Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

uCm ' «iid, n'.-rt

C6ri-0=i:rtict.

.... ^S‘i

ir Vertrcitiuno

nfefa$0e.,K Afelint'

:^rast;uc!ec.

ifunt unt träjt jtK |;j»

Hugo Bause,
’lu, Ltpostolnsir. 8.

n Damm,

;t fiiSIen, tine Z-il Is«ä i-
icjcntm iii|nbnn;re,fi«i!

:na unt ftrmzSk SnfJsic

Blcichstchl

,ä,ntrt WM- --E

3rtdforü postero» "

e Damm

».«awaüs»'

[ciDcn unD
Den Mgk«

Jtr. 2«. Berlin, dm 5. Mai 1867. H. gahrgoiig.

WocfjeiifuifenDci'.

Montag» den 6. Mai.

Der Friede scheint nun endlich garantirt —
Der Kugeljpritze Krast wird auSprobirt.

Dienstag, den 7. Mai.

Das Volk fingt Lieder dein Congreß zum

Ein neues Mordzcschoß crsand Herr D r c >? s e.

Mittwoch» den 8. Mai.

Nach Frieden lechzt Ir 6ran,Is Xrtion der

Holland bewaffnet sich bis an die Zähne.

dltochenkatcnDce.

Donnerstag, den 9. Mai.

Bald dampst ein Huhn in jedes Bauern
Schüffel —

Die neuste Kriegsanleihe gelang in

Freitag, den 10. Mai.

Kein Brudcrblut wird mehr die Welt ver-
spritzen —

Kennt ihr die neuen kupsernen Haubitzen?

Sonnabend, den II. Mai.

DeS Friedens sind wir vom Congreg ge-

Zehntanscnd ChassepotS werden täglich
fertig.

Kladderadatsch.

HumoiMsch-sulyrisches VocheiMall.

Dieses Blatt erscheint täglich mit 'Ausnahme der Wochentage. Man
abonnirt bei den Post-Anstalten des In- und Auslandes, so wie in den
Buchhandlungen.

Abonnements-Preis für Berlin und die Preußischen Staaten 21 Egr.
vierteljährlich. Abonnementstzreis für alle aiißorpreußische» Staaten
22 Sgr. vierteljährlich. Einzelne Nummern 2z Sgr.

(Eine Ballade.)

.^urch Nacht und Schnee die Ardennen entlang
MDer klingelnde Schlitten flieget.

Was zittern die Nossc? Was starren so bang,
An der Mutter Busen geschmieget,

Die Kinder zurülk in die stürincndc Nacht? —
Ter Fahrt nachslicgt eine wilde Jagd
Heißhungriger gieriger Wölsc.

„Jetzt, Bäuerin, gilt cs: die Zügel erfaß,
Derweil ich steh' mit dem Beile,

Den nächsten zu treffen, daß er als Fraß
Die andern halt' eine Weile!" —

Der Fnhrinann ruft es — sic zagt, sic sinnt,
Und grauset, und fasset ein anderes Kind,
Und weiht auch dieses den Wölfen.


Schon näher sic heulen, und näh'r und näh'r —

Kein Retten mehr ist und Entrinnen:

Noch ferne der Hof, und der Schlitten so schwer —
Ja, ließ' eine Frist sich gewinnen! —

Die Mutter, sic denkt cs — da faßt sic der Graus —
Da faßt sie ein Kleines und wirst es hinaus,

Zum Fräße den gierigen Wölfen.

Ein Stiefkind ist eö. ES klagt und fragt:

„Was hast du gcthan mir, o Mutter?

O Mutter!" — Ta liegt cs zerfetzt und zernagt,

Ein zuckendes Bcsticufutter. —

Und blutiger lechzend nach mehr, nach mehr,

Nachjagcu aufs Neue, schon näh'r und näh'r.

Dem fliehenden Schlitten die Wölfe.

Und wirft ein drittes, ein viertes, weh!

Wie sehr sic sich winden und klammern;

Laut klinget zum Himmel durch Nacht und Schnee
Der Zerrissnen Schreien und Jammern.

Doch leichter enteilet der Rosse Gebraus —
Erreichet, erreicht ist das rettende HauS,

Gerettet das Weib vor den Wölfen.

Hinein sie stürzet. Da stehet ihr Mann,

Zu hören die grausige Kunde.

Er steht und höret und schauet sie an —

Was stirbt die Red' ihr im Munde?

WaS bebt sic zurück und blicket so stier,

Alö säßen am heimischen Herd allhier
Ihr wieder im Nacken die Wölfe? —
 
Annotationen