Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 16.1918

DOI Heft:
Heft 8
DOI Artikel:
Neue Bücher
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4745#0337

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
WILHELM TRUBNER, AKT IM FREIEN
AUS DEM NACHLASS TRÜBNERS, DER BEI RUD. LEPKE, BERLIN, VOM 4.—5. JUNI
VERSTEIGERT WIRD

Abhandlung indessen bleibt deshalb bestehen. Alles
in allem ist sie doch eine der besten Künstler-Dar-
stellungen, die in dieser Serie erschienen sind.

Weniger erfreulich ist die Art, in welcher
der zweite Teil, der Nachweis derWerke Trüb-
ners, gearbeitet ist. Wer hier gehofft hatte,
nun endlich einmal Klarheit zu gewinnen
über die Oeuvre-Frage bei Trübner, wird
das Buch enttäuscht aus der Hand legen.
Was es mit den in neuerer Zeit besonders
häufigen Varianten ein und desselben Gegen-
standes eigentlich auf sich hat, wo bei der
Serie der Hembachbilder (beispielsweise)
der Unterschied zwischen den verschiede-
nen Fassungen, zwischen Studien und Bildern
steckt, erfährt man nicht, obwohl gerade bei
einem Nicht-Impressionisten diese Frage
sehr wichtig ist. Hier, und ebenso bei den
Rosenhecken und den Seeansichten und man-
chen andren Serien scheint die Auswahl des
Bildermaterials doch recht zufällig zu sein.
Wohl weist Beringer in einem Nachwort
daraufhin, dass es jetzt besonders schwierig
sei, alles auf den Katalog Bezügliche korrekt
durchzuarbeiten. Aber dergleichen Schwie-
rigkeiten sind zu überwinden bei einem
Künstler, dessen Bilder fast ausnahmslos in
Deutschland sich befinden. Allerdings dauert
eine solche Arbeit jahrelang und erfordert
unbedingt die Kenntnis sämtlicher Originale.
Sicher sehr schwierig und bei der grossen
Zahl der Wiederholungen ein und desselben
Gegenstandes auch nicht immer kurzweilig.
Aber doch ausführbar. Aber wenn es so
sehr an Kenntnis der Originale fehlt, dass
einige von Trübners bedeutendsten Werken
übersehen werden konnten, dass bei 190
Bildern als Besitzernachweis nur vermerkt
ist „Privatbesitz" (womit niemand etwas an-
fangen kann), dass viele Besitzernachweise
falsch sind und dass bei manchen Bildern der
Besitzer namhaft gemacht ist, bei andren,
die den gleichen Besitzern gehören, aber
nicht, wenn also ein sehr wesentlicher Teil
der Katalogisierungsarbeit an Hand von
Photographien vorgenommen wurde, dann
lässt sich allerdings der erwähnte Mangel
an Zuverlässigkeit des Materials erklären.
Hoffentlich wird er aber später, wenn Trübners Ge-
samtwerk einst vorliegt und eine Neuauflage nötig ist,
beseitigt. Emil Waldmann.

3*7
 
Annotationen