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Kunstchronik und Kunstliteratur — 62.1928/​1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.56623#0041
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KOVISKlOklOIVIK ONO KOVISdOUKKiVI'KIl
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IY28

Ov^k ^OLSS^^VKO ^OI^OKI?

von vvvov v 1! IO! I 0 0 t.xo X o 0 I!

I Xis Oittigslsrie kewalirt seit langem ein Oild, das
I ^duroli Lsltsamlvkit der Oarstellung, duroli eigsn-
tümliolien (wsnii rmeü etwas zu snken) (diarme, duroli
leliliakte Oarlisn wolil solion manoliem tlsllsrie-
liesliolier aukgelallen ist (^lili. untknstelisnd). Osr-
gestellt ist ein junges lVlädolisn in Innrer Oigur iin
dreien sitzend. Nan sielit 8ie mit ilirem sslir gersd
aukgerioliteten Olierlcörper nur von cler Leite, jedooll
ist dir Oesiolit last in Orsiviertelprolil gerüolct. Os
cler Vugenpunlct selir liooli liegt, 80 liliolct das Näd-
olisn auk einen imaginären tiekerstslienden Ossolisuer
liorunter. 8ie läolielt iliin liall» untsrdrnolit uncl etwas
verleben zu, als ok 8ie sioli kei einem Icindliolien
8piel, dem 8ie eigentlioli solion ontwsolissn, l>eoligel>-

duroli die dis llorentinisolie Nalerei d«8 lieginnsn-
dsn 17. dalirliunderts diren eigentümliolien kunten
Oarlioliaralcter erlialten liat. Oer ldintergrund — Osls
und Wald — ist reolit dunlcel geworden, dooli sielit
msn in einem ^ussolinitt in der oberen reoliten
Oolcs, von Olättern und Osstrüpp geralimt, eine
Ltädtelsndsolialt in grsu-grünliolien Oönsn.
Oss Odd (Ow. 1,72 X 0,92 m) ist meines Wissens
stets Alessandro Vllori genannt worden. IVaoli
meinen Kotizsn, die allerdings solion längere -^sit
znrüolcliegsn, ist es auoli so signiert. Alessandro, der
Kelle des groken Vngslo Oronzino, ist der Oederioo
/uioosri von Olorenz; wie dieser in Vlittslitslisn, so
üliersoliwemmt Vllori in der Zweiten ldsllte des

tst külilte. Nan sielit auoli
den Ornnd, warum sie
läolielt. Oin nackter Kna-
ke, der suk ilirem 8olioö
stellt, lialt einen aus OI,l-
men llnd Olsttern gewun-
denen Xrsn?. ü1>er dir
Haupt, um dm dir suk das
lilonde Osar 2u drüolien,
das, mit einer kleinen
Ledlsike suk direm Kopk
xussmmengeiialten, gelöst
ülier ldüelisn und Leliultsr
lallt. Os Iisndelt sioli also
Isst um eine Oenres^sne.
Oaxu pakt sueli die sorg-
lsltige, ins Kleine gslisnds
^uskülirung: dis Oieke, mit
der das Oasr keliandslt ist,
das weide d^uolimit 8pitz.vn-
sinlassung und ksinem
Ltrsiksnmuster, sowie das
'küolisrstillelisn, das aus
dem Kürliolisn sm Ooden
in der Oeloe lsudlt. Oer
Ooolv unter dem duoli ist
rosarot, der Nsntel, der
liallilisruntsrgeglitten ülier
dir Knie lallt, solisrl klau.
Oazui liommt das Oelli-
lilond des Haares. iVIles
lcrsltigs Oolraltöne in je-
nen sntsoliiedensn Osrlisn,


Vlssssncli o Vlleri, Ngsloiiiis^l ruil KincI klorenr, pütiAalsrie

lO.Oalirliunderts ganz Oos-
Itans mit seinen grokligu-
rigen, delvorativen, meist
reolit llauen Kompositio-
nen. Hin t^pisolier Ver-
treter des lesrgslaukensn,
alcademiscli gewordenen
Lpätmanierismus, dessen
8tunds gesolilagsn l>at. Kr
stirlit lioolilietagt erst um
1607 und msolit in seiner
Lpätzeit nooli eins Wand-
lung duroli, die mit dem
allgemeinen Omsoliwung,
der gegen Onde des Lincpie-
oento ein tritt, liis zu einem
gewissen Oracle ülierein-
stimmt. Os ist dies jene
antimanieristisolis 8trü-
mung, von der liier niolit
am Olatz ist, auslülirliolier
zu reden, aul deren gemein-
same Orundlisltung in
Oom oder Oologna, Olo-
rsnz oder Vlsilsnd ioli aller
sotion melirksoli liingewie-
sen liske. Os entwielielt
sioli um diese Xsit eine
neue llenaisssnoe, sine
saoliliotiere und natnrli-
olisre Oormliildung gegen-
ül>er dem anormativen
Kunstgslülil des Vlsnieris-

Z.t. k. Iv. Leilaxe
 
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