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AscherSlcbc». O. H.: Im „Ascherslebener
Anzeiger" vom 18. Nov. macht der Dachdccker-
meister Fr. Marquardt in Gr. Schierstedt be-
^ kannt: ..Ich warne diejenigen Personen, mich und
i meine Frau auS dem Munde zu lassen, andern-
i falls werde ich klagbar." Diejenigen Personen
lassen sich das hossentlich gesagt sein.

Berlin. W.: I» der „Täglichen Rundschau"
(Nr. 301) liest man unter den Schulnachrichten:
„An der Lateinschule in Weener, Oslsricsland,
ist Ostern ein Lebrer für alle Sprachen und
Mathematikanzustellcn: 2000M.Gehall; Bewerb,
sind bis 1. Dcc. an den Magistr. zu richten."
An die geplagten Philologen werden immer höhere
; Ansprüche gestellt. — 3.:' Nach einem Telegramm,
das das „Berliner Tageblatt" (Nr. 575) ans
London erhält, sind am Staatshascn von Dover
Arbeiten in Aussicht genommen, „von denen
angenommen wird, das; sic 4 000 000 Millionen
1 Pfund kosten sollen." Das ist sogar für das reiche
England leine kleine Ausgabe. — !>!. K.: Im
Bricskaslcn des „Berliner Lokal - Anzeigers"
(Nr. 534» ist die Rede von „Emilie Tagliana,
welche unserer Hofoper von 879—1883 angehörle."
Selten erhält [id| eine Sängerin so lange Zeit
bei Stimme. — L. F.: Mil Dank abgelehnt.

Brcölau. T. 2.: Theophil Ballheini ha,

! neben seiner Reimschule ein besonders kleines
• Gebäude, in dem das Ausertigen von Distichen
; gelehrt wird. Machen Sie dort den fünfjährigen
Eurius mit praktischen Hebungen im Freien durch!

Charlottenburg. Or. K.: Die „Tägliche
Rundschau" vom 13. November berichtet: „Fürst
Lj zu Hohenlohe-Schillingssürst hat heule
! Vormittag ans längere Zeit Berlin verlassen. Zur

j Verabschiedung hallen sich auf dem Anhatter

, Bahnhos auch der Reichskanzler Graf und Gräfin
von Bülow eingcfunden." Das ist unrichtig:

\ der Reichskanzler besteht nur aus dem Grafen

Drcödcn. T.: Der Theaterreserent der
' „Dresdner Zeitung" (Nr, 261) spricht von
„operatischer Musik", wobei er an Opern denkt.
„Operatisch" könnte die Tante Bo« erfunden

Ernsthofen. B.: Der Thier-Großhändler
O. Frank in Wien empfiehlt aus S. 16 seines
Katalogs Hirsche ungarischer, galizifcher und
russischer Herkunft zur Blutaussrischung und nennt
dabei den Edelhirsch „osrvus clephas". Zoologie
■ schwach!

Fürth. Eh.: Sehr hübsch sagt der „Fiirther
Central-Anzeiger" (Nr. 261) in seinen, Leit-
artikel: „Aus dem Beine der Weltpolitik kann
Deutschland noch lange nicht allein stehen."

Glanchan. N. N.: Die „Glauchauer

Zeitung" vom 14. Nov. meldet: „Die unter
Schweinen im benachbarten Schönhain ausge-

brochene Rothlaus ist erloschen." Die Rothlans
scheint danach zu den feurigen Drachen zu ge-
hören. Brehm kennt sie »och nicht.

Greifswald. W.: Die „Landwirthschaftliche
Wochenschrijl für Pommern" (Nr. 45) berichtet
von dem „Molkerei - Verband der Provinz
Pommern": „Abgeießl und verwerthet wn,dc die
Butter wie folgt: In,Grog-Verkauf 356797!4Pfd,
zum Durchschnittspreise von M. 114,20 per Pjd.
ab Molkerei. Im Klein-Verkauf 91705 Psd.
zum Durchjchnitlrpreise von M. 125,14 per Psd."
Mehr als 100 M. für ein Pfund Butter das ist
ein Preis, wie er sonst kaum in belagerten Städten
bezahlt wird. Ob die Agrarier nun endlich zu-
frieden sind?

Haiger. Stammtisch: In der „Zeitung
sür das Dillihal" (Nr. 134) wiid augezeigl:
„Ratten, Mäuse tobtet „Ackerlon" oft in
einer Nacht schon. Dabei giftfrei und gefahrlos
für Kinder und Hansthiere. Sehr probat gegen
Feldmäuse und Behörden, Landwirthen und Haus-
bcsißern zu empfehlen. In Packelen zu 30, 60
und 100 Psg. zu babcn in der Drogerie zum
rothen Kreuz, Dillenburg." Da« ein Mittel
zur Ausrottung von Behörden öffentlich ange-
priesen wird, ist etwas stark.

