SSäfäH $ r i t f k n ft e n. SSSSK
-_S—H-—--
Berlm. I. K.: Die „deiltschsieisiimige Lieder-
sammlung" enthielt auch eine „Eugen Nicht er-
Hhmue". die großartig ist. Darin heißt es von
dem „Gezücht":
-Den Donner kann cS hören.
Doch einen Richter nicht."
Schön ist auch folgende Strophe:
..Des Kanzlers Worte fallen.
Sic fallen hageldicht
Auf unfern Eugen nieder.
Doch dieser zittert nickt.
Gewohnt bei Rächt und Weller
Den Weg zu sind.n bald.
Läßt ihn der Zorn der Götter
Ganz furchtlos und ganz kalt."
Derselbe Wilhelm Wagner, von dem diese Hymne
herrührt, singt:
..Und das. was ein Recht der Blume.
Ist für uns kein Verbot.
Drum vorwärts, laßt uns streben.
Fürchtet Landrath nidjt und Tod "
In einem Siegeslied von „Hopp hopp" heißt es:
..Wenn wir die Blätter der Geschichte fragen:
.Waö war die Welt, bevor der Fortschritt kam?"
W wird ein jedes einzeln treu uns sagen:
„88 war die Welt bis dahin „flügellahm!"
Ter Fortschritt nur alleine
Bracht' alles auf die Beine,
Was ohne Licht im Dunkeln kroch herum
Und froh dttpirt das Welten-Pnbiirnm."
Gereimter Schleim ist es, was von den deutsch
freisinnigen Barden dem Volt als Poesie geboten
lvird. — E.: Mit dem neuen Jahr, das nach dem
Frühling hinsieht, ist die hübsch illnstrirte Preis-
liste über Samen und Pflanzen von I. E. Schmidt
in Erfurt erschienen, die Ihnen und allen andern
Blumen-, Gemüse und Obstsreunden bestens
empfohlen sei. — In der Sonntagsbeilage Nr. l
der „Voss. Ztg." sagt £ In Hansson von dem
verstorbenen Dichter Garschin: „Bon allem gab
es einen Punkt in seiner Seele, der so hautlos und
ivund ivar, daß er immer wehthat: der Punkt
nämlich, durch welchen die Schicksale unserer Mit-
menschen, ihr Unglück, ihr Leiden uns beeindrucken."
— Langjähriger Abonnent: Dank für gütige
Belehrung. — Steinerner. Nach dem Berliner
Adreßkalender für 1890 gibt es in Berlin eine
städtische Behörde, die den Titel führt: „Directorium
für das städtische Erleuchtnngswesen." — Wenn
doch diese Behörde recht zur Erlenchlnng der
Bürgerschast beitragen möchte!
Braunschweig. S.: In den „Brannschw.
Anzeigen" (Nr. 7) liest man: „I! - Trompete und
Quartett-Pult, sowie 3 Gruben Ziegenmist zu ver-
kaufen: Heinrichstr. Fallerslebenthor."
Charlotteuburg. M. ft.: Die letzte Montags
Ausgabe des „Berliner Tageblatts" bringt als
Feuilleton eine Reihe von Epigrammen, deren erstes
(die übrigen sind von gleicher Art) tvir als ein
Pröbchen denlschfreisinnigen Humors miltheilen
wollen. Es lautet:
„An die streikenden Bergleute.
Wenn ihr auch fordert, tobt und strebt.
Was nnyt euck euer lantcS Schrein?
Wer in den Gruben anderer grabt.
Fällt stets herein."
Dessau. Sch.: lieber eine gräßliche Mordthal
berichtet der Dessaner „Staats - Anzeiger". Eine
Frau in Bogdanki bei Groß-Lenke erschlägt ihren
Mann mit dem Spaten. Dann heißt es weiter in
dem Bericht: „Nach etwa acht Tagen, nachdem der
Leichnam von den Hunden anfgesrejsen war, ver-
grub die Mörderin denselben in der ftammer ihres
Wohnhauses."
