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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 16.1918

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Heft 11
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4745#0455

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Weise, ohne zu archaisieren, deutsche
religiöse Empfindung, wie sie Künst-
ler des fünfzehnten Jahrhunderts
beseelte, in neue Form zu fassen
versucht. Schmidt-Rottluff fehlt
dagegen das Uberzeugende des Pri-
mitiven, das von ihm mit allzuviel
Kraftmeiertum unterstrichen wird.
Ungleich bedeutender wirkt Heckel,
bei dem das stark kosmische Gefühl
überall hindurch zu spüren ist. Man
muss aber sagen, dass das Technische
sich bei ihm noch etwas vordrängt,
dass sich bei ihm noch nicht jene
Selbstverständlichkeit findet, noch
nicht das unaufdringliche, grosse
Können vorhanden ist, das die Lei-
stungen Pechsteins als die voll-
kommensten der ganzen Ausstellung
erscheinen lässt. Hier ist wirklich
der notwendige künstlerische Aus-
druck in aller Schlichtheit für das
gefunden, was uns der Künstler zu
sagen hat. Die Arbeiten von W.
Ruttmann wirken mehr wie Spiele-
reien, die von Schrimpf erscheinen
wie eine Verbilligung, eine gefällige
Banalisierung von Pechsteins Kunst.
Die grossen Blätter Dülbergs er-
halten durch ihren eigenen seidigen
Glanz fast etwas kupferstichmässiges.
Campendonk möchte wohl die Ideen
seines Lehrers Marc weiter ausbauen,
was man aber sieht, sind wenig ge-
haltvolle Spielereien,manchmal ganz
lustig, manchmal aber auch bluffend.
Guten, illustrativenHolzschnit giebt
Fritz Schaefler, und Georg Tappert
bemüht sich mit Geschick und Er-
folg in seinen kleineren Blättern die illustrative Note
mit natürlicher ornamentaler Wirkung durch Klein-
aufteilung der Fläche zu erzielen. Seewalds muntere
Art ist bekannt, man möchte nur dem Künstler eine
grössere Durchgeistigung seiner unterhaltsamen Blätter
wünschen. A. L. M.

Notiz.

Adolf Donath bittet, mit Bezug auf die Rezension
seines Buches „Psychologie des Kunstsammelns" im
Juniheft von „Kunst und Künstler", um Mitteilung

AUBREY BEARDSLEY, SELBSTBILDNIS. FEDERZEICHNUNG
VERSTEIGERT BEI PAUL GRAUPE, BERLIN

einer Berichtigung: „Die zweite, im April 1917 er-
schienene Auflage meines Buches ist nicht, wie E. Wald-
mann behauptet „um ein Kapitel über Preissteigerungen
vermehrt worden"; dieses Kapitel steht vielmehr schon
in der ersten, Herbst 1911 veröffentlichten Auflage.
Bei der Bearbeitung der zweiten Auflage, die ich
während eines Militärurlaubes im Dezember 1916
durchführte, wurde das Kapitel „Die Preissteigerung",
zu dem, wie aus meinem Buch hervorgeht, auch der
Abschnitt „Die amerikanische Gefahr" gehört, nur
durch die wichtigsten vom Herbst 1911 bis Ende 1916
gegebenen Daten ergänzt."

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