Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Berlin, den 6. ittärj 1881.

XXXIV. Jahrgang.

u -»chtasch f

SttSfe

Sense!,

!in;. annenfdtM.*
- (l6jrlotten!tr. st,

UWW

ÄaSSI

MMx

Ar. 11.

satirisches

Montag, de» 7. März.

Fort in ein fernes Tbal,
lind grüßt lein Ministerium
Viel tausend, tanscntmal-

PicirNag, de» 8. Wärz.

6r winkt noch einmal Scheidegnib

Ade. üerzlicbcr Lucius!

Leb', Maybach, wohl auch du!

Mittwoch, den !>. März.

Ihr, die ihr In dcö Staats Mil!;

Die ersten Diener seid,

Ihr Herrn vor» CnltuS, Krieg, Justiz -
Ade für lange Zeit!

Humoristisch

Sonncrtlag, den 10. März.

Sei dir, Freund Bitter, reich zu Tbeil.
Was deiner (fasse frommt!

Ade, und sei auch Glück und Heil

Krcilag, den 1l. März.

Ade! Ich bade satt Berlin

Zhr Herren allesammt?

Sonnabend, den 12. März.

Die aber sprachen: Mögst du nun
Fottzielni zu fernen Hüb'n!

Was soll t, wir in der Fremde thunt

Kladderadatsch.

Vocheutitall.

Dieses Blatt erscheint tätlich mit Ausnahme der Wochentage.
Man abonnirt bei den Post-Anstalten des In- nnd Anslandes,
sowie in de» Bnchhandlnngrn.

Der vierteljährliche AbonnementS-PreiS ans dieses Blatt mit
sämmtlichen Beilagen beträgt für In- nnd Ansland 2 M. 25 Pf.
Einzelne Nummern 25 Pf.

ifft manPitut

^ ]"C G ."j)! 11 m a r! V

wirbelt bunter Reigen
Laut, Prinz Carneval zu Ehren; ^
Flöten klingen hell und Geigen,
Faschingslust zu mehren.
Drinnen in des Hauses Hallen
Rausrhet schüchternes Geflüster:
Wirklich? Ist er doch gefallen? —

Ja, gestürzt ist der Minister!

men

Richt beim eh'rnen Klang der Trommel
Fiel er; wider alles Hoffen
Ward von Einem, Namens Rommel,
Mißverständlich er getroffen.

Ach! manch Mißverständni fs schürzte
Manch verhängnisvollen Knoten!

Rur ein Mißverständnis; stürzte,
Ercellenz, dich zu den Todten!


Und cs nah'n in langen Reihen
Aus des Hades Traumgehegen,

Den Willlrommengruß zu weihen
Ihm, die Schatten der Collegen:
Friedenthal, Falk und Lamphausen,
Delbrück, Hob recht und die Andern
Alle, Alle, die den grausen
Weg zum Hades mußten ivandern.

Doch der Graf gebietet Stille,

Und er wehrt den nicht'gen Klagen:
„Heil Ihm" — spricht er—„dessenWille
Von der Herrschaft goldnen plagen,
Von des Portefeuilles Lasten,

Von der Thorheit hohen Strebens
Uns befreiend, uns läßt raffen
Run vom Faschingstanz des Lebens!

Laßt uns setzt in Rectar zahlen
Unser» Dank dem Hohen, Starken,
Dessen Korn wir nicht mehr mahlen,
Dessen Beet wir nicht mehr harken!
Mischt des Herzens leifern Jubel,

Die ihr still hier unten hauset,

In den tollen Fastnachtstrubel,

Der dort oben wirbelnd brauset!" —

Mit dem Anstand, den sie hatten,
Neigt sich ihm die Tafelrunde.

Sieh, da tritt ein neuer Schatten
Schon herbei; mit bleichem Munde
Spricht er: „Nehmt mich auf, ihr Guten!
Weh! Mir plötzlich unhold ist Er!
Weh! Ich war vor zehn Minuten
Noch, was ihr einst war't —Minister!"

lUabberabatfHj.
 
Annotationen