Dresden. G.: Das „Sächsische Wochenblatt"
(Nr. 99) schreibt: „Man wird nicht hören, daß vor
500- 1000 Jahren ein Fürst Mangel an der noth
wendigsten Nahrung gelitten hat. Die Geschichte
wird uns keinen Fürsten alter Zeit nennen können,
der unter gewöhnlichen Umstünden in der Woche
Kartoffeln mit Häringslale oder Kaffee genossen
und als Sonntagsbraten einen säuern Häring dazu
gespeist hat. wie heute so viele Tausend Arbeiter
thnn müssen." — Vor .'.'»0 Jahren war es aller
dings bei uns selbst einem Fürsten kaum möglich,
sich einmal in Kartoffeln recht satt zu essen.
Frciburg i. Br. H. R.: Nach der „Breis
ganer Zeitung" hat der Wonograph bei seiner Vor
sührnng im Reichstag „das Pistolensolo eines
Dresdner Mnsiters" zum Besten gegeben. Ans
lvas für merklvürdige Instrumente verfallen die
Mtisiker in Dresden.
Freieuwaldc. N. N.: Wir machen Sie ans
das im Anzeigetheil unseres Blattes befindliche
Inserat der Feuerwehrrequisitcnfabrik von C. D.
Magirns in Ulm aufmerksam, deren Feuerleitern
besonders ihrer Tragkraft wegen gerühmt iverden.
Güttingen. R. B.: Dem „Göttinger Tage
ballt" (Nr. 7) entnehmen wir folgende Annonce:
„Gesucht ein Junge von 14—16 Jahren zum Bier
fahren, auch kann derselbe gleichzeitig Musik-Unter
richt erhalten." Um die Stelle tverden viele
sich bewerben. Wer möchte nicht gern Bier fahren,
lvenn er sich dabei musikalisch ansbilden kann!
Gnbcn. B. A.: Sehr hübsch heißt es in
einem Theaterbericht des „Gubener Tageblattes"
(Nr. 12) über die Aufführung der „Dora": „Die
Titelheldin ist eine der dankbarsten Nöllen der
deutschen Bühnen Literatur und enthält das Stück
eine Menge harmloser Rührjeenen. bei denen die
weiblichen Thrünendrüjen sehr leicht in angenehme
Thütigkeil gerathen."
Hamburg. B.: Ueber einen in der Niedern
straße verübten Einbruch berichten die „Hamburger
Nachrichten" folgendermaßen: „Der Dieb erbrach
daselbst den Keller einer größeren Weinhandlung,
öffnete die Wechselkasse und entwendete ans der-
selben 12 Mark, eine Kiste Cigarren, einen Filz-
hut. einen Regenschirm, einen Sommerüberzieher
und ein Jacket." — Wie kann man aber auch
Cigarren. Regenschirm und Kleidungsstücke in der
Kasse ansbewahren!
Hannover. A. D.: Die „Hannov. Neuesten
Nachr." vom 2. Jan. melden: „Bei den bayerischen
Ordensverleihungen ans Anlaß des Neujahrsfestes
fällt es aus. daß kein einiger höherer kirchlicher
Würdenträger dekorirt erscheint. Einige un-
bedeutende auswärtige Päpste und Kapitulare er-
hielten Orden." — Daß es mehrere Päpste gibt,
daß einige von ihnen unbedeutend sind, und daß
gerade diese unbedeutenden Päpste bayerische Orden
erhielten, alles das ivird Windthvrst viel nach-
zudenken geben. — M.: „80 Mädchen. 69 Knechte
und 00 Jungen" hat Josephys Haupt Agentur
zu Schwaan in Mecklenburg, ivie sic im „Hannov.
Courier" vom 21. Deeember bekannt macht, „zu
sofort unter günstigen Bedingungen abzngeben."
Trotzdem Wißmauu wie ein Luchs anspaßt,
scheint doch ein Sklavenschiff Ostasrika verlassen und
glücklich die mecklenburgische Küste erreicht zu haben.
— v. H.: Nach dem „Amtlichen Verzeichnis; des
Personals und der Stndirenden der Georg-Angnsts
Universität zu Göttingen" liegt die Stadl Sidney
in Amerika. Wie sic dahin gekommen ist. wird
verschiviegen.
Heidelberg. S. M.: Die Firma Ana.
