstellung von Arbeiten seiner in den letzten Lustren entstandenen Werken in die- (i

f5 Mitglieder. Im Vergleich mit ähnlichen Unter- sen Zusammenhang gehören: da ist ein Bild von X

ß nehmungen vor etwa zehn Jahren, läßt sich eine Gauguin („Berittene Tahitaner am Meeresstrand"), Ü

(\ gewisse Hebung des Gesamtniveaus feststellen, eine äußerst geschmackvoll in der farbigen Synthese; r\

(* oder die andere Arbeit hat sich erfolgreich von dem dann eine tieftonige in der Dämmerung sonor ver- m

K) furchtbaren Schema der„Damenmalerei" freigemacht. klingende Landschaft von Leistikow („Haus im

\i Aber ausgemerzt sind die Erzeugnisse diletiierender Walde"); neben solchen Werken wirkt eine „Insel

/) Damen, deren Begabung wahrscheinlich bei be- der Seligen" von BöCklin zwar freudig schimmernd ()

M scheidenen kunstgewerblichen Aufgaben eine weit in der emailartigen Farbe, doch reichlich theater- h

() bessere Verwendung fände, leider durchaus noch haft. Stiller ist's wieder um uns in zwei Land-

►v nicht. — Der Berliner Künstlerbund, der die Aus- schaffen von Uhde („Gang zur Morgenarbeit" und ►)

(i Stellungen mit niedrigeren Preisen — bis zu 300 Mark „Mädchen in Landschaft"), bei denen die Vornehm- (<

)S\ für das Bild — eingeführt hat, tritt wieder im ehe- heit der atmosphärischen Behandlung wetteifert ✓)

\i maligen Lipperheidehaus vor das Publikum. Man mit der Innigkeit des Stimmungsgehaltes. Ein hoch- £o

p kann im allgemeinen anerkennen, daß ein Durch- stes an herzlicher Stimmung gab Josef Israels A

M schnitt für Anspruchslose gewahrt ist und groben in seinem Bilde „Am Meer", erfüllt von edler leiser £\

A Geschmacklosigkeiten der Eingang verwehrt wurde. Schwermut, dabei ganz unaufdringlich im Vortrag (i

\ — Soeben hat die Berliner Secession ihre 23. Aus- und in der weichen Pinselführung. m

(l Stellung, die den zeichnenden Künsten wie der Doch nun zu den Lebenden. Die neuere Malerei U

y\ Plastik gewidmet ist, eröffnet. Bei dem Umfang Deutschlands ist, wie man in dieser Ausstellung 5)

W und der Bedeutung dieses Unternehmens werden sieht, in guten Proben bei den Kölner Sammlern ^

Ö wir demnächst ausführlichen Bericht geben. — In vertreten: Zügel mit einem Ochsengespann seiner r)

vi einer im Künstlerhaus eröffneten Ausstellung wäre reifsten Epoche, Trübner mit einem weiblichen

() höchstens eine kleine Zahl nicht bekannter Men- Akt im Walde, und namentlich mit einem durch saf- ß

ff ZELscher Zeichnungen zu nennen, darunter eine tige, volle Tonschönheit ausgezeichneten „Schloss V\

(1 äußerst geistreiche Scherzkomposition aus dem Be- Hemsbach". Kalchreuth, Dill und Dettmann u,

►\ sitz der Familie Arnold, die mit Menzel befreundet zeigen zum Teil in ganz neuen Werken bekannte ►)

(j( war. Drei Maler des Namens Arnold, die drei Werte. Hofer den linear und in der kompositio- M

K) Generationen angehören, sind hier ebenfalls mit nellen Fügung so ausdrucksreichen sitzenden Akt. /)

M ihren Arbeiten vertreten, die nur zum Teil Beachtung Thoma ein paar, zwar stimmungsreiche, aber in )j

/) verdienen. j. Sievers der Malerei nüchterne Bilder, außerdem eine lieb- V

liehe Landschaft „Blick aus dem Vogelsgebirge" und

U l/ilMCT l imc rnrn ttit im l/ÖI mi7d ein entzückendes Aquarell „Najadenreigen". K

>\ ^UriOl UliOLrvt.n Z.LI I m WULntLn Die Berliner Künstler erscheinen in stattlichem

(l PRIVATBESITZ Aufmarsch; glänzend ist die Reihe der fünf Ge- (<

/Aiiccxn i im/- nrc i/rii uicnum 1/1 iMCT\/rnrikic\ mälde von Max Liebermann: bei dem „Schwein /)

ti (AUSSTELLUNG DES KÖLNISCHEN KUNST VEREINS) am Tfog« mt die ruhjge FühRjng der F;'rbe und «

() \ usstellungen aus Privatbesitz sind gewiß nicht des Pinsels sofort auf ein älteres Datum der Ent- ().

ff *» mehr originell in der Idee, aber unter den vie- stehung schließen; ein „Kind in den Dünen" ist ^

(i len derartigen Veranstaltungen ist die kölnische ausgezeichnet durch die Harmonie des Lufttons bei (i

i\ eine der überraschendsten und in gewissem Sinne fast völliger Unterdrückung der Lokalfarben. Ferner V\

U eine der gelungensten. Daß hier eine große Anzahl gibt es eine farbig und vital höchst pikante Szene M

l) von Kunstfreunden und Sammlern lebt (die nicht „Rindermarkt in Leiden", sodann die in der tonigen p)

vj nur gotisches Kirchengerät und Renaissancemöbel, Kombinierung der landschaftlichen und figuralen M

(■) auch wohl kostbare alte Bilder ihr eigen nennen), Elemente einzig schöne „Ziegenhirtin"; endlich die n

N ist bekannt genug; aber daß eine kleine Gemeinde bewundernswert leicht und licht gemalten, dabei

(l wirklich modern gesinnter Kunstfreunde im alten doch vollplastisch im Raum sich bewegenden „Baden- (i

y\ heiligen Köln moderne Bilder liebt und auch kauft, den Knaben". — Von Slevogt sehen wir hier Kj

U das weiß man draußen kaum so recht. Und stau- einige qualitätvolle Landschaften („Einsamer Baum" (i

y) nend sieht man's nun in der Ausstellung des Kunst- und „Kastanie im Garten"), ebenso von Paul

M Vereins, die von diesem unter verdienstlichsterMitwir- Baum, E. R. Weiss, Rösler und Brockhusen. — \i

() kung des Museumsdirektors Dr. Hagelstange zusam- Die Münchener Schule ist repräsentiert zunächst /)

mengebracht wurde. Letzterer—gleichzeitig Redak- durch Lugo f, Froitzheim f und Ph. Klein f, dann ff

(i tor des hübsch ausgestatteten Kataloges der 120Num- auch durch einige Angehörige der „Scholle" — da ()

y\ mern — gab der Veranstaltung den Titel „Kunst verdient aus anderen ein kleines sonniges Figuren- ^

w unsererZeit",und erdeterminierteauchdasProgramm bildchen von Leo Putz hervorgehoben zu werden;— (4

ungefähr so, daß nur Kunstwerke der letzten lSJahre auch Ebers, Hfss, Osswald, Rohlfs und Seyler V\

gezeigt werden sollten, und jeweilen von einem Künst- fehlen nicht. Der junge, vielversprechende, in der ö

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