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Kunstchronik und Kunstliteratur — 62.1928/​1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.56623#0152
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148

KIE'KLIIOOKIK MO KM8OOIOOOX'I'OO


Oergkristallkruzillx

^«ieksu, Marionkirelie

der dansenisten, die mit Xusnalime einer glatten Doldum-
ralimung auk joden 8elunuek verzicbtoten.
Im 18. dabrbundert «urde das 8pitzen Muster in allen
Oormon abge«andelt und blieb die «iclitigste Dekoration
der Ouelibinder. )Oal. XV.) Ooeli daneben tauobon noeb oin-
mal pol^okromo Xrbeiten aus dem gelier von Os Monnivr
und badeloup auk, deren Mosaik )Oak. XIV) aus Oleinen
larbigvn Oederstüoken zusammengesetzt ist und mit Dold
eingekabt «urde. Oie8e Oände bilden sieli liauptsäeblieb in
<Ien Oibliotbeken von Oud«ig XV., Ondvvig XVI. der Maria
Xntoinette, der bompadour und de8 übrigen Xdvls de8 aus-
gebenden ancien regime.
Wäbrvnd der Revolution Ost die Oinbandkunst keine be-
8ondvre Ont«ieklung erlebt. Oie Wappen und Kronen ver-
soli«anden, und dis neuen Omblemo und Oevi8en Leisten
«oder einen neuen 8til noeb einen be8ondvren Oesobmaek.
Onter clem Oireetoire und dem Ompire soblob sieli der Oueli-
einband «loder dein allgomoinvn Xeitstil an. Oie Orüder
Oozerian arbeiteten kur Napoleon I. und landen zablroiebo
Xaclialimvr. 2ur Zeit der Oestsuration unter8ebiedvn sieli be-
8onder8 drei Künstler: burgold, 8iinier und Obouvenin, die
mit Orlolg gegen die von Ongland kommende Modo des Oiicli-
einbando8 anksmplton. Oann tritt die Vergoldung in der
Oomantik «iöder zurück, UIN einen blindgsproüten 8til in
neugotiscbon bormen Kaum zu ge«äbron, kür den inan den
Kamen „ü la eatbodralv" erkand jOak. XVI).