Michel versendet eine recht geschmacklose Enipseh
lnngskarte. Das Blatt zeigt eine Abbildung des
Straßburger NUinsters mit der Unterschrift: „Gc^en
über dcrGänjeleber Pasteten-Fabrik Ang. M ick^t."
Hohenliameln. T. L. In der „Hildesheimer
Allgemeinen Zeilnng" (Nr. .'9 zeigt Schilling,
Oberförster, an: „Ich bin veranlaßt, zu warnen,
Keinem ohne meine schriftliche Ermächtigung Gelder
311 borgen." Daß ist doch ein bischen viel ver-
langt, daß jeder, der einem andern, etwas borgen
will, sich dazu erst die schriftliche Ermächtigung
von dem Herrn Oberförster Schilling in Hildesheim
verschaffen soll.
München. I.: Folgende unheimliche Mit
lHeilung bringen die „Münchener Neuest. Nachr."
vom 8. Januar in ihrem „Bayerischen Geschirhts
kalender für alle Tage des Jahres": „1816 stirbt
Freiherr von Albini, später Gouverneur in
R'egensburg."
Oldenburg. W. A.: Für unsere Leser außer
halb Oldenburgs von nicht genug Interesse. -
G.: Am Freitag, dem 3. Januar, theilt die „Olden-
burger Zeitung" „Wetter-Aussichten für Freitag,
den 1. Januar" mit. am 4. „Wetter-Aussichten
für Freitag, den Januar", am 6. „Wetter
Aussichten für Freitag, den 6. Januar", am 7.
„Wetter-Aussichten für Freitag, den 7. Januar."
Bei Ihnen besteht die Woche offenbar aus sieben
Freitagen.
Potsdam. R.: Rnd0lf M 0jse's Insertions-
Kalender und Zeitunas-Catalog nebst Agenda für
l 890 ist in hübscher Ausstattung soeben erschienen.
Von der beliebten „Neuen Musik-Zeitung"
nebst „Musikalischer Jngendpost" (Verlag von Karl
Grüninger in Stuttgart ist uns das IV. Quartal
des vergangenen Jahres zngegangen.
Nixdorf. A. H. In den königlichen Gürten
von Potsdam sind, wie die „Voss. Z." vom 14. Jan.
mittheilt, „die braunen Blätter der Mahagoni
strüucher" arg geplündert worden. Die kurzsichtige
Tante verwechselt wieder einmal die Mahonia
pflanze mit dem in nnserm Klima nicht gedeihenden
Mahagonibanm. Der Leitartikel der „Frei
sinnigen Zeitung" vom 12. Jan. schließt mit den
Worten: „Ob die desfallsige Rechnung der Kreuz-
Zeitung trügt, kann allein die Zukunft entscheiden."
— Das Wort „dessallsig" scheint Engen der
Tante Voß abgelanscht zu haben.
Würzburg. R. B.: In einem Artikel über
die Bestallung des Professors I)r. Wirsing schreibt
der „Würzburger Telegraf" (Nr. 9): „Hinter dem
Leichenwagen trug ein Lohndiener auf einem
schivarzjammlenen K issen die Orden des Verblichenen,
die Verwandten und nächsten Leidtragenden." Be
richte über so ernste Feierlichkeiten müssen mit
mehr Sorgfalt abgejaßt werden.
Zcmpelburg. W.: Leider nicht zu verivenden.
Die erste
zu
Leopoldöhafen a. Nhcin
Scklacktg'slüacl zu 8 Mark.
Violinen u. Zithern
in allen PrelSlag.. Arlntons,
»IioiiIoum u. alle an»
nflkinstruinenle empfehlen
unter Garantie
GlncHel &
in Markncukirchen 1. S.
Umtausch bereitwilligst.
treiSl. ums. u portofrei.
VI
2 2 v §
is ll
1
n
2. £
f I
3. c
g s
2 ?
Neuester Cutulog gratis und franco
Artikel
Cr 11111 m i -
Theodor Znrn, Hamburg.
Sammuiche Oumnil-Artlkel, nur das si.
versendet billigst portofrei Guinmiwaarcnfabrik
W. Krüger, «erliu »HV.. Unäenite. 9b
Preisliste umsonst u. franco.
