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DAS GELÄUTE DER KIRCHE

Der unscheinbare Dachreiter der Kirche barg bis zum Jahr 1942 zwei wertvolle
alte Glocken. Aber im metallheischenden zweiten Weltkrieg konnte die größere
Glocke vor der Enteignung und dem Einschmelzen nicht gerettet werden. Diese im
Jahr 1699 gestiftete Glocke trug neben Ornamentstreifen und Bildschmuck eine
Inschrift, in der die damaligen Gmünder Bürgermeister und Räte Michael Eyselin,
Achill Stahl, Johann Michael Storr, Jacob Twinger und Georg Schedel genannt
sind.

Die erhalten gebliebene kleine Glocke wiegt 75 kg bei einem Durchmesser von
48,5 cm und einer Höhe von 40 cm. Sie wurde von-Johann Ernst Lösch in Crails-
heim im Jahr 1790 gegossen. Zwischen zwei Friesbändern trägt sie eine vierzeilige
Inschrift, in der mehrere Pröpste des Ritterstiftes Comburg erwähnt werden. Die
Aufzählung schließt mit Franz Lothar von Greiffenclau, der der letzte Propst und
Dechant von Comburg war24.

Als Ersatz für die im letzten Krieg entfernte Glocke wurde 1952 von der Stutt-
garter Glockengießerei Heinrich Kurtz eine neue Bronzeglocke mit dem Schlagton
F" geliefert. Zusammen mit dem AS"-Ton der alten Glocke klingt das Geläute als
kleine Terz. Auf die Vorderseite der neuen Glocke wurde das Monogramm Christi,
auf die Rückseite das Kreuz Christi über der Schlange aufgegossen. Ihre Inschrift
lautet: „Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken.
Psalm 100, 2. Anno 1952 von evangelischen Gemeindegliedern gestiftet."

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