Oie ganze 1bit«ioklungsgeseliielite de8 Ouebeinbandes i8t
in dis8er Xusstellung abzuleson. Danz besonderen Dank
8obulden «ir der Oeitung der Kationalbibliotbok, dis ibrs kost-
baren 8ebälzo dein o«igon 8eblak der ,,grsndo röserve" ontrib,
UIN 8ie liier in vollendet seböner Weise einein unaukliörlieli
borbeiströmondonbulilikumzu präsontieron. lVeui/a/l
WIO K X O. K ö n i g - 41 b e r t - M u s o u m. Xusstellung
alter 8 äeIi 8 i 8 elier Doldsolimiedoar beiton. Nit Ontor-
stützung dv8 8äeb8i8oben Oande8ainte8 kür Oonkmalpllogo
und de8 Oandeskonsistoriums ündet vorn 13. .Isnuar I>i8
24. bebruar inr König-Xlbert-Musoum in /!l«iekau 8a. eins
Xusstellung altvr säebsiseber Doldsoliiiiiedoarbeiton statt, die
erstmalig' seit dem zuletzt 1907 in Oeipzig gebotenen Öber-
liliok über die Werke Ooipzigor Ursprungs die bedeutendsten
Xrbeiten im südvvostlioben 8aelisen aus städtiseliem und kireli-
liebein liksilv.s zeigt. Oas Orzgebirgo und Vogtland, z.ivn'kao
und seine «eitere Omgebung babvn das Material kür die Xus-
stollnng geliekvrt, die aueb Orzougnisso aus den Werkstätten
anderer nambakter Zentren der Doldsokmiedekunst «ie Augs-
burg und Nürnberg berüeksiebtigt, die sicli in dem or«äbn-
ten Dobiot landen, so dal.! diese Vergleiebsmögbebkeit zu-
gleicli ein Kriterium gegenüber den bisber olt «enig bekannt
gs«ordenen Arbeiten säebsiseber brovonienz bietet.
Our die Ont«ieklung der Odolsebmiedekunst im Orzgobirge
sind von Oedeutung die bsidsn Oatsn, die am Xnkang der
8ilbervrzgo«innung stoben - 1470 8ebnoeberg, 1492 .4nna-
be rg. Nit 8ebneeberg stelit 2«iekau in direkter Verbindung
dureb die loilnabme ^«iokauor lbatrO.isr an der Xusbeute
der 8elineeberger Drüben; diese drei 8tädte sind zunäekst
als «iebtlgsto Zentren der Doldselmiiedekunst im südivest-
licben 8aebsvn zu nennen. Ovidor lsblon bisber kür die
beiden ersten noeb jogliobo arebivalisebo Vorarbeiten; nur
golegvntlieb «ird ein Meistername genannt, doeli liegt z. I>.
dis Ontstobung des bedeutenden 8ilborseliatzvs der 8cbneo-
borger Oegräbnisgesellsoliakt jein 1 m bobes silbernes Kru-
zibx und soebs getriebene Ovicbvnsebildo, um 1730) noeb
völlig im Ounkel. Xnnaborg besitzt beute kaum noeb so
bemorkens«orto Xrbeiten der Odelsebmiedekunst, «is man
es kür diese bedeutende Oergstadt annelimen sollte, bür
Zvviekau können dagegen 85 Meister namliakt gsmaelit
«erden; ieb bolke, bald sine zusammonkassondv Darstellung
der Ont«ieklung der ^«iekauer Doldsobniiodvkunst vorlegen
zu können. Hier bat es sieb er«iosen, dal! aueb über die
dankens«ortvn borsobungen Oosonbergs liinaus noeb viel
zu tun bleibt, es «äre dabsr zu «ünseben, dab die Xrboit
des Kunstbistorikers dureb arebivalisebo Vorstudien von
anderer 8oitv roiobers Onterstützung lande, damit die noeb
unbekannte Ontstebungsgesobicbto olt gerade der bedeutend-
sten 8tüoke aukgsbellt «erden könnte.
Manelies borvorragendo Werk, das in einer Oorkkirobe ein
last vergossenes Dasein lübrte, «ird in dieser Xusstellung,
deren Material in inebreron 8tudienroison aukgonommon
«urdo, vielleiobt erstmalig einem gröberen Kreise gezeigt,
und erstaunt mub man leststellen, «ie reiolt die beimatliobe
Kunst aueli aul diesem Oebiote an last unbekannten 8oliätzen
ist; sriväbnt sei bisr z. l t. die Oruppo der Kolebv mit ge-
gossenen Medaillons aus blauen i. V., Orankenberg, Ooobs-
burg und Olirenkriedersdork, die der Zeit um 1400 angv-
börvn, lorner der bedeutende Oositz der Kirebon von Marien-
berg und Olsnitz i. V.
Oer mit 32 Xbbildungen verselisno Katolog ontbält - auber
einigen, bisber niobt veröllentliebton Werken - die bei Kosen-
berg niobt vorbandonvn Moistvrmarken und Oeriolitigungen
zum Inventar. Xis Danzes bringt diese bedeutsame Veran-
staltung seit einer längeren Zeitspanne «isder einen Über-
blick über ein Debiot beimatliebon Kunstgo«erbes, das aber
seinem Ontivieklungsebarakt er naeli «eit über die Drenzen
einer nur lokalen Oedeutung binausgreikt, '«io er bei der
teebnisoben 8ob«ierigkeit derartiger Xusstsllungen selten
geboten «erden kann. ^e/t.rö<ler

tteriNisZeder verantivortltoli: I'ret. In. Itlött.iktli (tlt^t.'t., tUpräA-ttotüis, tVUIielmstr. 51 — Vertag von t. /i. .sI'ttt>1 iiXX, I.oipziA, bvspttatstr. II u
Druck von Itrnst beärioä Xuotik., tt. m. b. II., l.oipr.iA — XetztitinlNAen von Xtrstetn <!i lto., boipzix
 
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