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Abb. 20. Bildnisſtizze. Federzeichnung. Im Louvre.
(Zu Seite 20.)

ſchaft des jungen Meiſters nicht unbeſtritten; aber ſie bleibt, wenigſtens bei dem
letzteren, ſehr wahrſcheinlich.

Im Jahre 1505 finden wir Raffael wieder in Perugia beſchäftigt. In
einer Kapelle des Kamaldulenſerkloſters S. Severo malte er ſein erſtes Freskobild.
Der gegebene Raum war ein Spitzbogenfeld, die geſtellte Aufgabe eine Darſtellung
der heiligen Dreifaltigkeit und mehrerer Heiligen des Ordens. Leider iſt das
Gemälde ſehr beſchädigt — die Figur Gott-Vaters iſt ganz verſchwunden — und
ſchlimmer noch als durch den Einfluß der Zeit und der Feuchtigkeit durch eine
neuzeitliche Übermalung mißhandelt. Doch läßt es immer noch die herrliche Er-
findung Raffaels erkennen und bewundern. Deutlich ſpiegeln ſich in dem Bilde
die mächtigen Eindrücke wider, die Raffael durch den Anblick der Werke der
großen alten Florentiner Meiſter, zugleich aber auch durch die Schöpfungen ſeines
Freundes Bartolommeo empfangen hatte; weder den großartigen Zug der Linien
in der feierlichen Anordnung der Heiligen, die im Halbkreis zu den Seiten des
Erlöſers auf den Wolken thronen, noch die künſtleriſche Freiheit und Lebensfülle
in jeder einzelnen Geſtalt hatte er in Peruginos Schule gelernt. Aber alle jene
Einwirkungen von außen hat der jugendliche Meiſter mit eigener ſchöpferiſcher
Kraft verarbeitet; man ahnt in dem Werke ſchon den künftigen unübertroffenen
Meiſter der Monumentalmalerei. Wie lebhaft ſich Raffaels Geiſt damals mit
dem in Florenz Geſehenen beſchäftigte, verrät uns unter anderem ein Studienblatt.
(Abb. 249, das im Muſeum zu Orford aufbewahrt wird. Es enthält die ſorg-
 
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