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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Glaser, Curt: Berliner Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0388

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BERLINER AUSSTELLUNGEN |

München gezeigt worden war. Was jetzt in Cassirers sei nur der Düsseldorfer Walter Ophey erwähnt, )

Kunstsalon hängt, hält dem Vergleich mit dem, was dessen wie Farbenmosaik gebaute Bilder eine selbst- !■

zuvor den Platz einnahm, schwerlich stand. Curt ständige Umbildung neoimpressionistischer Prin- i

Herrmann, der einmal mit Ernst den Weg zur zipien bedeuten. Besonders reife Arbeiten sind V

Form suchte, scheint sich nun wieder mit der ge- die Ansichten aus Positano, die die Harmonien V

schmackvollen Stillebenmalerei seiner früheren Zeit einer durch grelles Licht fast aufgezehrten Farbig- v

begnügen zu wollen. Die Werke Ulrich HObners keit zu teppichhafter Wirkung verarbeiten. — Das C

bedeuten einen entschiedenen Abstieg, noch niemals Künstlerhaus ehrt den Grafen Harrach durch (

war er auch malerisch so uninteressant. Auch in eine Jubiläumsausstellung. Außerdem sieht man f

Waldemar Röslers Bildern spürt man nicht, daß Landschaften von Felix Krause. Am überzeu- l

der Künstler vorwärts strebte, war doch alles, was gendsten wirkt das Freilichtporträt einer Dame r,

er bisher zu geben hatte, im besten Falle nur ein am Strand. Elsa Mannscheid stellt ein im For- 1

vielversprechender Anfang. Albert Weisger- mat zu groß geratenes Bild mit Ziegen auf der ;

ber endlich, der entschieden das stärkste Können Weide aus, in dem aber ein nicht geringes Können \

besitzt, will innerlich nirgends ganz überzeugen, sich zeigt. Einer Frauenausstellung sei bei dieser C

und selbst in dem ernsten Thema des Sebastian Gelegenheit wenigstens in Kürze gedacht, denn in C

bleibt er allzu sehr an der Oberfläche haften. — der großen Ausstellung „Die Frau in Haus und (j

Von den mannigfaltigen Gaben, die die Galerie Beruf" fehlt selbstverständlich auch eine Abteilung 0

Schulte bietet, sei Ernst Heilemann genannt, der bildenden Kunst nicht. Daß die Frauen wie (

dessen etwas routinierte Eleganz allerdings vor in vielen Berufen so in der Malerei tüchtiges leisten, r,

ernsteren Aufgaben, wie einem Porträt des Fürsten das wußte man auch vor dieser Ausstellung, daß >

Bülow, dem er nichts als eine gewisse Liebens- die Leistungen von eigentlich überragender Be- }j

Würdigkeit abzugewinnen vermag, versagen muß. deutung fehlen, kann aber auch hier nur wiederum \

Immerhin wird man seinen temperamentvollen bestätigt werden. Zu den besten Arbeiten dürfte v

Bildnissen vor den immer trockeneren Arbeiten das Porträt des Malers Berneis von Anna Coste- C

Karl Zieglers den Vorzug geben müssen. Bei noble zu zählen sein. Auch die Bildnisse von (j

Gurlitt sieht man ein großes Gemälde von Klein- Ida Gerhardi ragen weit über den Durchschnitt ö

Chevalier mit dem Titel „Zu Hilfe". Ein Rettungs- hinaus. Eine ansprechende Arbeit ist das Hebens- l

boot wird ins Wasser gezogen. Das Bild ist ein würdige Kinderbildnis von Maria Slavona. Von «

Schulbeispiel für den Mangel an Kompositionstalent, einem kultivierten malerischen Geschmack zeugt >

die Phantasielosigkeit unserer Zeit. Von dem Auf- ein Stilleben von Maria von Brockhusen. Dora >

regenden des Vorganges ist nichts zu spüren. Was Hitz enttäuscht in dem großen Gemälde der Kir- \

man sieht ist nur ein trockener Bericht, eine Modell- schenernte etwas durch die Unstofflichkeit der Be- vi

gruppe und nicht mehr. Auch sonst ist nicht eben handlung, die durch eine fast zeichnende Führung y

viel des Lobenden zu berichten. Man sieht die des Pinsels verschuldet wird. Ganz die Schülerin (

etwas weichlichen ihres Mannes ist P

Florentiner Früh- _____Alice Tröbner, f

lingslandschaften die ein recht schö- f

Carlo Böck- f; nes Kleiderstille- )

lins, die stillen BbsS ^en ausstellt, und }j

Stuben, die Ben- IL; ebensoCharlot- )

ne witz v. Loe- B ^* ' 4 l '^Ife ~ IttsLssS^M^^t^^^M Behrendt-

fen mit Ge- Corinth, die ihr

schmackzumalen von der Secession

weiß, die an Les- her bekanntes,

ser Ury erinnern- malerisch sehr (|

den, etwas ver- eingehend behan- ß

blasenen Aqua- <^**" deltes, aber recht J

relle B. Schar- äußerliches Ge- Sj

fenbergs. Nur - . '*^|| mälde „Die Hilfe" >

ein paar ältere |^^*^^ <n wieder zeigt. In «■

Werke fallen aus ^JK' . '^K&KJl fcV der Abteilung der >

dem Rahmen her- ^^BMfc~ fe* iH Graphik ragt G

aus, vor allem das ^PvKjHV selbstverständlich £

sehr schöne Por- ,*^UuEXHIEj^l Käte Kollwitz {,

trat Gerhardt E^^^« x_ Weit nervor- Ne" f

^feg^ yäiJfeÄH ben ihrsteht Erna J

Corinth, das Z^''- • >>ä ~^^^^^H Frank, die mit \

sich in wohltuen- ' >Bwfl /wei charakteri- >

stischen Proben \

von der Ueber- iH^^I^:, * tJi^^l ihrer feinen und \

Steigerung ande- HCw merkwürdig treff- (

rer Bildnisse des B" -m. iifftfi' sicheren Kunst Ü

Dichters, und ein '

sehr kräftiges Bild Eine Ausstellung f

eines Bauern im Mj des graphischen !

Felde von Sle- BR^-Jj Werkes von Rob. £

vogt. Aus der F. K. Scholtz )

Ausstellung bei veranstalten Ams- ;

Keller & Reiner a. besnard feerie intime ler & Ruthardt. \

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