■ FÜR TAUBE.
v. Eine Person, welche durch ein ejufnches
x Mittel von 23JfthrIgor Taubheit und Ohren-
gorttuachen geheilt wurde, iot bereit, eine
■ Beschreibung desselben in deutscher Sprache
A c^VEUMEIT
^^^^/Badeofen sammt Wanne.
^5 jj
allen Ansuchern gratis zu übersenden.
Adr.: J. H. NICHOLSON, Wien, IX.,
Kolingasse, 4.
JUuoäJirte^tc JSiulctnt icnlumj.
Jn 20 Minuten ein wurmen Jiml.
JHau verlan^o l'rospect
Gebr.Kieser, Mannheim K.210.
|k■» PloiiHauaarztz.Selbst-
IM aDlClIIheilend.Kr.(l Mk.)
mit drr bis ins 86. LebrnSjahr erprobten
Siutrrinig.- n. Uerjüngungohur.
Dura>L'arirhurrn ». Pillen Ucsera sich
1«»srnd. 10—^0 Jahre zu Irüb in? Jenscit
gtlle biohr. Leiden ». Schivächezrnt.
hci» auch driefl. sicher (Hon.5 Mk.) nickt »>ii
Mitteln, denen Liech»,um folgt, ©pfdalorjl
•-m - Apparate, balon- und
/ n 11 Kurten-Kunststücke.
M-A Ci» UL Ü JL (Neuheiten). Katalog
gratis und franco.
C’. SoreiiNeii, Hamburg, Seilerstr. 30.
Klllardtnein“. Muster gratis. Einzelne
Bezüge zu Fabrikpreisen. M. &W.Diepgen, Aachen.
I)r. m. Klau. Dresden, lanfltitr. 4H
an Offiziere und «eanue vermiu
eourad. öerltn. Gitschtuerstr. 33. I.
l'hoiogr. Studien fur kUu.siler.
Momcntaüfn. weiöf. und männt. Modelle.
Thiere, Landschaften. Typen jc. Preisliste mit
100 Minlatnrpliotogr. u. 6 Originalmust. 6 JC
. Prosp. gratis. J^uis llamlo, phologr. Anstalt.
- liudapcnt V.
Hochfeine
Giimmi- Paris
Lpec. Preisliste in Couvert gegen 10 Pf. Porto
- Versandt zollfrei durch
Reichardt & Cie., Stuttgart N„. -
- Fahnen ic$cr*tc‘
J'junz Hcincdce, Hannover.
Special-Arzt l)r. med. Meyer,
Merlin, Leipzigerstr. 91, heilt alle Arten von Unterleibs., geheimen und Hautkrantheiten,
sowie Lchwäckezuständen. selbst tu den hartnäcktgst. Fällen grlindl. u. schnell. AuSw. bricfl.
Lm Mdrtzr Lodatr
für alle an Schwächczuständen Leidende
ist das berühmte Werk;
ö)r. jictail's 8dlWkwali.riui.il
b0. Aufl. lvckl 27 Abbild. Preis 3 Mark.
Lese cs Jeder, der an derartigen Folgen
leidet. Tausende verdanken demselben
ihre Wiederherstellung. Zu beziehen
durch das Verlags-Magazin in Leipzig.
Neumarkt Ro. 34, sowie durch jede
Buckbandlnna.
Kiii med. Hr.,
seit 25 I. pract. Arzr. in llvdro- u. kliectro-
lberLplv tüchtig, deutsch, englisch, französisch,
ttaliemsch und slavisch sprechend, sucht filr
die Sommermonate die
cipztticye Leitung einer
Wcrl'serkeitcrnstcrtt.
Offenen erbeten unter 0. A. 324 durch
Rudolf Mo»c in Magdeburg
Gummi-
Wnnren-Fnbrik von S. Kenöe,
Paris.
Zollfr. Versandt durch
W. 11. .Yllelck, Frankfurt a. M.
Ausfllhrl. Preisliste g. 20 Pf. Portoaual.
11*1 mAll mit. Divcr. srdl. «ufuah. d. Frau
HUUlvU «ammvr.Heb-, «snnovor, Lulherstl. 22.
