f) KUNST UNSERER ZEIT IN KOLNER PRIVATBESITZ g
ß ein ansprechendes Weiherbild und Interieurs, die 1er und einem Besitzer nicht mehr als höchstens u
y\ farbig nicht übel sind. Sehr sauber, aber wenig fünf Werke; auch wurden die aus Köln gebürtigen oder
W geistvollsindWlLHELMBECKMANNSParetzerSchloß- in Köln lebenden Künstler ausgeschieden, weil sie M
f) gemacher, aus denen Hübner doch erheblich mehr jederzeitgenug Gelegenheit zu Ausstellungen hierorts 5)
M zu machen gewußt hat. Einen sehr sympathischen haben. Ueberhaupt, es liegt System in der Sache: N|
() Eindruck hinterläßt Linde-Walther, vor allem zwar sind die deutschen Impressionisten gut vertreten (]
i$ mit seinem famosen Selbstporträt. Die in Beardsleys und einzelne europäische Großmeister der Malerei £\
(i Sinn gehaltenen, grotesken Zeichnungen von Ala- mit ausgezeichneten Werken, — aberals einzige ge- («
t\ stair sind an dieser Stelle schon gelegentlich ihrer schlossene und ziemlich vollständige Gruppe tritt ►)
{4 Ausstellung in München besprochen worden. — Der hier die Jung-Pariser Schule der „Expressionisten" m
n Verein der Künstlerinnen zu Berlin veranstaltet zur vor die Oeffentlichkeit. 5)
M Feier der Eröffnung seines neuen Hauses am Schöne- Der großen Toten sei zuerst gedacht, die mit ihren
/) berger Ufer eine Ausstellung von Arbeiten seiner in den letzten Lustren entstandenen Werken in die- (i
f5 Mitglieder. Im Vergleich mit ähnlichen Unter- sen Zusammenhang gehören: da ist ein Bild von X
ß nehmungen vor etwa zehn Jahren, läßt sich eine Gauguin („Berittene Tahitaner am Meeresstrand"), Ü
(\ gewisse Hebung des Gesamtniveaus feststellen, eine äußerst geschmackvoll in der farbigen Synthese; r\
(* oder die andere Arbeit hat sich erfolgreich von dem dann eine tieftonige in der Dämmerung sonor ver- m
K) furchtbaren Schema der„Damenmalerei" freigemacht. klingende Landschaft von Leistikow („Haus im
\i Aber ausgemerzt sind die Erzeugnisse diletiierender Walde"); neben solchen Werken wirkt eine „Insel
/) Damen, deren Begabung wahrscheinlich bei be- der Seligen" von BöCklin zwar freudig schimmernd ()
M scheidenen kunstgewerblichen Aufgaben eine weit in der emailartigen Farbe, doch reichlich theater- h
() bessere Verwendung fände, leider durchaus noch haft. Stiller ist's wieder um uns in zwei Land-
►v nicht. — Der Berliner Künstlerbund, der die Aus- schaffen von Uhde („Gang zur Morgenarbeit" und ►)
(i Stellungen mit niedrigeren Preisen — bis zu 300 Mark „Mädchen in Landschaft"), bei denen die Vornehm- (<
)S\ für das Bild — eingeführt hat, tritt wieder im ehe- heit der atmosphärischen Behandlung wetteifert ✓)
\i maligen Lipperheidehaus vor das Publikum. Man mit der Innigkeit des Stimmungsgehaltes. Ein hoch- £o
p kann im allgemeinen anerkennen, daß ein Durch- stes an herzlicher Stimmung gab Josef Israels A
M schnitt für Anspruchslose gewahrt ist und groben in seinem Bilde „Am Meer", erfüllt von edler leiser £\
A Geschmacklosigkeiten der Eingang verwehrt wurde. Schwermut, dabei ganz unaufdringlich im Vortrag (i
\ — Soeben hat die Berliner Secession ihre 23. Aus- und in der weichen Pinselführung. m
(l Stellung, die den zeichnenden Künsten wie der Doch nun zu den Lebenden. Die neuere Malerei U
y\ Plastik gewidmet ist, eröffnet. Bei dem Umfang Deutschlands ist, wie man in dieser Ausstellung 5)
W und der Bedeutung dieses Unternehmens werden sieht, in guten Proben bei den Kölner Sammlern ^
Ö wir demnächst ausführlichen Bericht geben. — In vertreten: Zügel mit einem Ochsengespann seiner r)
vi einer im Künstlerhaus eröffneten Ausstellung wäre reifsten Epoche, Trübner mit einem weiblichen
() höchstens eine kleine Zahl nicht bekannter Men- Akt im Walde, und namentlich mit einem durch saf- ß
ff ZELscher Zeichnungen zu nennen, darunter eine tige, volle Tonschönheit ausgezeichneten „Schloss V\
(1 äußerst geistreiche Scherzkomposition aus dem Be- Hemsbach". Kalchreuth, Dill und Dettmann u,
►\ sitz der Familie Arnold, die mit Menzel befreundet zeigen zum Teil in ganz neuen Werken bekannte ►)
(j( war. Drei Maler des Namens Arnold, die drei Werte. Hofer den linear und in der kompositio- M
K) Generationen angehören, sind hier ebenfalls mit nellen Fügung so ausdrucksreichen sitzenden Akt. /)
M ihren Arbeiten vertreten, die nur zum Teil Beachtung Thoma ein paar, zwar stimmungsreiche, aber in )j
/) verdienen. j. Sievers der Malerei nüchterne Bilder, außerdem eine lieb- V
liehe Landschaft „Blick aus dem Vogelsgebirge" und
U l/ilMCT l imc rnrn ttit im l/ÖI mi7d ein entzückendes Aquarell „Najadenreigen". K
>\ ^UriOl UliOLrvt.n Z.LI I m WULntLn Die Berliner Künstler erscheinen in stattlichem
(l PRIVATBESITZ Aufmarsch; glänzend ist die Reihe der fünf Ge- (<
/Aiiccxn i im/- nrc i/rii uicnum 1/1 iMCT\/rnrikic\ mälde von Max Liebermann: bei dem „Schwein /)
ti (AUSSTELLUNG DES KÖLNISCHEN KUNST VEREINS) am Tfog« mt die ruhjge FühRjng der F;'rbe und «
() \ usstellungen aus Privatbesitz sind gewiß nicht des Pinsels sofort auf ein älteres Datum der Ent- ().
