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Koldewey, Robert
Die Tempel von Babylon und Borsippa: nach den Ausgrabungen durch die Deutsche Orient-Gesellschaft — Leipzig, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.4122#0031
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Die Tempel von Babylon und Borsippa.

Die Maße. Bei der allgemein gut durchgeführten Rechtwinkligkeit des Grundrisses könnte
man erwarten, daß hier in den Abmessungen ein bestimmtes Grundmaß sich geltend mache.
Es sind aber auch hier die Wände im Laufe der Zeit derart auseinandergewichen und ver-
zogen, die Mauern gespalten und die Oberflächen korrodiert, daß sich wirklich genaue Maße
schwer nehmen lassen. Dazu kommt, daß in diesen Zeiten der Architektur das Gefühl für
genaues Maßeinhalten oder für unseren modernen Begriff der Symmetrie wenig ausgebildet
war. Mauerdicken, Vorsprünge und Pfeilerbreiten kommen naturgemäß im Ziegelmaß aus,
wobei der Ziegel zu 33 cm, die Stoßfuge mit 1 cm zu rechnen ist. Bei den Raumabmes-
sungen scheint es hier und da, als wenn die zu diesem Ziegel- oder Fußmaß gehörige Elle
von rund 0,50 m maßgebend gewesen sei. Schon das bleibt aber ungewiß, ob einer solchen
Elle das Ziegelmaß allein zugrunde liegt, oder ob die Fuge mitgerechnet ist. Ersteres würde
eine Elle von 0,495 m, letzteres eine solche von 0,506 m ergeben.
 
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