ÜBER FORM UND INHALT IM KUNSTWERKE
späterhin sehr schlecht plaziert und sie da- zarte Ausdruck und die schlicht-vornehme Auf-
durch ihrer besten Wirkung beraubt hat. Die fassung stellen sie über die Masse des Uebrigen.
sehr empfindsame und bewegliche Modellie- Gutes lassen in der plastischen Kollektion auch
rung beider läßt namentlich den schlank ge- H.Jobst,Ch.Jaeckle,Krauthei.mer,Schrey-
zogenen „Narziß" (Abb. S. 496) als eine sehr ögg und H. Schwegerle sehen,
edle Arbeit erscheinen, auch das Bewegungs- Einiges Schöne birgt auch die Abteilung
motivderzweitenStatuetteentspringtsicherstem Graphik und verwandter Künste. Es genüge
plastischem Empfinden. Eine Holzskulptur von hier aber folgende Namen zu zitieren: Goe-
Jenny von Bary-Doussin möchte ich eben- bel, Forster, Heubner, Kley, Landenber-
falls noch besonders hervorheben; der sehr ger, R. Müller und Zoir. i
ÜBER FORM UND INHALT IM KUNSTWERKE
Von Dr. G. Eugen Lüthgen
Die Kunstwissenschaft, die sich mit der heißt ein Objekt darum, weil es ein eigen-
Entwicklung der Kunst befaßt, entnahm tümliches Gefühl in mir weckt oder zu wecken
von jeher ihre grundlegenden Begriffe der geeignet ist, nämlich dasjenige, das wir als 1
Aesthetik. Damit bestimmt sich zum Aus- „Schönheitsgefühl" zu bezeichnen pflegen. 1
gangspunkt jeder Kunstbetrachtung der wan- In jedem Falle ist „Schönheit" der Name für 1
delbare Begriff des Schönen. Das Kunst- die Fähigkeit eines Objektes, in mir eine
werk wurde einseitig nur in seiner Wirkung bestimmte Wirkung hervorzubringen".*)
auf den Beschauer aufgefaßt. Denn „schön *) Th. Lipps, Aesthetik, S. 1. j
I fritz lissmann kraniche i
Som-neracsstellung der Münchner Secession j
498
späterhin sehr schlecht plaziert und sie da- zarte Ausdruck und die schlicht-vornehme Auf-
durch ihrer besten Wirkung beraubt hat. Die fassung stellen sie über die Masse des Uebrigen.
sehr empfindsame und bewegliche Modellie- Gutes lassen in der plastischen Kollektion auch
rung beider läßt namentlich den schlank ge- H.Jobst,Ch.Jaeckle,Krauthei.mer,Schrey-
zogenen „Narziß" (Abb. S. 496) als eine sehr ögg und H. Schwegerle sehen,
edle Arbeit erscheinen, auch das Bewegungs- Einiges Schöne birgt auch die Abteilung
motivderzweitenStatuetteentspringtsicherstem Graphik und verwandter Künste. Es genüge
plastischem Empfinden. Eine Holzskulptur von hier aber folgende Namen zu zitieren: Goe-
Jenny von Bary-Doussin möchte ich eben- bel, Forster, Heubner, Kley, Landenber-
falls noch besonders hervorheben; der sehr ger, R. Müller und Zoir. i
ÜBER FORM UND INHALT IM KUNSTWERKE
Von Dr. G. Eugen Lüthgen
Die Kunstwissenschaft, die sich mit der heißt ein Objekt darum, weil es ein eigen-
Entwicklung der Kunst befaßt, entnahm tümliches Gefühl in mir weckt oder zu wecken
von jeher ihre grundlegenden Begriffe der geeignet ist, nämlich dasjenige, das wir als 1
Aesthetik. Damit bestimmt sich zum Aus- „Schönheitsgefühl" zu bezeichnen pflegen. 1
gangspunkt jeder Kunstbetrachtung der wan- In jedem Falle ist „Schönheit" der Name für 1
delbare Begriff des Schönen. Das Kunst- die Fähigkeit eines Objektes, in mir eine
werk wurde einseitig nur in seiner Wirkung bestimmte Wirkung hervorzubringen".*)
auf den Beschauer aufgefaßt. Denn „schön *) Th. Lipps, Aesthetik, S. 1. j
I fritz lissmann kraniche i
Som-neracsstellung der Münchner Secession j
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