-_S—H-—--
Berlm. I. K.: Die „deiltschsieisiimige Lieder-
sammlung" enthielt auch eine „Eugen Nicht er-
Hhmue". die großartig ist. Darin heißt es von
dem „Gezücht":
-Den Donner kann cS hören.
Doch einen Richter nicht."
Schön ist auch folgende Strophe:
..Des Kanzlers Worte fallen.
Sic fallen hageldicht
Auf unfern Eugen nieder.
Doch dieser zittert nickt.
Gewohnt bei Rächt und Weller
Den Weg zu sind.n bald.
Läßt ihn der Zorn der Götter
Ganz furchtlos und ganz kalt."
Derselbe Wilhelm Wagner, von dem diese Hymne
herrührt, singt:
..Und das. was ein Recht der Blume.
Ist für uns kein Verbot.
Drum vorwärts, laßt uns streben.
Fürchtet Landrath nidjt und Tod "
In einem Siegeslied von „Hopp hopp" heißt es:
..Wenn wir die Blätter der Geschichte fragen:
.Waö war die Welt, bevor der Fortschritt kam?"
W wird ein jedes einzeln treu uns sagen:
„88 war die Welt bis dahin „flügellahm!"
Ter Fortschritt nur alleine
Bracht' alles auf die Beine,
Was ohne Licht im Dunkeln kroch herum
Und froh dttpirt das Welten-Pnbiirnm."
Gereimter Schleim ist es, was von den deutsch
freisinnigen Barden dem Volt als Poesie geboten
lvird. — E.: Mit dem neuen Jahr, das nach dem
Frühling hinsieht, ist die hübsch illnstrirte Preis-
liste über Samen und Pflanzen von I. E. Schmidt
in Erfurt erschienen, die Ihnen und allen andern
Blumen-, Gemüse und Obstsreunden bestens
empfohlen sei. — In der Sonntagsbeilage Nr. l
der „Voss. Ztg." sagt £ In Hansson von dem
verstorbenen Dichter Garschin: „Bon allem gab
es einen Punkt in seiner Seele, der so hautlos und
ivund ivar, daß er immer wehthat: der Punkt
nämlich, durch welchen die Schicksale unserer Mit-
menschen, ihr Unglück, ihr Leiden uns beeindrucken."
— Langjähriger Abonnent: Dank für gütige
Belehrung. — Steinerner. Nach dem Berliner
Adreßkalender für 1890 gibt es in Berlin eine
städtische Behörde, die den Titel führt: „Directorium
für das städtische Erleuchtnngswesen." — Wenn
doch diese Behörde recht zur Erlenchlnng der
Bürgerschast beitragen möchte!
Braunschweig. S.: In den „Brannschw.
Anzeigen" (Nr. 7) liest man: „I! - Trompete und
Quartett-Pult, sowie 3 Gruben Ziegenmist zu ver-
kaufen: Heinrichstr. Fallerslebenthor."
Charlotteuburg. M. ft.: Die letzte Montags
Ausgabe des „Berliner Tageblatts" bringt als
Feuilleton eine Reihe von Epigrammen, deren erstes
(die übrigen sind von gleicher Art) tvir als ein
Pröbchen denlschfreisinnigen Humors miltheilen
wollen. Es lautet:
„An die streikenden Bergleute.
Wenn ihr auch fordert, tobt und strebt.
Was nnyt euck euer lantcS Schrein?
Wer in den Gruben anderer grabt.
Fällt stets herein."
Dessau. Sch.: lieber eine gräßliche Mordthal
berichtet der Dessaner „Staats - Anzeiger". Eine
Frau in Bogdanki bei Groß-Lenke erschlägt ihren
Mann mit dem Spaten. Dann heißt es weiter in
dem Bericht: „Nach etwa acht Tagen, nachdem der
Leichnam von den Hunden anfgesrejsen war, ver-
grub die Mörderin denselben in der ftammer ihres
Wohnhauses."
