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KM^OMONIK MV

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!'an! ^Vestkeim, Oskar Kokoschka. Vas Werk Ko-
kosckkas in 135 Vlibildungon. I'. Oassiror, verliil.
Die liier vorliegende Zweite Vuklage ist gegenüber der
ersten sl9I8) im wesentlichen Ilielit verändert, soiidern Ilur
erweitert worden, indem die seitherige Produktion des Künst-
lors berücksiektigung kand uu,i speziell auk seins blntwick-
lung als Zeicliner eingegangen wurde. Vie Zahl der Wb-
hildungen wuclis auk über das Doppelte, aber Isidor ist keine
einzige larbige darunter, was dock im pallo Kokoschkas ganz
besonders wünschenswert gewesen wäre.
Die Darstellung des Verkassers, der xwoikellvs viil sehr
ilakes Vorkältnis zuni Künstler Kutte, bsscliränkt sieb in der
Hauptsache duruuk, Weltanschauung lind innere blrlobnissv
xu anal^sisren, die Ilintor den ^Vorksn stehen, während soltvi»
dis Drage aukgeworksn wird, wie, mit wvlclien kormalen Nit-
tel» das alles gestaltet i8t und oh 88 üborliuupt gestaltet ist.
Wie «eit 88 dabei gelang, Wesentliches <ler ps^cllisckon Vor-
gängu XU erlassen, mag clsr Künstler selber entsehindon, vir
vermögen jedvnlülls out Orund der Werke allein den phan-
tasiovolleii I'Iug in dis geistige Welt Kokosclikas iu sehr
vielen Dällen nicht mitzumaekon. bind unsere Lodenklioh-
keit orkölit sich angesichts einer uukgerogtvn, in Vergleichen
unel Melaphern sich übsrstürzendsil 8chrvibwvise, dis keinen
klaren bledanken gehen Hann, ohne ihn gleich in den nächsten
8ätzen init Worten, elie nicht ineltr iin Dienste elsr 8aehv
stehen, xu ühertrsihen unel xu verzerren: „Kokoschka er-
scheint in eliessn Oostaltungen. . . wie ein wildes Vier, elas
in das kriodssme Oehego cler Kunst eingobroelien ist. Din
.lach tbe Kipper, dem es tiicht daruuk ankämo, dun nächsten
lrostvn Kerl aukzuseblitzen, einer, dem zuzutrauen ist, dal!
er eilt hlutig rohes 8tück Dloisch aus eler bland schlinge"
18. 34,). Warum wurden solche 8tellen, elie sich Hauken lielZon,
in elsr zweiten Verklage nicht ausgoiuerxt? Vllerelings sei xu-
gegeden, «lall iie inanclion l allen eler W en ! - unel Metapkern-
reichtuin beinlioiten orkalZt, elie von lilaren unel sacltliclten
Worten gar nicht oeler xu hart getrolkcn würden. /o/t. /a/M
Dgicl Keitx, Lassarius von lloistvrbaclt unel elie
hilclenclc Kunst. Vvnuo l'ilssr Verlag, Augsburg.
96 8eitcn unel 42 Kakeln.
Der Verkusser untersucht elie 8eliriktvll des Lassarius, vor
allein elen Diulogus iniraeulorum auk sein Verhältnis xur
hilelenelsn Kunst, llr sielit in Laosarius einen eler heeleu-
tviielsten Vertreter seiner ZeiI, eler elie Kunstvntwieklting lies
13. .lalirliunclerts starke angeregt hat. Die 8piegelung eler
ganxen niittelalterliehen Kultur unel hvsonelvrs elie Vhvunel-
liing eler ekristliehen Ilionograpliis in literarischen unel künst-
Isrisclieii Denliniälern wird lilargolegt. Keerxe 8treiklieliter
kalken auk elie 8tslkung eler Zisterzienser xur Kunst ine all-
gerneinsn unel auk elie arclntoktoniscken Lin Ibisse von Kur-
guncl auk Ileistsrliaeli iin besonelvren, ohne dalil dadurch
Neuland vrkorsclit wird. Lei eler Versprechung eler 8vhrikten
dos Lassarius werden viele xeitgenössisclis Kunstekenlirnäkvr
herangexogcn, um elie künstlorisclie Auswirkung eler litera-
rischen kleloge naehzuweisen. Doch sinel käst alle bexishungon
so stark li^potlietiscli, elalZ sie wohl elie geistige Lirund-
stininiung veranschaulichen, ekall sie aber iin einxslnen nickt
ausreickcn, uin direkte Linklüsso kestxustellen. Vic ikono-

