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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1852 (Nr. 84-94)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1512#0046
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b«», ob Fraskreich »oi» seiara Lastrrüche» Lbftaud geaomwen, oder ob
der Siath dei Gesavdte» praktisch gewese» uad der französtsche Refideat
verstaaden hat.

Lm l6. September 1803 tratea die „zum kölaischen LuSglei-
chongS-Geschäft bevollmächtigten Herrea C ommi ssari e n"
»oa Hesseu-Darmstadt, Acemderg, Naffau-Nfiagen unL Wied-Rnnkel in
Darmstadt zusammen uad zogea zur Lare des Goldes und Silbers den
dortigen fürstlichen Münzmeister Fehr, zur LbschaHung der Edelsteine
uad Perlen aber dea Schutzjuden und geschworenen Larator Abraham
Neustädter alS Sachverständige zu. Man mnßte damit anfangen — so
heißt es im Protoeoll—,da die Fa?on der goldenen und silber-
aen Ge rät h schaften gar nichtin Äuschlag kommen ko »nte.
Lie Steine und Perlen auSzubrechea, und «s fand pch hierauf:
a. an Gold:

1) die drei Kroaea der heillgea brei Aönige. an Sewicht 54vVs Kron

feiaek Ducatengold, die Kron zu 4 Kl. 36 Kr.

2) das goldene Medaillon..2üVs ,,

Gehalt uad Preis wie Rr. 1.

3) der Eter» «ach Abzug der EmaiLe.21 „

tgkarätig, die Kron » 3Vr Fl.

4) die Fassung de« großen Lopasen.12V, „

Gehalt und Preis wie Rr. 1.

5) die große Slementinisch« Monstranz.. 63vVz ,,

k. an Silber:

1) die Aigrette, vergoldet

2) der Ring zur Moustraaz

Summa . 1225V« Kro».

S'/« Loth.

7V» „

e. aa Edelsteinen «ad Perlea:

Suauna . 12V4 Loth.

1)

1S Stück Brillantcn — 5 Karat.


8l.

2)

8 dergleichen, etwaS schlechter, — 4 Karat .

- „

120


3)

35 dergleiche» kleinere — 2>/« Karat - - -

. ,,

67 V-

,,

4)

52 Stück Rosetten — 20 Karat .....


500


5)

176 ,. „ --- 16 Karrt.


264


6)

51 Lafelsteine --- 5',, Karat.


6vV,


7)

70 Stück schvttische Perlen ......


25


Gumma l4Kron.

Summa 1287 Fl.

Der große orieatalische LopaS «urde vo« Larator für uuecht gehal-
te» uud nicht abgeschätzt.

Folgendea Lages wurde daS Geschäft fortgesetzt und gefundea:

». aa Gold:

1) ein goldeneS Kreuz.1 Kroa

2) ein Gefäß für da» h. Oel, dem Seminarium gehörig, von

Bernsteiu, iu Gold gefaßt; die Eiafassung wog - . . 13 „

beideS 18 kar. Gold » 3V,
b. an Silber:

1) 7 drcieckige antike Leuchter

2) 4 runde dergleicheu - -

3) 3 grvße derqleichen - .

4) ein großes Erucifir - .

5) das Silber von 6 Lafelu, theils vcrgolde

theils weiß.

6) die große Kirchenlampe.

7) eiue Anzahl kleiner Schüffela, Herze rc.

8) ein Gürtel , -.

9) cilf Schaumünzcn vom Seminar . .

10) ein kleiaer Becher, vergoldet, desgleichsn

11) eiu vcrgoldeter Kelch desgleichen - .

12) ein Cruci'fix desgleicheu.

Summa .

Lm 3. Vcrober wurden »och untersacht:

1) 22 Leuchter verschiedener Größe. . .

2) zwei Reliquiarien.

3) fünf Leller verschicdener Größe. . .

4) ein Rauchfaß nebst Schiffch-n . . .

5) der Name Jesus mit dem Nimbus - .

6) ein desglerchen vo» getriebenem Silber

7) das Silber von drei Lltartafeln . .

8) verschiedenks Wschgeräthe ....

S) eine vergoldete Monstranz ....

Summa -

Hierauf begauu daS Einschmelzen in der für
stadt. Lm 5. October 1863 gewann man an Gvld
am 7. October au Silber.
am 8. Oetober deßgleichea
uud an vergoldetem Silder

DaS letztore kaufte der Jude Lbraham Neustädter um

767 Fl. 31 Kr.

D:e Diamanten und Perlen rrstand der Juwelier

Sintzhcim zu Frankfurt für.

Das übrige Silber »>> 182 Mark 14V, Loth Fein-
gehalt nahm das Hofmarschall-Lmt an fich zu . .

Die Goldbarre mit 14 Mark 2 Loth 6 Grän Fein-
ehalt wurd« dem L. Reustädter überlaffen zu . .

nd zwei Perlen z«.

dlich wnrde nvch Leinen veraußert für . . . .

