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Koldewey, Robert
Die Tempel von Babylon und Borsippa: nach den Ausgrabungen durch die Deutsche Orient-Gesellschaft — Leipzig, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.4122#0056
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Esagila, der Tempel des Marduk.

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Onyxscheiben oder Onyxzepter
ausgestattet war. So mag uns
der Fund jedenfalls in seiner Ge-
samtheit einen, wenn auch un-
sicheren Begriff von den Schätzen
geben, die ein Tempel von der
Bedeutung dieses Esagila einst
barg.

Der westlichste Teil dieser
Fundstelle war stark mit par-
thischen Särgen durchsetzt: un-
glasiertenTrogsarkophagen oder
Holzsärgen mit Ziegelpackung
umhüllt und mit antiken Ziegeln
abgedeckt. Sie enthielten an Bei-
gaben die üblichen Gefäße und
manchmal eine große Menge von
Hohlterrakotten, nackte stehende

Abb. 85:

Knochenschnitzereien aus einem Grabe

am Amran. % d. nat. Gr.

Abb. 84:
Hohlterracotta aus einem parthischen
Grabe am Amran. 1/2 d. nat. Gr.

oder liegende Frauengestalten (Abb. 84) und aus Knochen flach
geschnitzte, ebenfalls unbekleidete Frauendarstellungen (Abb. 85).
Die Grabung ist am 27. März 1900 begonnen. Am 28. April
wurde das Perlenlager entdeckt. Am 26. Juni zeigten sich die
dicken Mauern eines großen Gebäudes. Am 5. Juli ist der oberste Fußboden erreicht. Am
20. Oktober kommt der Thronabdruck auf dem Postament heraus. Am 20. November werden
die Esagila-Stempel Asarhaddons und Sardanapals gefunden, und am 29. November wird die
Grabungf eingestellt.

Koldewey, Tempel von Babylon.
 
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