grapliisckvn vetrachtungen von Lkiristus, llott, Maria, eler
Menschensevle, eler 8ehutxinantekinaeloiina, cler l?istä, einiger
I leiligen, eler vngel unel Veukel usv. sinel xu leuix, uin iii
ilirer ganxen kieke erlasst xu sein unel xu sehr auk elas llhein-
lancl besekränlet, als clall sie allgemeingültig sein könnten,
vakei sprengt ekas Duell ekeii llalunsn seines kitsls, gelet
veit über elie Wirkung eles Laesarius hinaus unel vergönnt
uns einen ticken kanblick in elas Küliksn unel Denken einer
Zeit, vo xvei Kunstanseliaueingen - elie romanische unel elie
gotische - iin Kainpke liegen. Vsugecr/k
veluarel DucliS, Der Maler Dauinier. iVIbsrt Dangen
Verlag. München 1927.
Kachekeni Deluarcl kuchs in vier Doliobäuelen säintlickic llolx-
scknitte unelDitliograpkiion Dauniiers verölten tlichtkist, sclikiekkt
er elas Werk lies Künstlers mit clsin vorliogenelen Danele ah,
elas elie vielen Malereien, <lic venigen blastikvll, elie v^uarelkv
unel llainlxeiehnungen umkalZt. Das ist oline Zvsikel ein ver-
dienstvolles Unternehmen, VLNN gsvil! auch noch Nachträge
sich einstelken vcrclsn unel elie Vuthsntixität eles einen oeler
anclvrvn Werkes bestritten verclen vsrclen mag. Duclis
rsprockuxiert mehr als 500 Werke, von elsnvii er seihst eine
Wo zahl hesitxt unel elie er genau verxeiclinet. Die Dilileitung
sucht eien genialen Künstler, elen Maler unel Karikaturisten
xu charakterisieren, vas nickt ohne einige Vuskallc auk elie
übliche Kunstkistorie abgellt. Vber seit Klossovski liat siell
in Deutschland unel auch in Drankrviek niemand so in das
8tudiuni vaumisrs vsrtiokt vie Duclis, dessen Darstellung
vielleicht, veil sie nickt selten xum Widerspruch reizt, die
veiterc Ilsschäktigung mit Daurnier anregvii vird. <7r«!tk
Mödici-Druekv. Der Verlag D. vruekmanii V.-6. in
Müncllvn hat die 8aininlung von larbigen Daksimilevieel er-
gaben nach Meisterverken alter und neuer Malerei, die be-
reits etwa 300 Nummern xälilt, um einige ausgexsichnetv
illätter vvrmvlirt. Der Dreikönigsaltar - die sog. perle von
vrabant — dos Virk l.outs in München, die Madonna Loloniia
von vatkacl in llerlin, das Dresko der Madonna del 8accv
von Vndres del 8arto in 88. Vniiunziata ebvilda und das
entzückende Kinderbilduis von llenoir, uiiter sich so ver-
scliiedonv Werke, sind sie dock jedes in seiner Vrt auk das
vollendetste viedergegeben. Oie Drucke stellen einen 'kriumph
pkotomeelianisclier Veeknik dar, denn sie geben die Illusion
der Originale und sind vie keine anderen geeignet, die 8ckön-
heit der ksrbigvn Darstellung in aller vünschensverten 'treue
xu verbreiten. Die lebkakte h'arbigkcit altiliedorländiseker
Malerei virkt ebenso übsrxsugeud vie der weiche 8ckinelz
des Kolorits in Kslkaels Madonna oder wie der impressio-
nistische Darbenxauber venoirs. 8elbst die Deduktion des
l isislio voii del 8artu gibt den harmonischen Diudruck dieser
verblasseuden Malerei vortrelklicli wieder. Dank der Ver-
breitung solekvr karbiger lteproduktionen wird der blrweckung
des Kunstgenusses und Kunstverständnisses am bestell ge-
dient, xumal ilie Preise der vlätter siell in Orenxen bv-
vcgen, die auch dem Minderbemittelten die Vesvkulkung
ermöglichen. Wuck iil den höheren Klassen der 8ckulen
sollten die Medici-Vrucks Eingang linden, denn eine gute
kärbigs Koproduktion lockt eher xur Dctraelitung als sehwarx-
weibs Wiedergaben. Ararti

/ 6' L' /ik/ /V 6 § /t /i 6 LL /V / > /.

Die Auktionen vuldsckinskzl uiid Ilolkord. Don
Höhepunkt der diosjälirigsn europäischen Kunstmarktsaison
bildeten die beiden groben Versteigerungen l luldschinskv ill
lZerlin uiid Ilolkord iil Dondoii. Leide Wuktiouen gvliörteu,
was die (lttalität des dargebotonvn Materials und Zahl wie
bledeutung derlZcsuchsr und Käuker unlangt, xu deii wichtigsten
blroigllissen dos Kunstmarkts seit deni Kriege. Waren schon
in lZerlin dio interessierten Mussumskrvise, wie 8amniler und
Kunstkandel der europäischen bänder, nakoxu vollständig

vertreten, so gesellte sieb iil Vondon noch stärker der
amerikanische lntvressinitenkrvis hinzu lind drückte der
Preisbildung seinen 8tempel auk.
Die bestände der lluldschinsk^-8amniluug, durch
blödes Publikation und den pracktkatalog des Vuktions-
liauses Oassirer in Deutschland hinreichend bekannt, bedürkvn
einer kunsthistorischen Würdigung nickt mehr, bs bleibt
nur übrig, die wichtigsten preisergebnisss uiid die blrwerber
der bilder zu verzeichnen. Den Ilauptprvis crzivltv blsni-
 
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