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ht x-Üsxt ficht matt Wasser, und jenseits desselben aber-
m-Lls eine einsiedlerische Wohnung. Im Vorgrunde steht
ein Neibervogel, auch im Wasser, Enten schwimmen, und
Wafferblumen heben sich darüber empor. In der 'Thürs
über der, von einem breiten Baume umschatteten Hütte,
fizt der Einsiedlerin Magd, ebenfalls das Zeichen der
Ghebern auf der Stirne, Kopf und Hände auf die hoch
in die Höhe gezogenen Knie gestüjt, sichtlich der Herrin
wartend. Das Ganze ist eine indische Idplle voll südlich
weicher Melancholie. Der über 3 Zoll breite -Rand um
das Bild selbst nur eine dunkelblaue, mit Gold gesäumte
Einfassung.

Nr. iü. — Bepnahe 12 Z.-H. y Z. Br.

Ebenfalls eine fromme Gruppe. Auf einem weißen
Boden, über dem ein kleiner Teppich, und auf diesem
ein Thierfell ausgebreitet, sitzen vier, einsamer Andacht
sich weihende Personen. Nächst an der, mit Ziegeln ge-
deckten Hütte im Hintergründe, an einen Baum gelehnt,
ein blinder Greis mit nacktem Oberleib und langein wei-
ßen Bart und Haupthaar. Mein Water erzählte mir
bep diesem Bilde: daß der Mann im frommen Wahn so
I,Mge in die Sonne gesehen, bis er erblindet sep, auch
daß die graue Farbe seines Leibes von der Asche her-
rühre, die er sich in die Haut cinzureiben pflegte. Das-
selbe sieht man bep der Mittlern Figur des Vorgrundes,
die ganz aschfarbig, mit aufgelöstem Haar, seitwärts den
Kopf neigt, und ihre Linke auf etwas Rundes stüzt, das
noch nicht fertig gemalt scheint, wie das ganze Bild die
Spuren der Nichtvollenduug trägt, — neben ihr, dem
Beschauer links, sizt ein wohl ausscbender Mann mit
weißem Bart und rother Kopfbedeckung, der eben aus
kleiner Taffe etwas zu trinken im Begriff ist, das er
aus der Flasche gegossen, die seine linke Hand noch hält.
Die Gestalt rechts hält eine Art Rosenkranz in der Rech-
ten und scheint mit den andern zu reden. Einen Flie-
genwedel und einige erst entworfene Gefäße sieht man
daneben. Hinter dem zwepten Baume hinter der Hütte
(eine Baniane mit herabhängenden wurzelähnlichen Aesten)
erblickt man einen Fluß, und aus dem jenseitigen Ufer
Gebäude am Fuße eines grün bewachsenen Hügels, sorg-
fältig ausgeführt. Auch der unten und oben mehrere
Zoll breite Rahmen deutet auf die unterbrochene Arbeit,
indem erst die Grundlinien darauf gezogen sind, und das
Bild selbst nur mit fingerbreitem gelben Streif eingefaßt
ist, den schmale Goldlinien umgeben.

Nr. 17. — 5 h Z- H-, länglich rund.

Abermals eine einsiedlerische Jungfrau mit dem Zei-
chen der Feueranbeter. Sie sizt mit herabwallendem
Haar, grün gekleidet und mit ftuergelbem Mantel, vor
der Oeffnung einer Binsenhütte, in der Form eines

Bienenkorbes, die von einem hohen Baume im Vor-
grunde beschattet, oberhalb aber mit breitblättrigen, gelb
blühenden Pflanzen bewachsen ist. — Hinter der Hütte
scheint ein dichter Wald die tiefste Einsamkeit anzudeu-
ten. Auch sie streichelt ein gezähmtes Tbier der Wüste
(hier sogar einen Löwen) mit zarter jungfräulicher Hand.
Das heilige Feuer fehlt nicht an ihrer Seite, daneben
ein Paar Gefäße und eine Flasche, die mit den purpur-
rotben Blättern einer Blume statt des Stöpsels bedeckt
scheint. Vom Baume, in dessen höchsten Aesten sich ein
kleiner grauer Vogel wiegt, hängt ein zierlicher Fliegen-
wedel aus Pfauenfedern gerade zu der Stirn der Jung-
frau herab — hinter den breiten Baumstämmen aber
lauschend, steht die Magd, die ganz untergeordnet, nicht
den Eindruck schwärmerischen Einsamkeit-Gefühles stört,
den die Hauptgestalt im höchsten Grade gibt, wie deren
ganze Haltung und der Charakter des sanft geneigten
Kopfes von der schönsten Eigenthümlichkeit, tiefsinnige
Naturanschauung ausspricht.

(Die Fortsetzung folgt.)

Berlin.

Joanni Fr. Blumonbach, Med. Prof. clc. Viro il-
lustri Germania Decori diera scmisccularem Physiophili
Germanici late gratulantur. Inest Index Numisma-
tum in viro rum de rebus medicis vcl phy-
sicis meritorum mcmoriam percussorum,
(Auct C. A, Rudolphi.) Berolini die Septcmbris XIX.
1826. 1Z1 S. 8. Dieser schätzbare Katalog ist mit der
auf Blumcnbach's Jubiläum bep Dr. Loos in Berlin ge-
prägten Denkmünze, deren Abbildung ihm voransteht, an
die Subscribenten zu derselben vertheilt worden.

Paris.

Hr. B o sio, erster Bildhauer des Königs, hat seine
schöne Statue, Heinrich iv. a ls Kind, welche bep
der lezten Ausstellung von allen Kennern bewundert wur-
de, in Bronze gießen lassen. Der König, die Dauphine
und die Herzogin von Berry haben diese Bronze bereits
gekauft, und nach ihrem Bepspiele der Großsiegelbewahrcr,
der Municipalrath von Paris, der Großkanzler derEhren-
Legion u. A. Nach dem Wunsch vieler Kunstfreunde bie-
tet nun Hr. Bosio diesen Bronzeabguß dem Publikum an,
er ist 4 Fuß hoch, ganz getreu dem im Museum befind-
lichen Marmor, und kostet 4^00 Franken. Jeder Abguß
wird drep Monate nach der Bestellung disponibel scpn.
(Monit. 17. Febr. 26.)
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