Dresden. G.: Das „Sächsische Wochenblatt"
(Nr. 99) schreibt: „Man wird nicht hören, daß vor
500- 1000 Jahren ein Fürst Mangel an der noth
wendigsten Nahrung gelitten hat. Die Geschichte
wird uns keinen Fürsten alter Zeit nennen können,
der unter gewöhnlichen Umstünden in der Woche
Kartoffeln mit Häringslale oder Kaffee genossen
und als Sonntagsbraten einen säuern Häring dazu
gespeist hat. wie heute so viele Tausend Arbeiter
thnn müssen." — Vor .'.'»0 Jahren war es aller
dings bei uns selbst einem Fürsten kaum möglich,
sich einmal in Kartoffeln recht satt zu essen.
Frciburg i. Br. H. R.: Nach der „Breis
ganer Zeitung" hat der Wonograph bei seiner Vor
sührnng im Reichstag „das Pistolensolo eines
Dresdner Mnsiters" zum Besten gegeben. Ans
lvas für merklvürdige Instrumente verfallen die
Mtisiker in Dresden.
Freieuwaldc. N. N.: Wir machen Sie ans
das im Anzeigetheil unseres Blattes befindliche
Inserat der Feuerwehrrequisitcnfabrik von C. D.
Magirns in Ulm aufmerksam, deren Feuerleitern
besonders ihrer Tragkraft wegen gerühmt iverden.
Güttingen. R. B.: Dem „Göttinger Tage
ballt" (Nr. 7) entnehmen wir folgende Annonce:
„Gesucht ein Junge von 14—16 Jahren zum Bier
fahren, auch kann derselbe gleichzeitig Musik-Unter
richt erhalten." Um die Stelle tverden viele
sich bewerben. Wer möchte nicht gern Bier fahren,
lvenn er sich dabei musikalisch ansbilden kann!
Gnbcn. B. A.: Sehr hübsch heißt es in
einem Theaterbericht des „Gubener Tageblattes"
(Nr. 12) über die Aufführung der „Dora": „Die
Titelheldin ist eine der dankbarsten Nöllen der
deutschen Bühnen Literatur und enthält das Stück
eine Menge harmloser Rührjeenen. bei denen die
weiblichen Thrünendrüjen sehr leicht in angenehme
Thütigkeil gerathen."
Hamburg. B.: Ueber einen in der Niedern
straße verübten Einbruch berichten die „Hamburger
Nachrichten" folgendermaßen: „Der Dieb erbrach
daselbst den Keller einer größeren Weinhandlung,
öffnete die Wechselkasse und entwendete ans der-
selben 12 Mark, eine Kiste Cigarren, einen Filz-
hut. einen Regenschirm, einen Sommerüberzieher
und ein Jacket." — Wie kann man aber auch
Cigarren. Regenschirm und Kleidungsstücke in der
Kasse ansbewahren!
Hannover. A. D.: Die „Hannov. Neuesten
Nachr." vom 2. Jan. melden: „Bei den bayerischen
Ordensverleihungen ans Anlaß des Neujahrsfestes
fällt es aus. daß kein einiger höherer kirchlicher
Würdenträger dekorirt erscheint. Einige un-
bedeutende auswärtige Päpste und Kapitulare er-
hielten Orden." — Daß es mehrere Päpste gibt,
daß einige von ihnen unbedeutend sind, und daß
gerade diese unbedeutenden Päpste bayerische Orden
erhielten, alles das ivird Windthvrst viel nach-
zudenken geben. — M.: „80 Mädchen. 69 Knechte
und 00 Jungen" hat Josephys Haupt Agentur
zu Schwaan in Mecklenburg, ivie sic im „Hannov.
Courier" vom 21. Deeember bekannt macht, „zu
sofort unter günstigen Bedingungen abzngeben."
Trotzdem Wißmauu wie ein Luchs anspaßt,
scheint doch ein Sklavenschiff Ostasrika verlassen und
glücklich die mecklenburgische Küste erreicht zu haben.
— v. H.: Nach dem „Amtlichen Verzeichnis; des
Personals und der Stndirenden der Georg-Angnsts
Universität zu Göttingen" liegt die Stadl Sidney
in Amerika. Wie sic dahin gekommen ist. wird
verschiviegen.
Heidelberg. S. M.: Die Firma Ana.
