Jlr. 38.
Berlin, den 7. September 1890.
XLIII. Mtgang.
IDorfienftiifemfei’.
Montag, den 8. September.
Die Blätter alle erwägen noch
Äar gründlich, welche Segnung
Dein Frieden Europas erwachsen ist
Auv der letzten Kaiserbcgegnung.
Dienstag, den 0. September.
Da tönt durchs Land eine traurige Mär.
Und leider ist'Z keine Ente:
Der Russe hat seine Zölle erhöht
BorlSusig um zwanzig Procenle.
Mittwoch, den 10. September.
Die deutschen Fabrikanten stehn
Mit schmerzersüllten Mienen:
-Schon lange war im Zarenreich
Nur wenig zu verdienen.
inMienfLafenifBC.
Donnerstag, den 11. September.
Nun werden wieder einmal erhöht
Die völkertrennendcn Schranken!
Wenn das die russische Freundschaft ist.
So müssen wir für sic danken."
Areltag, den 12. September.
Der Russe aber lacht: „Soll uns
Der Freundschaft Band umschlingen.
So muß auch einer dem andern gern
Ein kleines Opfer bringen.
Sonnabend, den 13. September.
Drum zahlt mir den erhöhten Zoll
Und laßt das Jammern und Klagen.
Ist unsre Freundschaft wirklich so fest.
So wird sie auch dies vertragen!"
Kladderadatsch.
lumoii|li|*di - fatin'frilcs
Dieses Blatt erscheint tätlich mit Ausnahme der Wochentage. Der vierteljährliche Abonnements-Preis auf dieses Blatt mit
Man abonnirt bei den Postnnstaltc» dcö In- und Auslandes, sämmtlichen Beilagen beträgt für In- und Ausland 2 Mk. 25 Pf
sowie in den Buchhandlungen. ohne Porto. Einzelne Nummern 20 Ps.
ach 8t. 5cDaii — her heil'ge Vater muß
Scfjou hiesea neuen Heit'gen anerkennen —
3inrfj 5t. 5ehnn erfolgt bes Sommers Schluß.
Dann Hört hie Sonne ans lo Heil; zu (kennen,
Die Rächte werben kühl, bes Raumes Rleib
gewinnt hie Farbe, hie wir Herlijttich nennen.
Zur Dlclfe macht hie Schwache sich bereit
Mt ihren Rinbern, hie sie aufgezogen
Im trauten Heim in wonniger Sommerzeit.
Rach sinh sie all, hie Häste, fortgeflogen,
Die ans hem Sähen uns her Frühling schickt,
Die Sänger, bene» jeher isi gewogen.
Der Reiz her wiese, her uns einst entzückt,
Ist längst hahin, zu ijaröen warb Wunden
Der Halme Hoch, bas einst hie Flur geschmückt.
Rach ist hie schöne Zeit hahin geschwunben
Des Hunbstagssriebens auch, in besten Rann
Sich alle wett hat gar so wohl Oesunben.
Für ben Politiker sängt »lieber an
Die Rrüeit, her er nimmer kann entrinnen
Ms lange 31Tonbe, ein geplagter wann.
Zu tagen werben Hach miss neu üeginnen
Die Parlamente, u»h schon Hör' ich, wie
Dekatten wieber endlos sich entsjiinnen.
Rorlagen seh' ich steige», sehe sie
Versinken wieber in bas Gleich her Sage,
Rufs neue wieber knüpft sich 31Tü(j’ an WÜH'.
Eh' aüer neu üeginnt bie alle Plage,
Die immer wieber 3llagen uns erjircßt,
Erwarten wir noch sonnenhelle Tage.
Roch schlichet uns her Himmel einen Rest
Der kessem Jahreszeit. 33»» beim, so komm' er,
Der »ns am Rhein bie Tranken reiseil läßt,
Recht sreunbtich biesmal, her Lltweiüersommer!
