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Venedig, hauptſächlich mit dem Nachſtechen Dürerſcher Arbeiten beſchäftigte, bald
aber auch in die Dienſte Raffaels trat. Denn Raffael, von dem erzählt wird, daß
er ſeine Werkſtatt mit Blättern Dürers ausgeſchmückt habe, trug Verlangen, auch
ſeine eigenen Schöpfungen in dieſer Weiſe vervielfältigt zu ſehen. Er zog ſich
den Bologneſer Kupferſtecher zu dieſem Zwecke heran und trug ſo durch die Schön-
heit ſeiner Zeichnungen mittelbar zur Vervollkommnung der italieniſchen Kupfer-
ſtecherkunſt bei. Dem Stichel Marcantonios verdanken wir die Kenntnis mancher
Kompoſitionen Raffaels, die entweder gar nicht oder in veränderter Geſtalt zur
Ausführung in Gemälden gekommen ſind. Zu den erſten Blättern, die dieſer
Meiſter nach Raffael ſtach, gehören der „Tod der Lucretia“ und der „Bethle-
hemitiſche Kindermord“ (Abb. 83). Sie ſind gleichzeitig mit Wiedergaben von
 
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