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Von den älter» Kupferstechern, besonders von dem
wichtigen, wenig vorkommenden Meister (j "66,
9Ir. 3f>, Maria mit dem Kind, unter einem Thronhim-
mel von sechs Engeln angebetet, ein von Bartsch nicht
gekanntes Blatt, 5 Zoll hoch, 150 Thlr. — Nr. 57,
Christus auf dem Thron, Bartsch Nr. 83, 100 Thlr.—
Nr. 58, St. Andreas, auch ein von Bartsch nicht gekann-
res Blatt, 81 Thlr. — Nr. 39, der Ritter und die
Dame, 61 Thlr. — Nr. 40, der gvthische Buchstabe t,
64 Thlr. — Nr. 41, der Buchstabe t, 36 Thlr. — Nr. 42,
Verzierung von Blätterwerk, 36 Thlr.

Andere jenem Meister zngeschriebene Blätter, be-
sonders Spielkarten enthaltend, Nr. 43 — 56, von 10
Thaler an, die Mehrzahl bis 20 Thlr.

Gleichen Anklang fanden einige andere Vormeister
und nähere Zeitgenossen des Mart. Schöngauer, als
Franz von Bocholt, Nr. 61, die Apostel, 280 Thlr.—
Nr. 62, Johannes der Täufer, erster Druck vor den
Strahlen um das Haupt, 52 Thlr. — Nr. 64, die
Meister W, früher für Jacob Walch angenommen, der
heil. Petrus, Bartsch Nr. 1, ein ausgezeichnetes Blätt-
chen, 211 Thlr. — Nr. 65, der Meister mit dem We-
berschützen, aus Zwoll; die Gefangennehmung Jesu,
20 Thaler. — Nr. 66, Christus am Kreuz, Bartsch
Nr. 6, wurde für 76 Thaler verkauft. Hier war von
alter früherer Hand das Monogramm Martin Schön-
gauers mit Tusche eingezeichnet, wozu wahrscheinlich einen
frühern Sammler die Aehnlichkeit der technischen Be-
handlung des Martin Schöngauer vermocht hatte.
Zeichnung und Ausdruck in diesem schönen Blatt gleicht
jedoch fast mehr dem Charakter desJsr a cl van Meken.

Die Blätter des M. Schöngauer, so wie die von
Israel van Meken, zur zweiten Periode deutscher
Chalkographie gehörend, fanden alle sehr hohe und gute
Preise; von ersterem Meister die kleineren im Durchschnitt
10 — 12 Thlr. Einzelne, wie Nr. 72, die Flucht nach
Egypten, 21 Thlr. 12 gr. — Nr. 79, die große Kreuz-
tragung, 34 Thlr. 12 gr. — Nr. 80, Christus am Kreuz,
24 Thlr. — Nr. 82, 9 Blatt Apostel, 25 Thlr. 8 gr. —
Nr. 92, Christus leidend, 30 Thlr. — Von Jsr. van
Meken, Nr. 422, die Krönung der Maria, 39 Thlr.
— Nr. 125, der heil. Georg, 30 Thlr. — Nr. 135, die
singende Dame, 21 Thlr.; die übrigens kleiner Blätter
im Durchschnitt von 10 — 20 Thlr. — Ferner von dem
alten Mvnogrammist M. s., Nr. 143, der leidende Chri-
stus, 15 Thlr. — Der Meister W., gewöhnlich als W.
v. Ollmütz angenommen, Nr. 144, die Geburt Jesu,
20 Thlr. ic. — Alb. Glokendon, Nr. 152, die große
Kreuztragung, 20 Thlr. 12 gr. - Nr. 153, Tod der
Maria, 25 Thlr. 8 gr. — Der seltene Meister h mit
undeutlichem Z, als Zeitblom angegeben, Nr. 154,

Christus von Satan versucht, 70 Thlr., ein höchst merk-
würdiges und originelles Blatt. — Mais' von Landshut,
Nr. 155, ein betender Ritter, nicht im Bartsch und schö-
nes Blatt, 2iThlr. — Ebenso gut, doch im Verhältnis; we-
niger hoch, wurden die Blätter von M.Zasinger bezahlt.

