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Abb. 11. Die Madonna Coneſtabile. In der Ermitage zu Petersburg.
Nach einer Photographie von Braun, Clement & Cie. in Dornach i. E. (Zu Seite 9.)

Perugino abhängig, der um dieſelbe Zeit denſelben Gegenſtand für eine Kirche
bei Perugia malte, ſo gewahren wir doch auch, wie ſehr weit ſchon der Schüler
den Meifter in bezug auf Schönheit und Lebendigkeit übertraf. Wie die Kraft
des noch nicht zwanzigjährigen Raffael ſich regte, um ſich über die Banden
der Schulmäßigkeit zu erheben, wie ſchnell er die Meiſter der Schule überflügelte,
das zu erkennen haͤben wir an dem jetzigen Aufbewahrungsort des Gemäldes
die beſte Gelegenheit: ganz in der Nähe, in dem nämlichen Zimmer, hängt
eine Darſtellung desſelben Gegenſtandes von Pinturicchio; bei dem Vergleich
fallen Raffaels in ſeiner perſönlichen Eigenart begründete Vorzüge gar deutlich
in die Augen, troß der Kberlegenheit, die Pinturicchio, der aus den Schul-
überlieferungen heraus zu einer ihm perſönlich eigenen vornehmen Pracht der
Farbe gelangte, als Farbenkünſtler ſich bewahrt. Als Altargemälde hatte das
Krönungsbild auch eine „Predella“, eine mit kleineren Bildern geſchmückte Staffel,
durch die es über den Altartiſch emporgehoben wurde. Von dem Hauptbild ge-
trennt, befindet ſich dieſe Predella gleichfalls in der Vatikaniſchen Sammlung.
Die Verkündigung, die Anbetung der drei Weiſen und die Darſtellung im Tempel
 
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