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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Sievers, Johannes: Die XXIII. Ausstellung der Berliner Secession "Zeichnende Künste"
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Utitz, Emil: Was ist Stil?, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0253

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WAS IST STIL?

| bedeutende Gewandtheit, wie sie z. B. in dem die wir im Rahmen dieser nur den Schwarz- j
I nach einer glänzenden Tuschzeichnung Sie- Weiß-Arbeiten gewidmeten Zeilen nicht näher I
I vogts gefertigten Schnitt hervortritt. Sonst ist eingehen wollen. Es sei nur bemerkt, daß Klin- (
wenig vom Felde des Holzschnittes zu berichten, ger mit zwei Bildnisköpfen, Gaul mit mehre- j
trotzdem er besonders als Farbendruck viel, ja ren ausgezeichneten Tierplastiken, Hilde-
vielzuviel gepflegt wird. Aber etwas Neues und brand mit seiner Bergmannbüste, Klimsch
j Gutes ist kaum zu bemerken, wie überhaupt mit einer ganzen Kollektion vertreten ist. /
j in der fortschrittlichen Entwicklung ein Still- Auch von Benno Elkan, Hermann Haller,
stand eingetreten zu sein scheint. Das beweisen Georg Kolbe, Alexander Oppler und Ri-
) in anderem Sinne auch die Arbeiten Otto Eck- chard Scheibe ist wiederum manches Tüch- (
) manns, von denen eine Anzahl hier vereinigt tige zu finden. Eine Zeitlang mußte freilich (
I ist: man sieht, daß man über das von Eck- auch das Beste deutscher Kunst in den Schatten I
mann vor mehr als 15 Jahren Erreichte kaum treten, das war solange noch Rodins wunder-
wesentlich hinausgekommen ist. bare Mahlerbüste inmitten des Saales stand.
Ein Werk der dekorativen Malerei stellt An den überragenden Geist, der in diesen I
I der von E. R. Weiss gemalte Gartensaal dar, Bronzekopf gebannt war, an die Einfachheit i
i dessen Architektur von Bruno Paul stammt. und Noblesse plastischer Gestaltung konnte j
Der Mittelsaal ist der Plastik überlassen, auf kein anderes Werk heranreichen. (

PAUL GAUGUIN t LITHOGRAPHIE j

Verlag der Galerie Ernst Arnold, Dresden ]

WAS IST STIL?

Von Dr. Emil UTiTZ-Rostock i. M j
I |

Unter diesem Titel erschien jüngst von mir meiner Arbeit darzulegen. So muß ich hier

im Verlage Ferdinand Enke in Stuttgart gleich im vorhinein den zweiten Teil meines

eine kleine Schrift, die denen, die unter der Buches ganz ausschalten, der durch Erläute-

Vieldeutigkeit und Verschwommenheit unserer rungen zu den zwölf beigegebenen Bildtafeln i

wichtigsten Kunstbegriffe leiden, einen Beitrag die theoretischen Ausführungen zu verleben- j

zu ihrer klaren und scharfen Fassung bieten digen trachtet und so anzudeuten sucht, wie

will. An dieser Stelle vermag ich nicht mehr, sie dem praktischen Kunstbetriebe dienstbar I

als in gedrängtester Kürze die Grundgedanken gemacht werden können. Aber ich hoffe, daß (

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