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Koepplin, Dieter; Falk, Tilman; Cranach, Lucas [Ill.]
Lukas Cranach: Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik ; Ausstellung im Kunstmuseum Basel 15. Juni bis 8. September 1974 (Band 2) — Basel, Stuttgart, 1976

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https://doi.org/10.11588/diglit.10454#0298
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724

IX. KATALOG

Amberger als Bildnismaler, in: Pantheon. IX. 1932. 1, S. 178, 182. - N. Lieb, Die Fugger und die
Kunst im Zeitalter der hohen Renaissance. München 1958. S. 88. 376f. (dort weitere Lit).

Das Gegenstück, das von Chr. Amberger gemalte Bildnis des Matthäus Schwartz, seit 1516
Buchhalter und Leiter der zentralen Korrespondenz im Bankhaus Fugger in Augsburg, befindet
sich in der Sammlung Thyssen-Bornemisza in Lugano-Castagnola (Kat. 1937, Nr. 5. Taf. 44;
beide Teile des Diptychons sind abgebildet in: Pantheon, XIII, 1934, 1. S. 125). 1538 hatte
M. Schwarz Barbara Mangolt geheiratet. 1541 wurde er geadelt. Er wollte zunächst Künstler
werden und pflegte später wenigstens seine «Kleider aufzuzeichnen» in einer Art von Kostüm-
biographie (Lieb). Zur Bedeutung der astrologischen «Nativität» vgl. S. 268. mit Anm. 37.

Ambergers Porträtstil fusst im Gegensatz zu demjenigen Cranachs und gleich demjenigen
Barthel Behams (A. L. Mayer, in: Pantheon, XI, 1933. 1, S. 1-6) oder Georg Pencz' (M. Lieb-
mann, in: Pantheon. XXIII. 1965, S. 156-162) bereits entschieden auf der italienischen Hochre-
naissance. Die lässige Position der Rechten auf dem Schmuckkästchen lässt ein wenig an das
manieristische Raffinement der Nr. 591 denken.

657 Jakob Seisenegger(1505 1567)
Bildnis einer Frau

Um 1550. Auf Eichenholz. 59.6 X 44.7 cm.
Kreuzlingen. Sammlung Heinz Kisters.

Meisterwerke aus baden-württembergischem Privatbesitz. Kat. Stuttgart 1958, Nr. 189, Abb. 26. -
K. Löcher, Jakob Seisenegger, München/Berlin 1962, S. 53, 92, Nr. 59. Abb. 41. - Sammlung
Heinz Kisters, Altdeutsche und niederländische Gemälde. Kat. Nürnberg 1963. Nr. 53. Taf. 71.

Angeblich Philippine Welser darstellend: «In ihrer rechten, allein sichtbaren Hand hält Philip-
pine Maiglöckchenblätter und Eichenlaub, Zeichen der Liebe und Beharrlichkeit. Sie sollen auf
ihr heimliches Verlöbnis mit dem Erzherzog Ferdinand anspielen» (Löcher; Bekanntschaft
1547/48 in Augsburg, heimliche Eheschliessung erst 1557). Liebe und Beharrlichkeit könnte aber
auch eine andere Frau versprechen. Die Bildniszüge der Philippine Welser (1527-1580) auf der
Grabplastik des Alexander Collin (Colin) in Innsbruck (E. Egg. Die Hofkirche in Innsbruck,
Innsbruck 1974. Abb. S. 222) oder auf einem (freilich nicht sicher beglaubigten) Porträtgemälde
auf der Veste Coburg passen nicht zu dem von Seisenegger gemalten Bildnis (vgl. die Bemerkun-
gen bei Nr. 591).

658 Süddeutsch, Anfang des 16. Jahrhunderts
Hobelspankette

Kupfer, feuervergoldet. Umfang: 80 cm.
München, Bayerisches Nationalmuseum (R. 82.73).

E. Bassermann-Jordan. Der Schmuck. Leipzig 1909. S. 108, Abb. 117. - E. Steingräber, Alter
Schmuck, München 1956. Abb. 156.

Gleiche Ketten tragen auf Bildern Cranachs von 1509 der junge Johann Friedrich (Nr. 597,
Farbtafel 8) und Herzog Johann als Zebedäus auf dem rechten Flügel des Annen-Altars (FR. 18:
Detailabb. in: Pantheon, XXXII, 1974, S. 30, dazu Anm. 18).
 
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