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Abb. 21. Bildnisſkizze, mit Silberſtift auf getöntem Papier gezeichnet.
Im Muſeum zu Lille. (Zu Seite 20.)

fältig gezeichneten Studien zu zwei Köpfen und zwei Händen von Heiligen auf
dem Freskobild von S. Severo; in einer Ecke aber iſt mit flüchtigen Strichen
aus dem Gedächtnis eine Gruppe aus Leonardos Reiterſchlacht hingeworfen, deren
Karton gerade im Jahre 1505 vollendet worden war und die durch ihre nie ge-
ſehene Lebendigkeit alle Welt in Begeiſterung verſetzte.

Ferner malte Raffael zu Perugia in demſelben Jahre ein Altarwerk für das
Nonnenkloſter S. Antonio. Vielleicht waren die Entwürfe hierzu ſchon früher.
feſtgelegt; ſo würde es ſich am leichteſten erklären, daß in dieſer Arbeit die
umbriſchen Schulüberlieferungen noch mit den neuen Florentiner Eindrücken
ſtreiten. Das Werk ſetzte ſich aus einer viereckigen Mitteltafel, einer halbrunden
Bekrönung darüber und einer in drei größere und zwei kleinere Felder eingeteilten
Predella zuſammen. Auf der Mitteltafel iſt Maria mit dem Jeſuskind thronend
dargeſtellt; auf den Stufen des Thrones naht Johannes der Täufer, auch als
Kind gebildet, dem ihn ſegnenden Jeſus, der ein Röckchen mit dem Ordensabzeichen
des heiligen Antonius von Padua trägt; an der rechten Seite des Thrones ſtehen
der Apoſtel Petrus und die heilige Katharina, an der linken der Apoſtel Paulus
und die heilige Roſalia. Im Bogenfeld oben erſcheint der ſegnende Gott-Vater
zwiſchen anbetenden Engeln Abb. 25). Die Predellenbildchen zeigen das Gebet
am Ölberg, die Kreuztragung, die Beweinung des Leichnams Ehriſti, dazwiſchen
die Einzelfiguren der Heiligen Franz von Affiſi und Antonius von Padua. In
dieſem Zuſammenhange befteht das Werk ſchon lange nicht mehr. Es hat ſeinen
Platz in der Kirche früh verlaſſen müſſen, infolge der verlockenden hohen Be-
wertung der Werke Raffaels, — wie denn überhaupt kein Altargemälde Naffaels
an geweihter Stelle verblieben iſt. Die „Madonna von S. Antonio“ hat ein
 
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