Michel versendet eine recht geschmacklose Enipseh
lnngskarte. Das Blatt zeigt eine Abbildung des
Straßburger NUinsters mit der Unterschrift: „Gc^en
über dcrGänjeleber Pasteten-Fabrik Ang. M ick^t."
Hohenliameln. T. L. In der „Hildesheimer
Allgemeinen Zeilnng" (Nr. .'9 zeigt Schilling,
Oberförster, an: „Ich bin veranlaßt, zu warnen,
Keinem ohne meine schriftliche Ermächtigung Gelder
311 borgen." Daß ist doch ein bischen viel ver-
langt, daß jeder, der einem andern, etwas borgen
will, sich dazu erst die schriftliche Ermächtigung
von dem Herrn Oberförster Schilling in Hildesheim
verschaffen soll.
München. I.: Folgende unheimliche Mit
lHeilung bringen die „Münchener Neuest. Nachr."
vom 8. Januar in ihrem „Bayerischen Geschirhts
kalender für alle Tage des Jahres": „1816 stirbt
Freiherr von Albini, später Gouverneur in
R'egensburg."
Oldenburg. W. A.: Für unsere Leser außer
halb Oldenburgs von nicht genug Interesse. -
G.: Am Freitag, dem 3. Januar, theilt die „Olden-
burger Zeitung" „Wetter-Aussichten für Freitag,
den 1. Januar" mit. am 4. „Wetter-Aussichten
für Freitag, den Januar", am 6. „Wetter
Aussichten für Freitag, den 6. Januar", am 7.
„Wetter-Aussichten für Freitag, den 7. Januar."
Bei Ihnen besteht die Woche offenbar aus sieben
Freitagen.
Potsdam. R.: Rnd0lf M 0jse's Insertions-
Kalender und Zeitunas-Catalog nebst Agenda für
l 890 ist in hübscher Ausstattung soeben erschienen.
Von der beliebten „Neuen Musik-Zeitung"
nebst „Musikalischer Jngendpost" (Verlag von Karl
Grüninger in Stuttgart ist uns das IV. Quartal
des vergangenen Jahres zngegangen.
Nixdorf. A. H. In den königlichen Gürten
von Potsdam sind, wie die „Voss. Z." vom 14. Jan.
mittheilt, „die braunen Blätter der Mahagoni
strüucher" arg geplündert worden. Die kurzsichtige
Tante verwechselt wieder einmal die Mahonia
pflanze mit dem in nnserm Klima nicht gedeihenden
Mahagonibanm. Der Leitartikel der „Frei
sinnigen Zeitung" vom 12. Jan. schließt mit den
Worten: „Ob die desfallsige Rechnung der Kreuz-
Zeitung trügt, kann allein die Zukunft entscheiden."
— Das Wort „dessallsig" scheint Engen der
Tante Voß abgelanscht zu haben.
Würzburg. R. B.: In einem Artikel über
die Bestallung des Professors I)r. Wirsing schreibt
der „Würzburger Telegraf" (Nr. 9): „Hinter dem
Leichenwagen trug ein Lohndiener auf einem
schivarzjammlenen K issen die Orden des Verblichenen,
die Verwandten und nächsten Leidtragenden." Be
richte über so ernste Feierlichkeiten müssen mit
mehr Sorgfalt abgejaßt werden.
Zcmpelburg. W.: Leider nicht zu verivenden.
Die erste
zu
Leopoldöhafen a. Nhcin
Scklacktg'slüacl zu 8 Mark.
Violinen u. Zithern
in allen PrelSlag.. Arlntons,
»IioiiIoum u. alle an»
nflkinstruinenle empfehlen
unter Garantie
GlncHel &
in Markncukirchen 1. S.
Umtausch bereitwilligst.
treiSl. ums. u portofrei.
VI
2 2 v §
is ll
1
n
2. £
f I
3. c
g s
2 ?
Neuester Cutulog gratis und franco
Artikel
Cr 11111 m i -
Theodor Znrn, Hamburg.
Sammuiche Oumnil-Artlkel, nur das si.
versendet billigst portofrei Guinmiwaarcnfabrik
W. Krüger, «erliu »HV.. Unäenite. 9b
Preisliste umsonst u. franco.