ff *» mehr originell in der Idee, aber unter den vie- stehung schließen; ein „Kind in den Dünen" ist ^
(i len derartigen Veranstaltungen ist die kölnische ausgezeichnet durch die Harmonie des Lufttons bei (i
i\ eine der überraschendsten und in gewissem Sinne fast völliger Unterdrückung der Lokalfarben. Ferner V\
U eine der gelungensten. Daß hier eine große Anzahl gibt es eine farbig und vital höchst pikante Szene M
l) von Kunstfreunden und Sammlern lebt (die nicht „Rindermarkt in Leiden", sodann die in der tonigen p)
vj nur gotisches Kirchengerät und Renaissancemöbel, Kombinierung der landschaftlichen und figuralen M
(■) auch wohl kostbare alte Bilder ihr eigen nennen), Elemente einzig schöne „Ziegenhirtin"; endlich die n
N ist bekannt genug; aber daß eine kleine Gemeinde bewundernswert leicht und licht gemalten, dabei
(l wirklich modern gesinnter Kunstfreunde im alten doch vollplastisch im Raum sich bewegenden „Baden- (i
y\ heiligen Köln moderne Bilder liebt und auch kauft, den Knaben". — Von Slevogt sehen wir hier Kj
U das weiß man draußen kaum so recht. Und stau- einige qualitätvolle Landschaften („Einsamer Baum" (i
y) nend sieht man's nun in der Ausstellung des Kunst- und „Kastanie im Garten"), ebenso von Paul
M Vereins, die von diesem unter verdienstlichsterMitwir- Baum, E. R. Weiss, Rösler und Brockhusen. — \i
() kung des Museumsdirektors Dr. Hagelstange zusam- Die Münchener Schule ist repräsentiert zunächst /)
mengebracht wurde. Letzterer—gleichzeitig Redak- durch Lugo f, Froitzheim f und Ph. Klein f, dann ff
(i tor des hübsch ausgestatteten Kataloges der 120Num- auch durch einige Angehörige der „Scholle" — da ()
y\ mern — gab der Veranstaltung den Titel „Kunst verdient aus anderen ein kleines sonniges Figuren- ^
w unsererZeit",und erdeterminierteauchdasProgramm bildchen von Leo Putz hervorgehoben zu werden;— (4
ungefähr so, daß nur Kunstwerke der letzten lSJahre auch Ebers, Hfss, Osswald, Rohlfs und Seyler V\
gezeigt werden sollten, und jeweilen von einem Künst- fehlen nicht. Der junge, vielversprechende, in der ö
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ß ein ansprechendes Weiherbild und Interieurs, die 1er und einem Besitzer nicht mehr als höchstens u
y\ farbig nicht übel sind. Sehr sauber, aber wenig fünf Werke; auch wurden die aus Köln gebürtigen oder
W geistvollsindWlLHELMBECKMANNSParetzerSchloß- in Köln lebenden Künstler ausgeschieden, weil sie M
f) gemacher, aus denen Hübner doch erheblich mehr jederzeitgenug Gelegenheit zu Ausstellungen hierorts 5)
M zu machen gewußt hat. Einen sehr sympathischen haben. Ueberhaupt, es liegt System in der Sache: N|
() Eindruck hinterläßt Linde-Walther, vor allem zwar sind die deutschen Impressionisten gut vertreten (]
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n Verein der Künstlerinnen zu Berlin veranstaltet zur vor die Oeffentlichkeit. 5)
M Feier der Eröffnung seines neuen Hauses am Schöne- Der großen Toten sei zuerst gedacht, die mit ihren
/) berger Ufer eine Ausstellung von Arbeiten seiner in den letzten Lustren entstandenen Werken in die- (i
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