Hamburg. B.: Im „Pinncberger Krcis-
blalt" (Nr. 252) macht das Königliche Schul-
visitatorium I darauf aufmerksam, da« an der
Schule zu Doekenhuben „die Obermädchen-Lehrer-
ftelle" zu besehen ist. Wir fragen mit Ihnen:
WaS sind Obermädchen? Gibt es etwa an der
Schule auch Unter,nädchen?

Hamelii. F. B.: Im „Hannoverschen Courier"
vom 18 Nov. wird über einen in Hellendorf ver-
übten Einbruch berichtet. I» dein Bericht heißt
es: „Von den Dieben wurden 50 Pfund Karpfen,
sowie Werlhpapiere, Schmuckgegenstände und
24 M. baares Geld entwendet. Sämmtliche
Sachen wurden dem Besißer aus seiner Schlaf-
kammer gestohlen." Wie gemein! Nicht einmal
in seiner Schlasstube mehr kann man seine paar
Karpjcn sicher ausbewahren!

Hildb»rgl,a»seu. H. W.: In der „Land-
wirthschasllichen Beilage zur Dorszcituug" (Nr. 45)
heißt es am Schlug eines Artikels über Land,
wirihschast und Schule: „Wir können also hier-
aus erkennen, da« die Schule der Landwirlhschajt
treu zur Seile steht und nichts uni erlägt, was
dem Gedeihen derselben hinderlich wäre". Da
wäre es doch wohl besser, wen» die Landwirth-
schast aus den Beistand der Schule verzichtete.

Kreuznach. L.: Der „Oesjentliche Anzeiger
sür den Kreis Kreuznach" (Nr. 259) meldet aus
New-Jork: „In dem Plane sür die Marine-
baulen sür 1901 werden drei Schlachtschiffe von
je 150000 Tonnen und zwei Panzerkreuzer von
je 150000 Tonnen gefordert". Man must ab-

warlcn, ob die Erbauung und Verwendung von
derartige» Kolossen sich bewährt.

Lahr. L. G.: Die „Lahrer Zeitung" vom
17. Nov. berichtet: „In Oesterreich ist der jüdische
Schächter Pilsner zum zweiten Mal vom Ge-
richte der Todesstrafe für würdig erachtet worden."
Welche Ehre! Jedem passirl das nicht.

Laubau. 6). 3!.: Mil Dank abgclchnt,

Lauterbach. A. B.: AuS der Versammlung
des „Geflügel- und Vogelzucht-Vereins Lauter-
bach" wird »n „Lanlerbacher Anzeiger" (Nr, 91,
allerhand Hübsches berichtet, u. n.: „Ein Sta„„„
von 13 Hütinern der Jialienerrasse legte in
6 Wochen 1593 Eier. Dabei koinmen auf das
Hui,n und den Tag ungefähr 3 Eier." Alle
Achtung!

Lirhtcustein. F. D.: In Riisdors ist der
Grundstein zu einer Schule gelegt worden. Im
„Lichte,istein-Callcberger Anzeiger und Tageblatt"
(Nr. 257) wird darüber berichtet: „Hierauf hielt
unser Herr Pastor eine der Feier entsprechende
Rede, worauf er die von ihm versagte Urkunde
verlas. Nachdem derselbe diese übergab, wurde
sie unter sinnlichen Begleitworten mit den üblichen
drei Hammerschtägen, ansgejührt vom Baumeister
und von den Schulvorstaudsmitgliedern, in einer
wohl verwahrten Kapsel in den Grund eingefügt."
Sinnliche Begleit,vorte sind immer unpassend,
ganz besonders aber bei einer solchen Feier.

Magdeburg. L.: Die „Magdeburgische
Zeitung" vom 14. November schreibt in ihrem
„Neuesten Curs- und Handelsbericht": „Die
Thronrede machte keinen besonderen Eindruck".

Mainz. G.: Dem „Mainzer Tageblatt"
(Nr. 299, wirb aus Kastel geschrieben: „Die
hier durch Nachtschwärmer verübten Unsuge
mehre» sich in legier Zeit so, das, fast keine
Nacht vergeht, in der nicht ein grösserer oder
kleinerer Uniug ausgefllhrl wird. ' Durch solche
nächtlichen Unsuge hüllen schon die größten Un-
fälle entstehen können, zum Glück liefen sie bis
sept noch gut ab. Diese nächtlichen ilnsuge
fanden aber meistens in der Nacht statt, wo sich
solche Unholde vor der Aujsichtebehörde sicher
glaubten und durch diese nicht belästigt werden".
Immerhin wird die Abfassung der Uebelihäter
dadurch erleichtert, das, die nächtlichen „Unsuge"
in Kastel nur meistens in der Nacht stailsinden.
während dies an anderen Orlen immer der Fall ist

Oberste,». A. M.: Ihre „Neuesten Nach-
richten" vom 15. Nov. bringen ein kösttiches 05c
dicht zum Geburtstage des Groghcrzogs
Friedrich August von Oldenburg. Die

„Nimm ouOeiueiS SioKtS Hünden
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