■ FÜR TAUBE.
v. Eine Person, welche durch ein ejufnches
x Mittel von 23JfthrIgor Taubheit und Ohren-
gorttuachen geheilt wurde, iot bereit, eine
■ Beschreibung desselben in deutscher Sprache
A c^VEUMEIT
^^^^/Badeofen sammt Wanne.
^5 jj
allen Ansuchern gratis zu übersenden.
Adr.: J. H. NICHOLSON, Wien, IX.,
Kolingasse, 4.
JUuoäJirte^tc JSiulctnt icnlumj.
Jn 20 Minuten ein wurmen Jiml.
JHau verlan^o l'rospect
Gebr.Kieser, Mannheim K.210.
|k■» PloiiHauaarztz.Selbst-
IM aDlClIIheilend.Kr.(l Mk.)
mit drr bis ins 86. LebrnSjahr erprobten
Siutrrinig.- n. Uerjüngungohur.
Dura>L'arirhurrn ». Pillen Ucsera sich
1«»srnd. 10—^0 Jahre zu Irüb in? Jenscit
gtlle biohr. Leiden ». Schivächezrnt.
hci» auch driefl. sicher (Hon.5 Mk.) nickt »>ii
Mitteln, denen Liech»,um folgt, ©pfdalorjl
•-m - Apparate, balon- und
/ n 11 Kurten-Kunststücke.
M-A Ci» UL Ü JL (Neuheiten). Katalog
gratis und franco.
C’. SoreiiNeii, Hamburg, Seilerstr. 30.
Klllardtnein“. Muster gratis. Einzelne
Bezüge zu Fabrikpreisen. M. &W.Diepgen, Aachen.
I)r. m. Klau. Dresden, lanfltitr. 4H
an Offiziere und «eanue vermiu
eourad. öerltn. Gitschtuerstr. 33. I.
l'hoiogr. Studien fur kUu.siler.
Momcntaüfn. weiöf. und männt. Modelle.
Thiere, Landschaften. Typen jc. Preisliste mit
100 Minlatnrpliotogr. u. 6 Originalmust. 6 JC
. Prosp. gratis. J^uis llamlo, phologr. Anstalt.
- liudapcnt V.
Hochfeine
Giimmi- Paris
Lpec. Preisliste in Couvert gegen 10 Pf. Porto
- Versandt zollfrei durch
Reichardt & Cie., Stuttgart N„. -
- Fahnen ic$cr*tc‘
J'junz Hcincdce, Hannover.
Special-Arzt l)r. med. Meyer,
Merlin, Leipzigerstr. 91, heilt alle Arten von Unterleibs., geheimen und Hautkrantheiten,
sowie Lchwäckezuständen. selbst tu den hartnäcktgst. Fällen grlindl. u. schnell. AuSw. bricfl.
Lm Mdrtzr Lodatr
für alle an Schwächczuständen Leidende
ist das berühmte Werk;
ö)r. jictail's 8dlWkwali.riui.il
b0. Aufl. lvckl 27 Abbild. Preis 3 Mark.
Lese cs Jeder, der an derartigen Folgen
leidet. Tausende verdanken demselben
ihre Wiederherstellung. Zu beziehen
durch das Verlags-Magazin in Leipzig.
Neumarkt Ro. 34, sowie durch jede
Buckbandlnna.
Kiii med. Hr.,
seit 25 I. pract. Arzr. in llvdro- u. kliectro-
lberLplv tüchtig, deutsch, englisch, französisch,
ttaliemsch und slavisch sprechend, sucht filr
die Sommermonate die
cipztticye Leitung einer
Wcrl'serkeitcrnstcrtt.
Offenen erbeten unter 0. A. 324 durch
Rudolf Mo»c in Magdeburg
Gummi-
Wnnren-Fnbrik von S. Kenöe,
Paris.
Zollfr. Versandt durch
W. 11. .Yllelck, Frankfurt a. M.
Ausfllhrl. Preisliste g. 20 Pf. Portoaual.
11*1 mAll mit. Divcr. srdl. «ufuah. d. Frau
HUUlvU «ammvr.Heb-, «snnovor, Lulherstl. 22.