Höher stiegen die Preise auf die Monogrammisteil
B.M.,' Nr. 170, Ruhe auf der Flucht, 25 Thlr. — Nr. 171,
die heilige Jungfrau mit dem Kind, nicht im Bartsch,
60 Thlr.; ferner von ebendemselben, Nr. 172^ Zeichnung
eines Sacramentenhäuschens, 25 Thlr. 8 gr.

Dürers Blätter, welche die dritte Periode deutscher
Kupferstechkuust, bilden, erreichten im Durchschnitt auch
hohe Preise, Nr. 185, die Geburt Jesu, 15 Thlr. —
Nr. 190, die kleine Passion, 16 Thlr., in vorzüglichen
Drücken 32 Thlr. - Nr. 236, Maria mit dem Kind,
16 Thlr. — Nr. 253, der heil. Hubertus, 37 Thlr. i6gr.

— Nr. 258, der heil. Hieronpmns, 20 Thlr. 12 gr. —
Nr. 289, die große Fortuna, 28 Thlr. — Nr. 282, die

Melancholie, 40 Thlr. 4 gr.

Von den Holzschnitten Dürers wurde Vieles auch
sehr hoch bezahlt, z. B. Nr. 333 , die große Passion,
16 Thlr. — Nr. 348, die Apokalypse, 23 Thlr. 20 gr.

— Nr. 354, das Leben der Maria, 24 Thlr. 25 gr.

— Nr. 405, die Ehrenpforte Marimilians, dritte und
neu besorgte Ausgabe von Bartsch, 19 Thlr. 20 gr.

H. B urg kmai er's, Cranach's und alle jener Periode
angehürigen Blätter wurden hoch bezahlt, z. B. von Er-
sterem, Nr. 465, die junge Frau, die vor dem Tod läuft,
treffliches Blatt in Helldunkel, 11 Thlr. 20 gr. — Cra-
nachs Genoveva oder der Chrysostomus, 10 Thlr. —

— Nr. 484, die Flucht nach Egypten, Holzschnitt iir
Helldunkel, 15 Thlr. — Nr. 548 n Triumphzug Carls V.,
in Schäufelins Geschmack, Holzschnitt, 19 Thlr. 23 gr.

— Von Ulrich Pilgrim, Nr. 575 eins der treffiichstetr
seltensten Blätter, Holzschnitt in Helldunkel, 60 Thlr.—
Auch die Blätter der Kleinmeister Altorfer, Veham,
Binck u. A. erreichten hohe und für Eigenthümlichkcitclr
der Drucke die höchsten Preise.

Doch ist cs unmöglich den Raum dieser Blätter mit
allen Notizen der Preise zu füllen. Da dieses allein den
wichtigsten Gegenständen gelten sollte, so sey noch erlaubt
zu lagen, daß mehrere vorzügliche Arbeite» der Meister
des i7ten Jahrhunderts, worunter die Blätter von Gcudü
nach Elzheimer, so wie die von dem vielseitigen W.
Hollar gehören und viele der malerischen geistreichen
Radirungen meist sehr hohe Preise erhielten. So wurden
von Heinr.R 00s, Nr. 1942, 7 Bl. Schafe mit 59Thlr.

— von Theod. Noos, Nr. 2034, eine heil. Familie,
kleines Blättchen, mit 18 Thlr. — von H. Melchior
Noos, Nr. 2035, ein großer Stier, das einzige Blatt deS
Meisters, mit 68Thlrn. 8gr. und von Lemke, Nr. 1971,
Hagar in der Wüste und 1972, ein Falkner zn Pferd,
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