Eschau.
55
ESCHAU (Hascovia 8. Jh., Eschowe 1261, TrouilL, II 722).
(10 Kilom. s. v. Strassburg, Kreis Erstem, Kanton Geispolsheim.)
Kirche.
Güeeber, Gongrka arclicol., 1860, 73. — Schweigikeuser et Gol-
bery, II 40. — Sfach, Kotice sur l'cglise d'Eschau, 1840. —
Stuaub, Bull., II 330. P. V. — Matuszinsky, Bull., IP ser.,
V 10. P. V. 46. M. V 74. P. V.
Ehemals Stiftskirche des Frauenklosters; sehr einfache auf zwölf
viereckigen Pfeilern ruhende romanische Basilika in Kreuzform. Apsis
halbkreisförmig; an ihrer Aussenseite we-
nig vorspringende Halbsäulen mit rohen
Würfelcapitellen und einfachem Rundbo-
genfries. Die beiden Kreuzarme weit aus-
ladend, geradlinig geschlossen, ohne alles
Ornament, wie überhaupt der ganze Bau
durchaus schmucklos ist (Fig. 42 u. 43).
Hier und da zeigen die Steine jene den
ältesten elsässischen Bauten charakte-
ristischen unregelmässig eingehauenen
Streifen.
Im Innern:
Steinsarkophag aus dem 14. Jh.(?)
mit Deckel in der Form eines Daches.
Die beiden Langseiten haben je sieben
kleeblattförmige Blenden, in denen sich
Beste alter Malereien erkennen lassen.
Die Tradition macht aus diesem, im
30j. Krieg durch die Schweden angeblich
aufgebrochenen Sarkophag den Sarg der
heil. Sophia, welchen B. Remigius aus
Rom gebracht haben soll:
^Remigius. Dirre stifte das Kloster zu Eschowe notz gotz gebürte
803 jor, und für gein Rome und brohte saut Süthen und vil ander
heiltum in das Closter.' (Kcexigshofen, S. G42, Ed. Hegel; vgl. eb.
747.)
Das Testament des B. Remigius vom J. 778 erzählt: P. Ha-
drian habe ihm die Gebeine der Heiligen übergelten: quam Domnus
Adrianus papa pontifex summus mihi dedit ad serviendum et ego ipse
ab urbe Roma in haue regionem super humer os meos cum ministris
meis cum magno decore iranstuli (Grandidier, Hist. de VEglise
de Fr., II, n° 73). Die Echtheit der Urkunde ist alter mehr als zwei-
felhaft (Rettberg, Kg. Beutsehl, II 70. 88). Die Notitia funda-
tionis abbatise Aschoviensis und das Strassburger Brevier
nennen auch die drei Töchter der h. Sophia : Fides, Spes und Cha-
l-'ig. 33. Dorlisheim. Schiffspfeiler.
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ESCHAU (Hascovia 8. Jh., Eschowe 1261, TrouilL, II 722).
(10 Kilom. s. v. Strassburg, Kreis Erstem, Kanton Geispolsheim.)
Kirche.
Güeeber, Gongrka arclicol., 1860, 73. — Schweigikeuser et Gol-
bery, II 40. — Sfach, Kotice sur l'cglise d'Eschau, 1840. —
Stuaub, Bull., II 330. P. V. — Matuszinsky, Bull., IP ser.,
V 10. P. V. 46. M. V 74. P. V.
Ehemals Stiftskirche des Frauenklosters; sehr einfache auf zwölf
viereckigen Pfeilern ruhende romanische Basilika in Kreuzform. Apsis
halbkreisförmig; an ihrer Aussenseite we-
nig vorspringende Halbsäulen mit rohen
Würfelcapitellen und einfachem Rundbo-
genfries. Die beiden Kreuzarme weit aus-
ladend, geradlinig geschlossen, ohne alles
Ornament, wie überhaupt der ganze Bau
durchaus schmucklos ist (Fig. 42 u. 43).
Hier und da zeigen die Steine jene den
ältesten elsässischen Bauten charakte-
ristischen unregelmässig eingehauenen
Streifen.
Im Innern:
Steinsarkophag aus dem 14. Jh.(?)
mit Deckel in der Form eines Daches.
Die beiden Langseiten haben je sieben
kleeblattförmige Blenden, in denen sich
Beste alter Malereien erkennen lassen.
Die Tradition macht aus diesem, im
30j. Krieg durch die Schweden angeblich
aufgebrochenen Sarkophag den Sarg der
heil. Sophia, welchen B. Remigius aus
Rom gebracht haben soll:
^Remigius. Dirre stifte das Kloster zu Eschowe notz gotz gebürte
803 jor, und für gein Rome und brohte saut Süthen und vil ander
heiltum in das Closter.' (Kcexigshofen, S. G42, Ed. Hegel; vgl. eb.
747.)
Das Testament des B. Remigius vom J. 778 erzählt: P. Ha-
drian habe ihm die Gebeine der Heiligen übergelten: quam Domnus
Adrianus papa pontifex summus mihi dedit ad serviendum et ego ipse
ab urbe Roma in haue regionem super humer os meos cum ministris
meis cum magno decore iranstuli (Grandidier, Hist. de VEglise
de Fr., II, n° 73). Die Echtheit der Urkunde ist alter mehr als zwei-
felhaft (Rettberg, Kg. Beutsehl, II 70. 88). Die Notitia funda-
tionis abbatise Aschoviensis und das Strassburger Brevier
nennen auch die drei Töchter der h. Sophia : Fides, Spes und Cha-
l-'ig. 33. Dorlisheim. Schiffspfeiler.