Der ganze Erlö'z belicf fich daher auf


21 Mark



Loth


12

,,

2




20

,,

5

,,


20

,,

13


*),





.

21

,,

sVr



48

,,

3



-

4

,,

8






,,

s



.

2

,,

6

,,

.





13V«



.

2

,,





12



1




161 Mark

3»/« L-th.


46

Mark

I4t/r

80 th

.

1



8V«


.

5



5-/«


.

4

,,

4



.

3

,,

3


.

3

,,

7



.

4

,,

7



18



2Vr




12

,,

7

,,

166 Mark
stlicheu Münze
18 Mark
162 „
129 „

32

IVVr Loth.
zu Darm-
3Vg Loth
1
14

3V« „

1436 „ —

4435

5126

2

23S

48

24

48

^ - ... 12661 Fl. 31 Kr.

? waren nun voch ubr,g: der große Topas, 23 geschnittene «nd 186
Nge Sterne, „thells unecht, theils von zweifelhaftem Wertb", wie
sich anSdruckte. Diese find einem Engländer sür 106 Ducateu über-
n worbe».

. Rach dem Funrberichte waren die Lafel» vvn gcttkLenem Gold-
dblech. S. 0.

Wo daS Geld am Sud« gebliebea, kann a»S gleichgültig seiu. Mit
dem letzten Lcte aber waren die ehemaligea Domschätze, so weit fi« ein-
gefchmolzen werden kounteu, vernichtet, alS ob fie niemalS dagewrse»
wären *).

Eia Lheil der geflüchteten Gegenstände ist noch übrig und erhalten:
die werthvolle Dsm-Bibliothek «nd daS Lrchiv- BeideS befindet sich in
Darmstadt und, wie behauptet wird, iu der großherzoglicheu Bibliothek.
Ueber die RLckgabe schwebt schon von der Zeit deS Erzbischofs Ferdiuand
Lugust her ein Proceß, der aber, wie es scheint, sährlich uicht um eiuen
Zoll vorrückt.

Möchte dieser Rest dcs rechtmäßige» EigenthumS der köluer Domkirche
ihr doch bald zurückgegebeu wcrden!

*) Es muß hier erisnert werdeu, daß ein sehr bedeutender Lheil dt»
geflüchteten Schatze wreder nach Köl» an ihre alte Bestimmung zu-
rückgekommen ist, wie der kostbare Kasten der Relrquieu der hh.
drei Könige, die Lnmba des h. Engelbertus, die kostbare Monstranz,
die Elementinischen Paramente und vieles Andere. Wir bedauern,
daß der geschätzte Herr Berfasser dieser Lbhandlung keine Notizen
über die Art und Weise dieser Wkedererlanguug beiAefügt hat. Rach
einer mündlichen Mittheilung hat der oben erwaHnte Scholaster
Molinari diese Rückgabe durch die französische Regreruug zu ve»
aulaffen gewußk. Lnm. d. Red.

Kunst«A«zeige.

Der Dom su Köln

m seiner zukünftigeu Dollenduug,

»ach dem ergänzte» Bauplane

deS DombaumeisterS, Regierungs- und Bau-RatheS

Grnst Ariedrich Awirner.

PreiS: 3 Lhaler; auf chiuesische» Papier: t Lhaler.

Uuter alleu bis jetzt erschieneuen^ größeren uud kleineren Lbbildunge»
deS Kölner DomeS ist dieS unstreitig die gelungenste, authentische Dar-
stelluug deS herrlichsten LempelS chnstlicher Lndacht, in «elchem die re«
ligiöse und nationale Kunst ihreu gemeinsame» höchste» Lriumph feieru.

Su beziehen durch alle Buch- «nd Kunsthandlunge» deS Ju- und LuS-
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Domhof Rr. 13—,

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Domb«rn-A«gelegenheiten.

Um den Besucher» d«S Domes jederzeit Gelegenheit zn bieten, Bei-
träge für den Fortbau deSselben abzugeben, stnd iu dem Langhanse deS
Domes fünf Opferstöcke mit der Lufschrift:

Zirm Fortbaue des Domes

angebracht worden, deren Jnhalt in die Dombau-Casse fiießt.

Indem wir dem Pnblicum hiervon Kenutniß j« geben unS beehre»,
ersuchen wir «nsere verehrliche» Mitbürger, die etwa in ihrer Beglei-
tung den Dom besichtigenden Fremden auf diese Opferstöcke aufmerksam
zu machen und hiedurch behülflich zu sein, von der durch den Lublick
deS Domes erweckten Lheilnahme reichliche Früchte z« ärnten.

Der Berwaltung s-Ausschuß
deS Central-Dvmbau-BereinS.

Berantwortlicher HecauSgebrr: I. I. RelleS in Köln.
Svmmisfioas-Berlag deS VerlegerS der Köln.Ztg.: Jos. DuMont iu Köln.
Druck von M. DuMont-Schauberg in Köla.'
 
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