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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Grautoff, Otto: Albert Besnard
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0370

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ALBERT BESNARD

A. BESNARD BADENDE

Konvention zu schaffen. So fanden die Im- luten Fertigkeit, die in sich selber beruht, ihr
pressionisten in Rembrandt und Goya die ersten Ziel in sich selber sieht, keine Entwicklungs-
Ansätze zu ihrer kernigen Technik, Seurat möglichkeiten in sich verbirgt, nicht die Keime
g und van Gogh in Chardin und Delacroix die zu einem neuen Stil bietet. Aber der Künstler,
g ersten Versuche zur Farbenzerteilung, die der diesen steinigen Weg wählt, muß die Kraft,
9 ihr endgültiges Prinzip wurde. einsam zu stehen, in sich tragen, denn die
3 Eine so verborgene Aussaat enthält das Menge schenkt nur denen ihre Gunst, die
9 Werk Albert Besnards nicht. Er ist kein entweder durch die straffe Bündigkeit ihres
3 Problematiker, sondern ein fröhliches Sonntags- Wesens die Menschen zu sich emporziehen,
•J kind, das in schönen Gesten allgemeine Emp- oder die leichteren Geistes mit heiteren Pinsel-
et findungen sinnlich darstellt. Er ist ein heiterer feerien die Wünsche und Gesichte ihrer
H Virtuose, der mit blendender Gewandtheit die Sonntagsstimmung verklären. Darum atmet

§Erscheinungen des Lebens abbildet. Der das Publikum vor den Malereien Besnards in

lernende Künstler aber liebt nicht die Geschick- froher Begeisterung auf. Aus seinen Bildern

Blichkeit. Und es ist sicher gut so, daß seine weht die Sonntagsstimmung der Menge. In-

Liebe mehr der tief schürfenden Problematik, dem die Menge diese Kunst feiert, feiert sie

^ die die Seele aufwirbelt, gilt, als der abso- sich selbst, weil sie in dieser Kunst ihre

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