II. Der neuentdeckte karolingische Gemäldezyklus.
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Wandflächen zutage tretenden Gemäldefries gehöre und ihn nach unten ab-
schließe, bis wir darauf aufmerksam wurden, daß die Putzfläche, auf der die
Gemäldeserie angebracht war, über den größeren Mäander hinweglief. Von dem
SED SATANAS NON
Bild 19. Mäander in Goldbach,
kleineren Mäander wird weiter unten noch die Rede sein. Welche Bedeutung
kommt nun dem großen Mäander, der bei Herstellung der Gemälde an den
oberen Wandflächen überputzt wurde, zur Er kann nur den oberen Abschluß
eines Gemäldezyklus gebil-
det haben, der die Mauer-
flächen des ursprünglichen
Baues schmückte. Da wir
aber hier nur unzusammen-
hängende Farbspuren ent-
deckten , hielten wir uns
zunächst an den oberen
Zyklus und fanden an der
Süd w and:
a) Die Heilung des Aussätzigen (Mt 8, 1—4; Mk 1, 40 41;
Lk 5, 12 —14) (Tafel I). Den Hintergrund bildet hier wie in den übrigen
Szenen eine Halle, deren Architrav von einfachen Pfosten getragen wird.
Von Pfosten zu Pfosten ziehen sich girlandenartig zusammengerollte Tücher.
Genau dieselbe Dekoration kehrt in St Georg auf der Reichenau wieder (Tafel
I—III VII VIII X bei Kraus, Wandgemälde der St Georgskirche); in Gold-
bach fehlen jedoch die reichen architektonischen Umrahmungen und blau-grünen
Streifenhintergründe. Rechts naht sich in demütig gebückter Haltung der Kranke
mit bittend ausgestreckten Händen. Sein Leib ist aufgedunsen, ganz rot, mit
Künstle, Kunst des Klosters Reichenau. °
Bild 20. Mäander in Goldbach.
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Wandflächen zutage tretenden Gemäldefries gehöre und ihn nach unten ab-
schließe, bis wir darauf aufmerksam wurden, daß die Putzfläche, auf der die
Gemäldeserie angebracht war, über den größeren Mäander hinweglief. Von dem
SED SATANAS NON
Bild 19. Mäander in Goldbach,
kleineren Mäander wird weiter unten noch die Rede sein. Welche Bedeutung
kommt nun dem großen Mäander, der bei Herstellung der Gemälde an den
oberen Wandflächen überputzt wurde, zur Er kann nur den oberen Abschluß
eines Gemäldezyklus gebil-
det haben, der die Mauer-
flächen des ursprünglichen
Baues schmückte. Da wir
aber hier nur unzusammen-
hängende Farbspuren ent-
deckten , hielten wir uns
zunächst an den oberen
Zyklus und fanden an der
Süd w and:
a) Die Heilung des Aussätzigen (Mt 8, 1—4; Mk 1, 40 41;
Lk 5, 12 —14) (Tafel I). Den Hintergrund bildet hier wie in den übrigen
Szenen eine Halle, deren Architrav von einfachen Pfosten getragen wird.
Von Pfosten zu Pfosten ziehen sich girlandenartig zusammengerollte Tücher.
Genau dieselbe Dekoration kehrt in St Georg auf der Reichenau wieder (Tafel
I—III VII VIII X bei Kraus, Wandgemälde der St Georgskirche); in Gold-
bach fehlen jedoch die reichen architektonischen Umrahmungen und blau-grünen
Streifenhintergründe. Rechts naht sich in demütig gebückter Haltung der Kranke
mit bittend ausgestreckten Händen. Sein Leib ist aufgedunsen, ganz rot, mit
Künstle, Kunst des Klosters Reichenau. °
Bild 20. Mäander in Goldbach.