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lebendige Vorſtellung von der Macht der Töne bei den Zeitgenoſſen zu erwecken;
der göttliche Muſiker durfte kein anderes Inſtrument ſpielen als die Geige. Der
„Parnaß“ ſollte ja kein archäologiſches Bild ſein, ſondern den Empfindungen und
Gedanken der Zeit unmittelbaren Ausdruck verleihen; wie kalt würde die Leier,
von der kein Menſch weiß, wie ſie geklungen hat, ſich ausnehmen an Stelle der
Geige, bei deren Anblick doch jeder an wirkliche Muſik denkt, beſonders wenn
ein ſolches Antlitz, wie das des geigenden Gottes, der Vorſtellung zu Hilfe
kommt! Um Apollo ſcharen ſich die Muſen. Mit ihnen haben auf dem Gipfel
des Parnaß die großen Dichterfürſten Platz gefunden: Homer, der gottbegeiftert
die lichtloſen Augen exhebt und einem Jüngling ſeine Geſänge diktiert, Virgil
und, dieſem folgend, Dante, den Raffael außerdem auch unter den Theologen

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