Kladderadatsch
Berlin, den 7. September 1890.
XLIII. Mtgang.
IDorfienftiifemfei’.
Montag, den 8. September.
Die Blätter alle erwägen noch
Äar gründlich, welche Segnung
Dein Frieden Europas erwachsen ist
Auv der letzten Kaiserbcgegnung.
Dienstag, den 0. September.
Da tönt durchs Land eine traurige Mär.
Und leider ist'Z keine Ente:
Der Russe hat seine Zölle erhöht
BorlSusig um zwanzig Procenle.
Mittwoch, den 10. September.
Die deutschen Fabrikanten stehn
Mit schmerzersüllten Mienen:
-Schon lange war im Zarenreich
Nur wenig zu verdienen.
inMienfLafenifBC.
Donnerstag, den 11. September.
Nun werden wieder einmal erhöht
Die völkertrennendcn Schranken!
Wenn das die russische Freundschaft ist.
So müssen wir für sic danken."
Areltag, den 12. September.
Der Russe aber lacht: „Soll uns
Der Freundschaft Band umschlingen.
So muß auch einer dem andern gern
Ein kleines Opfer bringen.
Sonnabend, den 13. September.
Drum zahlt mir den erhöhten Zoll
Und laßt das Jammern und Klagen.
Ist unsre Freundschaft wirklich so fest.
So wird sie auch dies vertragen!"
Kladderadatsch.
lumoii|li|*di - fatin'frilcs
Dieses Blatt erscheint tätlich mit Ausnahme der Wochentage. Der vierteljährliche Abonnements-Preis auf dieses Blatt mit
Man abonnirt bei den Postnnstaltc» dcö In- und Auslandes, sämmtlichen Beilagen beträgt für In- und Ausland 2 Mk. 25 Pf
sowie in den Buchhandlungen. ohne Porto. Einzelne Nummern 20 Ps.
ach 8t. 5cDaii — her heil'ge Vater muß
Scfjou hiesea neuen Heit'gen anerkennen —
3inrfj 5t. 5ehnn erfolgt bes Sommers Schluß.
Dann Hört hie Sonne ans lo Heil; zu (kennen,
Die Rächte werben kühl, bes Raumes Rleib
gewinnt hie Farbe, hie wir Herlijttich nennen.
Zur Dlclfe macht hie Schwache sich bereit
Mt ihren Rinbern, hie sie aufgezogen
Im trauten Heim in wonniger Sommerzeit.
Rach sinh sie all, hie Häste, fortgeflogen,
Die ans hem Sähen uns her Frühling schickt,
Die Sänger, bene» jeher isi gewogen.
Der Reiz her wiese, her uns einst entzückt,
Ist längst hahin, zu ijaröen warb Wunden
Der Halme Hoch, bas einst hie Flur geschmückt.
Rach ist hie schöne Zeit hahin geschwunben
Des Hunbstagssriebens auch, in besten Rann
Sich alle wett hat gar so wohl Oesunben.
Für ben Politiker sängt »lieber an
Die Rrüeit, her er nimmer kann entrinnen
Ms lange 31Tonbe, ein geplagter wann.
Zu tagen werben Hach miss neu üeginnen
Die Parlamente, u»h schon Hör' ich, wie
Dekatten wieber endlos sich entsjiinnen.
Rorlagen seh' ich steige», sehe sie
Versinken wieber in bas Gleich her Sage,
Rufs neue wieber knüpft sich 31Tü(j’ an WÜH'.
Eh' aüer neu üeginnt bie alle Plage,
Die immer wieber 3llagen uns erjircßt,
Erwarten wir noch sonnenhelle Tage.
Roch schlichet uns her Himmel einen Rest
Der kessem Jahreszeit. 33»» beim, so komm' er,
Der »ns am Rhein bie Tranken reiseil läßt,
Recht sreunbtich biesmal, her Lltweiüersommer!
Kladderadatsch