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Verein für Geschichte der Mark Brandenburg [Hrsg.]; Kittel, Erich [Bearb.]
Brandenburgische Siegel und Wappen: Festschrift des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg zur Feier des hundertjährigen Bestehens ; 1837 - 1937 — Berlin, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.34237#0196
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Wappenverleihung in Brandenburg-Preußen
bis zur Gründung des Heroldsamtes 1855.
Von Erich Kittel.

I. Herolds- und Wappenwesen in Brandenburg.
„Von Brandenburc der markis / wart in derselben schar be-
kant / . . . Den schilt den fuorte er unde truoc / verdecket mit
Hermine, / dar üz in liehtem schine / ein glanzer adelar sich bot, / der
was von lichten kelen rot / und schein daz velt w! z als ein sne. / Geriten
kam er uf den kle / und zuo des planes melme / mit eime tiuren
Helme, / den zwene flügele zierten; / die glizzen unde smierten / üs
einer swarzen varwe / . . /") — So wie hier um 1257 Konrad von
Würzburg in seinem „Turnei von Nantheiß", wahrscheinlich unter dem
Eindruck der Krönung Richards von Kornwallis in Aachen, einen bran-
denburgischen Markgrafen beschreibt, sind sie auf zahlreichen Turnieren
geritten, zu den Tagen Waldemars bis in die Zeiten Albrecht Achills und
noch später. Dem zuletzt genannten schwertgewohnten Kämpen bescheinigt
der Ritter von Eyb in seinen Denkwürdigkeiten, „daß er in seinen jungen
Tagen ritterlicher Übung vor andere Fürsten geübt hat, mit Rennen,
Stechen, Besuchen der Turnier und der Ritterschaft Höfe", und daß er
mancherlei neue Arten von Rennen erfunden habe. Die Markgrafen
hatten vollen Anteil an dem ritterlichen Leben ihrer Zeit, sie schlugen
Ritter und empfingen etwa selbst den Ritterschlag in der Kapelle des
heiligen Grabes zu Jerusalem, und sie verliehen nach der Sitte der Zeit eigne
Ritterorden. Das Zeichen der von Kurfürst Friedrich II. 1440 gestifteten
Gesellschaft zum Lobe der Jungfrau Marias war ein Schwan unter dem
R. Bartsch, Ronrads v. Würzburg Partonopier und Meliur, Wien i§7l, S. zri.
2) Stillfricd, Der Schwanenorden, Halle 1S45. Listen der märkischen Mitglieder
S. 14 u. 4). Aus dem märkischen Sitz des Ordens, der Marienkirche auf dem Har-
lungerberge bei Brandenburg, sind im Gegensatz zur süddeutschen Filialkirche, der
Ritterkapelle der Gumpertuskirche zu Ansbach, Dotenschilde der Rrtter leider nicht er-
halten.
 
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