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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 16.1918

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Heft 11
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Hohenemser, Ernst: Aphorismen über Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.4745#0440

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MILLY STEGER, TANZENDE

APHORISMEN UBER KUNST

VON

ERNST HOHENEMSER

Die Kunst bleibt die gleiche durch alle Jahr-
hunderte, solange das menschliche Herz das
gleiche bleibt.

%•

Sehen ohne zu denken ist genau so wertlos wie
denken ohne zu sehen.

Nur wer sieht und denkt, denkt und sieht —
sieht.

Cultur ist das ideale Nationalvermögen!
Wer stellt seine Reichtümer zur Schau?

Dem Kritiker muss zu gut gehalten werden —
besonders da, wo er geniesst, was er kritisiert —,
dass kein Weg schwerer ist als vom Guten zum
Schlechteren. Das Schlechtere verdirbt die Laune.

Der Lorbeer ist nicht käuflich. Der geprellte
Käufer wird bald gewahr, dass er eine ungewöhnlich
hohe Leihgebühr für den Kaufpreis gehalten hat.

Die schönste und poetischste, aber zugleich
auch die tiefsinnigste und geistvollste Auffassung
von dem, was wir produktive Phantasie nennen,
 
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