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aus Marmor gehört hat, welches die Bildnisse einer lycischen
Gesandtschaft vereinigt zu haben scheint. Malerei bat sich
nur in einer Ecke des Grabmals erhalte», welche dem Gewichte
der Erde und der Zeit Trog geboten hat. Acht weibliche
und vier männliche Figuren, darunter die Frau und Tochter
des Familicnhanpts, sind zu sehen. Zehn davon bilden eine
Gruppe, die eine Bittschrift in Prozession zu trage» scheint.
Die beiden andern befinden sich auf der anstoßenden Wand
und stellen einen Apollonins und eine Frau von würdiger
Haltung dar.

Der sogenannte Kuustverei» der Virtuosen, welcher seine
Sitzungen im Pantheon hält, hat seine Statuten einer Re-
vision unterworfen und durch seine Vorsteher am s. Juli
dem Papst überreiche» lassen, zugleich mit einem Exemplare
des ersten Heftes der im vorigen Jahre gekrönte» Konknrrenz-
arbeitcn (Malerei: „Heimsuchung Maria;" Skulptur: „die
Schöpfung des ersten Menschen," und Architektur: „ein päpst-
licher Thron"), die er in Stichen herausgibt. Zur Konkur-
renz werden Künstler jeder Nation, aber nur katholischer
Religion zugelassen.

Museen und Sammlungen.

vom, 20. Juli. Thorwaldse» ist der Einzige unter
de» hier ansässige» Künstlern, ja überhaupt vermögenden
Männern, der durch Ankauf nach und nach eine, nur aus
Werken gleichzeitiger, meist in Rom thätiger
Künstler sinnreich zu sammc» g e sczte Gemälde-
galerie gebildet, und dadurch für Ruf und Aufmunterung
junger Talente bei Weitem mehr gctlia» hat, als ei» anderer
reicher Privatmann, ja selbst, ein Fürst zu thun vermag, da
die bloße Aufnahme eines Gemäldes in Thorwaldse» s Galerie
schon mit Recht als die bedeutendste Empfehlung des Malers
angesehen wurde. Man sieht in derselben vorzügliche Land-
schaften von Koch, Reinhardt, Dahl, dem jungen un-
garischen Maler Marco, dessen Arbeiten von Jahr zu Jahr
mehr Aufmerksamkeit erregen, G »bin re.; vortreffliche Genre-
bilder von Riedel, Lindau, Meyer. Ncrly :c., Hand-
zeichnungen von und nach Carstens, auf welche Thorwaldle»
ungemein viel Werth legt :c.

Paris, 15. August. Das Musee Lurenibourg ist nun
wieder eröffnet. Man sieht darin drei neue Werke ausgestellt,
die sich im vorjährigen Salon befanden: „den h. Lukas" von
Ziegler, „die Attaque der weißen Bären" von Eugene
Lepoitevi» und „ein junges Mädchen, welches der
Venus sein erstes Geheimnis! anvertraut." Marmorstatue von
Jouffro y.

Dresden, ». August. Die Abgüsse der Bildwerke vom
Parthenon, der sogenannten Eigin inarblcs, sind nun seit
einigen Wocbcn alle Freitage in den Vormittagsstunden dem
Publikum zugänglich. Die Anordnung des Lokals in einem
der Zwingerpavillvns ist geschmackvoll und zweckmäßig. Ritter
v. O.na»dt hat eine Erläuterung der Kunstwerke für die
Bildhauer drucken lassen. Der Besuch ist nicht sehr zahlreich,
was für die Berufene» nni so »orlbeilhafter ist.

Lopcnhagcn, is. August. Die königliche Gemäldegalerie
wird künftig dem Publikum unentgeltlich geöffnet. Sie zählt
über 1100 Gemälde von 45» Malern aller Schulen. Das
Werthvollste sind 553 Bilder der niederländischen Schule. !
Do» der standrischen zählt man 173, von der lombardischen I

62, römischen 36, neapolitanischen und spanischen 17, store»-
tinischcn 15, französischen 33, deutschen 79 und von dänischen
Meister» 3»o Gemälde. Die ganze Galerie befindet sich in
zwölf Sälen und wurde bereits von Christian IV. angelegt.

Unlängst hat man bei RoeSkilde in einem thönerne»
Gefäße 8 — 700 Münzen aus dem i iten Jabrhundert mit
Bildern und Inschriften des englischen Königs Ethelred und
Kanuts des Großen gefunden, welche vom hiesige» Münz-
kabinct gegen Erstattung des Silberwerthcs erworben wor-
den sind.

Verantwortlicher Redakteur: von Schorn.

Wichtige Nachricht für Vibliolhcllcil, Kunstsamm-
lungen »»■& Kunstliebhaber.

Kupferstich - Auktion in Wien.

Am 4. November dieses Jahrs und folgende Tage
findet in Wien die freiwillige öffentliche Versteigerung
des weiland gräflichen

C. i c 0 g n st r st' sch e 11 A n nstlrst 1> i» ets

unter der Leitung der EndeSgefertigten statt.

In demselben kommen vor:

Eine reichhaltige Sannnliiiig von Kupferstichen
aus dem ersten Jahrhundert der Knpfcrstccherkunst in
Italien und Deutschland.

Drei verschiedene Auflagen der berühmten Tarvkkartcn,
welche unter dem Namen der Karten von Mstiitognst
bekannt sind.

Eine Folge von 138 Mellen in Silber (Originalplatten),
welche mit den Byzantinischen beginnt und bis zu den
leztcn in Italien verfertigten reicht.

Der AuktionSkatalog,

welcher von Herrn Alexander Za net ti, Verfasser des
unter dem Titel: „Premier Siede de >„ Cfllcogrnphic“ (Ve-
nire iss;) erschienenen Werkes selbst angefcrligt wurde, ist
bei den Unlerzeichneten grniis und i» den vorzüglichsten
Kunsthandlungen des In- und Auslandes zu er-
halten.

Die Anbote können auf die gg„fo Lammluug, auf
oinfoliie Sektionen, auf einzelne (Mistor flisammrn
oder auch auf einzelne Nnmmerli gestellt werde».

Aufträge werde» von den Unterzeichneten zu den in
dem Kataloge bemerkten Bedingungen gern übernommen und
i pünktlich ausgeführt.

Wien, >>» August 183g.

Artarist und Eompstgnie,
am Kohlmarkt Nr. ii5i.
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